Geburtstagsvorbereitungen oder: " Dass ich das noch erleben darf! "



Die Tage werden - zwar nicht sofort spür - und sichtbar - wieder kürzer. Der unrühmliche Monat Juni 2018 verabschiedet sich bald von uns. Und - das ist eine sehr gute Nachricht für alle Fußballfans - er kommt nur nur in den Jahrerückblenden virtuell wieder.

Wenn es auf den 30. Juni eines jeden Jahres zugeht, bilden sich bei mir auf der Stirn, die von einem leicht schütteren Haaransatz umringt ist, kleinere, aber deutlich erkennbare Schweißperlen. Es droht der besondere Tag eines jeden Menschen, der Geburtstag nämlich. Da heißt es im reiferen Alter auch, die Contenance zu wahren. Mit jedem, dieser besonderen Tage im Leben eines Erdenbürgers, kommt nolens volens das biologisch oder sonstwie vorgegeben Ende näher. Bei der jetzt auf mich zukommenden Jahreszahl, stellt sich alsbald ein neuer Lebensabschnitt ein. Die Verrentung oder besser der Bezug des so genannten Altersruhegeldes droht.

Für viele meines Jahrgangs hat der Gesetzgeber jedoch noch einige Monate nach der Vollendung des 65. Lebensjahrs drauf gesattelt. So quasi als Bonus, damit er dem Rentenversicherungsträger nicht zu früh zur Last fällt.

Nun, gut, abgehakt!

Weil der 1. Juli ein Sonntag ist, haben wir uns auch in diesem Jahr zu einem Doppel - oder besser Dreifach - Geburtstag entschieden. Denn meine leicht ältere Angetraute sowie eine Nachbarin, die just am 30. Juni ihren Geburtstag begeht, werden mich an jenem Sonntag als eher und früher Dranglaubende begleiten.

Dass mit einer Geburtstagsfeier auch mit Arbeit verbunden sein kann, durfte ich bereits in den letzten Tagen zur Genüge erfahren. Da hieß es Aus - und Aufräumen, Einkaufen, Bestellen, Planen und andere mehr oder weniger körperliche Anstregungen auf sich nehmen.

Seit den wenigen Kindergeburtstagen, habe ich mich aber eher zu einem Geburtstagsfeier - Muffel entwickelt. Eine größere Ansammlung von Menschen ist mir zudem zuwider. Es sei denn, sie treffen in einem Fußballstadium zusammen. Natürlich meine ich damit, das von mir vor sehr vielen Jahren regelmäßig besuchte Weserstadion.
Ab und zu habe ich aber in meinen Sturm - und Drangzeiten auch eine Unzahl von Musikveranstaltungen besucht. Da kamen natürlich auch viele Menschen zusammen. Das " Rudelglotzen " indes ist für mich ein absolutes No Go. Tor brüllen kann ich lieber in den eigenen Vier Wänden.

Ach, ja, weil der Bundesadler ja gestern Nachmittag sang und klanglos in der Wüste  mit dem Namen Ferner Liefen abgeschmiert ist, kommt das " Rudelglotzen " am Samstagnachmittag und / oder Abend nicht in die Tüte. Es wird befohlen, die Geburtsage zu feiern. Koste es, was es wolle. Und zudem soll es auch wieder Sommer werden. So, mit mehr als 25 ° C und mehr.

Das Wetter war mir aber an jenem Tag eh egal. Ich hatte die vielen Geburtstage zwischen 20 bis  30, 31 bis Mitte 30, von Mitte 40 bis Anfang 50 nicht gefeiert. Erst seit dem ich eingebürgerte Sachse geworden bin, wurde der 1. Juli oder danach, zu einer ständig wieder kehrenden Pflichtveranstaltung. Mit all den Geburtstagsvorbereitungen. Die sind indes noch nicht abgeschlossen. So, wie die WM in Russland auch noch nicht.

Und, egal, was da sonst noch passiert und wenn England, Frankreich oder sogar das ungeliebte Argentinien Weltmeister werden sollte; Ich glotze weiter.
Schließlich durfte ich jetzt auch miterleben, wie eine bundesdeutsche Nationalmannschaft bereits in der Vorrunde nach Hause fliegen musste.

Was ist seit 1953 nicht alles in der wunderbaren und wundersamen Welt des Fußballs geschehen? Vier Weltmeistertitel, einige Vizeweltmeister, auch dritte Plätze waren darunter, die Blamage in Argentinien 1978, das unrühmlich Aus gegen Bulgarien im Viertelfinale in den USA, das blamable 0: 3 gegen Kroatien vier Jahre danach bei der WM in Frankreich.

Jetzt war es eben schon die Vorrunde. Der geschasste " Kaiser " würde sagen: " Dass ich das noch erleben darf! "
Beckenbauer versucht sich jetzt als Winzer, im fernen Südafrika. Das hat mit Fußball eigentlich nichts zu tun. Aber, er hat bestimmt die DFB - Pleite zur Kenntnis genommen und danach vieleicht seinen oben genannten Kommentar abgegeben.



" Yuri Gagarin " - " Za Kosmosom " - 2013:






Kommentare

Octapolis hat gesagt…
alle gute...! ;o)

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