WM 2018: Der Aufstand der Fußballzwerge?



Die Fußball - WM im großen Russland läuft jetzt auf Hochtouren; zumindest, was die Vorrundenbegenungen, also die Gruppenspiele oder - im CL - Jargon ausgedrückt - die Gruppenphase betrifft. 26 Spiele in 9 Tagen. Das bedeutet für den Durchschnittsglotzer, dass er bislang 26 Partien zu sehen bekam. Zeitbezogen lässt sich in etwa eine vertane Spanne von zirka 2.470 Minuten ( ich habe hier 95 Minuten Nettospielzeit berücksichtigt ) oder auch mehr als 41 Stunden, was 1 Tag und 17 Stunden ausmacht, heraus rechnen.

Die Torausbeute war bislang eher gering. Das liegt auch daran, dass alle 11 plus 3 Einwechselspieler aller Nationalmannschaften sich bislang die Attribute " Laufen. Kämpfen, Disziplin " ans durchnässte Trikot heften können.

Spielerisch betrachtet, ist die aktuelle WM eine Enttäuschung. Keine Kabinettsstückchen von gealternden " Superstars ", keine hohe Ballkunst auf immer enger werdenden Rassenflächen und vor allem kaum Torschussakrobatik.

Nun, ja, der gewöhnliche Fan oder auch der kritische Betrachter, darf in den Zeiten des globalisierten Fußballzirkuses nicht zu viel erwarten.

Dennoch schaute ich voller Genungtuung auf die beiden abgelaufenen Begebungen der Auswahl des Gastgebers. Acht Tore der Sbornaja. Junge, wann hat es dat schon mal gegeben?
Die russiche, eher schwermütige Fußballseele dürfte da ein Gläschen des Wässerchens zu viel getrunken haben.

Das galt aber auch für den pöbelnden und brüllenden mexikanischen Mob, der - voll trunken des europäischen Bieres - über mehr als 90 Minuten die schwachen Teutonen - Kicker des Bundes - Jogi gnadenlos nieder pfiff. Auch der von dem Alt - Rassiten Gauland als nicht akzeptabler Nachbar benannte Jerome Boanteng bekam ordentlich Schmähungen auf die Ohren.

Egal, Schwamm drüber. Wir sind - angetrunken bis voll besoffen - auch nicht viel anders. Nur leicht hellhäutiger und Tequila zählt hierzulande längst nicht mehr zu den Mode - Getränken. Dafür ist die mexikanische Küche - allerdings eher im Norden - nach wie vor sehr beliebt ( weil scharf, kalorienarm und noch preiswert ).

Tja, dann gibt es bei all dem Briborium rund um die Livespiele, noch eine Unart, die ich mir nicht antue: Das elende Gesabbel der eingeladen ARD - ZDF - Experten vor, zwischen und nach den Spielen.

Dabei kamen sie samt und sonders auf einen Nenner. Es gibt keine schwachen Gegner, weil die angeblich kleinen Fußballländer, es den vermeintlich großen Nationen eben nicht mehr so leicht machen ( von Saudi Arabien mal abgesehen ).

Ägypten unterlag den Urus nur mit 0:1.
Island erkämpfte ein 1:1 gegen die Argentinier.
Die Schweiz erreichte das gleiche Ergebnis gegen Brasilien.

Auch die Pleiten der deutschen Mannschaft, der polnischen Auswahl und das blamable 0:3 der Argentinier gegen Kroatien zählen zu den Resultaten, die ein " Kenner " der Sportart so nicht vorausgesehen hat.

Dazu kommen weitere, sehr knappe Resultate von einstigen Fußballzwergen, die längst keine mehr sind.

https://www.sportschau.de/fifa-wm-2018/spielplan/spielplan216~_eam-59846f3a6a80e59c34abfaef8c7f7402_eap__bereich-datum_eap__datum-alle_eap__liga-WM_eap__saison-2018_eap__sportart-fb.html?eap=8oI34N4hym4RDV6dhKK0OnLYM%2FNzIoiKmKv2HkJYKgPxCIifwJGZmigVNLw42zmko7u1BzkuenhteE%2FSifHaWb%2BD5g3qtsFGHf4hK1Y74dEG7qbSVS7%2B4ufIxbo1iSZVqPHD4Oz4HQTQ9cNW16t1Kw%3D%3D

Die WM bleibt interessant. Auch wenn das Niveau bislang nicht unbedingt überdurchschnittlich zu sein scheint.

Dafür muss aber dem Gastgeber ein großes Lob gezollt werden, denn die Spielstätten sind aller erste Sahne und die Organisation ist es auch.

Es sind nicht " Putin´s Spiele ", sondern die der Fußball - Welt und die ist bei allen Unkenrufen immer noch sehr bunt, verrückt und friedlich.
Danke an Russland und die dort spielenden " Fußballzwerge "!


" Zodiac " - " Rock Bottom Blues " - " Sonic Land " - 2014:






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