Putin´s Spiele



Seit Donnerstag läuft sie also, die 21. Fußballweltmeisterschaft. Das Eröffnungsspiel bestritten der Gastgeber und Saudi - Arabien. Vor vielleicht 10, 20, 30 Jahren, wäre eine solche Begegnung unter den angeblichen Fußballexperten nur hinsichtlich der Frage nach der Höhe des russischen Sieges diskutiert worden, Im Jahr 2018 allerdings nicht, denn die Auswahl des Gastgeberlandes zeigte sich in den Testspielen davor eher schwächlich.  Die eigenen Landsleute trauten der Mannschaft nicht vil zu. Und so waren denn viele Fußballjournalisten sehr besorgt darüber, dass bei einem frühzeitigen Ausscheiden des russischen Teams, das Interesse an der WM nachlassen könne.

 Dem war nicht so. Mit einem überraschend klaren 5:0 jagte die Spornaja den Gegner aus dem Moskauer Stadion. Wladimir Putin war hoch erfreut, sein Gast, der saudi - arabische König Salman ibn Abd al - Aziz mochte bereits nach dem 3.0 für den Gastgeber nicht mehr hinsehen.

Und auch der pseudo - kritisch kommentierende Tom Bartels von der ARD, dem Ersten also, wurde da schon hörbar ruhiger. Fabulierte er zuvor noch etwas von Putin´s Spielen, so musste er danach zugestehen, dass es ein mehr als hoch verdienter Erfolg für die russischen Akteure auf dem satten grünen Rasen war, den er live zu kommentieren hatte,

Nach 2014 in Brasilien, einem ebenso Fußball verrückten Land, mit gigantischen sozialen Problemen, die in der Mehrzahl der TV - und Radioberichte schlichtweg unter dem Teppich gekehrt wurden. weil Fußball und Drogenmorde, Korruption und bittere Armut, eben nicht in das blütenweiß geformte Image des Gastgeberlandes passt, gab es einst nur einen einzigen Kritikpunkt in den Medien. Es war die Tatsache, dass nicht der Gastgeber Weltmeister wurde, sondern Deutschland. Ganz zum offen bekundeten Missfallen der korrupten Staatspräsidentin Dilma Rousseff. Aber, wer sich gegen die Teutonen - Auswahl in einem 1:7 - Debakel förmlich deklassieren lässt, hat keinen Anspruch auf den Titel.

Auch dei WM 2010 in Südafrika hatte politische Brisanz. Das Land versank nicht nur in jenem Jahr im wirtschaftlichen - und sozialen Chaos. Die WM flog nahezu an 99 % der Bevölkerung vorbei, weil die dämliche FIFA mit dem korrupten Blatter es nicht für nötig erachtete, für die Bevölkerung TV - Plätze zu organisieren. Weltmeister wurden die überragenden Spanier.

2006 galt " dahoam is´dahoam ". Das so genannte " Sommermärchen " indes entpuppte sich als Schmiergeldveranstaltung. Die Verantwortlichen DFB - Tattergreise müssen sich nun vor der Justiz rechtfertigen. Der Hauptdrahtzieher Beckenbauer lebt als Weinbauer in Südafrika.Von dort aus kann er nicht ausgeliefert werden.
Weltmeister der Public Viewing - - Scheiße wurde Italien. Dahoam war dahoam im Oarsch!

2002 gaben sich Japan und Südkorea die Ehre. Der Titan Kahn von den Bazis aber auch. Er wurde nur Vize, weil er zwei Mal genen den inzwischen fett gewordenen Ronaldo patzte.
Beanstandungen gab´s in politischer Hinsicht  keine. Die Fußballverrückten Asiaten im Fernen Osten boten eine perfekte WM.

1998, also genau vor 20 Jahren fand die WM im Nachbarland Frankreich statt. Auch hier war an der politischen Situation nicht viel herum zu mäkeln. Die Franzosen sind genauso rassistisch eingestellt, wie die heutigen Nationalen in der AFD. So gaben sie ihrer eigenen Auswahl kaum Titelschancen. Ein Pavian aus Nordfrankreich wurde dennoch gefragt, ob er es für möglich hilete, dass Frankreich im eigenen Land den Titel gewinnt. Nein, sagte der Schwachkopf. Dieser Haufen kann ja nicht einmal die Nationalhymne singen. Der Rassist sollte aber nur in diesem Punkt recht behalten. " Le Bleus " siegten im Finale mit 3:0 gegen den damaligen Rekordweltmeister Brasilien.

Gut, das ist sehr lange her. Inzwischen hatte sich die geo - politische Lage radikal verändert. Ost bekämpfte nicht mehr West und der Sozialismus als bessere Gesellschafts - und Staatsform war längst im Grab der Weltgeschichte eingebettet worden.

Bei der Rückfahrt aus dem Urlaub fragte ich mich, wer eigentlich 1988 Weltmeister geworden ist? Keiner! Denn da gab es keine WM.

Und 1986? Argentinien. In Mexiko gegen Deutschland. Maradona!

Und 1982? In Spanien? Italien mit 3:1 gegen Westdeutschland, die BRD. Nachdem Derwall´´s Mannen gegen Frankreich und Platini ein Jahrhundertspiel ablieferten.

Tja, Mexiko? Das könnte irgendwie und gerade noch so, etwas mit Demokratie zu tun haben.

Und Spanien 1982? Ja, nach dem Sturz des Faschisten Franko auch.

Aber, vor 40 Jahren fand die WM in Argentinien statt. Da regierten Mörder, Massenmörder und Militärs. Ein Verbrecherregime, wie es im Buche steht.
Dieses wurde von der Berichterstattung des westdeutschen Fernsehens alle Male thematisiert.  Mit der Konsequenz, dass der Kommentator des Eröffnungsspiels des amtierenden Weltmeisters Deutschland gegen Polen Fritz Klein vom NDR zwar ein müdes gegurke mit Polen ansehen musste, der Ko - Kommentator aber richtig vom Leder zog und das Verbrecherregime in Grund und Boden kritisierte. Der Kollege von Fritze Klein flog aus Buenos Aires weg nach Deutschland und CDU - Fan Klein direkt in der Knast der Mörderregierung.

Das droht unserem gesamtdeutschen Auftakt - Kommentator Tom Bartels nun beileibe nicht. Der angebliche Anti - Demokrat Putin mag zwar nicht den weich gespülten Vorgaben der CDU - Kanzlerin entsprechen, aber die - zum Teil berechtigte Kritik an seiner Staatsführung - wird er eher gelassen zur Kenntnis nehmen und den Verantwortlichen dafür nicht einbuchten.

Es mag zwar sein, dass sich auch Wladimir Putin mit der WM - Ausrichtung in seinem Land brüsten möchte, doch Ausrichter ist immer noch die FIFA und die sollten eher ganz kleine Brötchen backen, wenn es um die Einhaltung von selbst auferlegten regeln geht.


" Blue Chip Orchestra " - " Bolero Azul " - 1988:


" Blue Chip Orchestra " Bolero Umbra " -


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