Das Ende des Werkvertrags - Unwesen in der Fleischindustrie?



Tante " Corona " deckt ja so allerhand Missstände - nicht nur - in diesem, unserem, Lande auf. Dass trotz der fest geschlossenen Grenzen einige Tausend Erntehelfer heim ins Reich gekarrt werden, liegt nicht nur an den Marktmechanismen, die da lauten: " Der Preis ist heiß".

Dass so manche Frau, Mutter und Kassiererin - beinahe über Nacht - als system relevant eingestuft und urplötzlich eine nahezu sagenhafte Wertschätzung erfahren durfte, obwohl sie sonst eher als Hilfs - Kuli behandelt wurde, dürfte im Gegensatz zu den ausländischen Erntehelfern als vorüber gehendes Phänomen durchaus positiv betrachtet werden.

Doch seit einigen Tagen geistert ein eher unrühmliches Beispiel für die Degradierung ausländischer Malocher aus den ehemaligen Ostgebieten in den Medien umher. Das Thema " Werkvertrag " in der Fleischindustrie dürfte seit vielen Jahren zu den Untoten der Medien zählen. Dabei hatte es - nach einer sehr kurzen medialen Aufmerksamkeit - sehr schnell wieder ein stiefmütterliches Dasein gefristet.

Nun aber hat " Corona " die Steigbügelhalterin abgegeben, um den gesamten Saustall, den die Fleisch verarbeitende Industrie - zwar nicht durchgängig - in der medialen Öffentlichkeit  dabei abgibt, erneut deutlich aufzuzeigen.

Das Werkvertragsunwesen, dass von den Regierenden in Berlin seit vielen Jahren - dank exzellenter Lobbyarbeit - stillschweigend hingenommen wird, steht dank " Corona " erneut auf den Prüfstand. Der Fachminister Hubertus Heil will dagegen angehen und dabei Nägel mit Köpfen machen. Diese rechtlich fragwürdige und sozial sowie moralisch verwerfliche Arbeitsvertragskonstruktion soll in dieser Form nicht mehr erlaubt werden. Damit dürfte den Fleischfabrikanten, den von ihnen abhängigen Sklaven - Vermittlungsagenturen, die zumeist aus den eigenen europäischen Heimatländern von Polen bis Rumänien stammen, aber auch den Vermietern, die Dreckslöcher, Absteigen und umgewandelte Schweineställe als Wohnraum vermieten, endgültig das Handwerk gelegt werden.

Das Subunternehmerwesen wird sich möglicherweise davon nicht abschrecken lassen und versuchen, die drohenden Verbote, verbunden mit Geldbußen, irgendwie zu umgehen, Allerdings wird das Geschäftsmodell dann für alle Beteiligten, die daraus Profite generieren, alsbald unattraktiv, wenn die Öffentlichkeit und der potenzielle Kunde ständig darüber informiert wird, welcher Hersteller diese Sklaventreiber - Methodik nach wie vor anwendet. Vor allem der Kunde, der Käufer von Fleisch - und Wurstwaren hat dabei mehr Macht und Einflussmöglichkeiten als er eigentlich denkt. das Zauberwort nennt sich Boykott. Wenn kein Absatz / Umsatz mehr vorhanden ist, wird auch keine Händlernachfrage erfolgen, womit solche Artikel nicht mehr hergestellt werden.


Das Sub - Sub - Subunternehmerwesen hätte ausgedient. Schön wär´s ja!




MINOTAURUS  -  Your Dream  -  Fly Away  -  1978:



 

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