Geschichte aus der Provinz



Heute Morgen las ich im " SPIEGEL " - Nr. 19 / 2020 einen Artikel aus dem einstigen Umfeld meiner Kindheit und Jugend, die ich in der Schaumburger ( damals noch Schaumburg - Lippe ) Provinz verbringen musste. Unter dem Titel " Goldbarren im Schrank ", wird hier eine skurrile Geschichte von einem noch skurrileren Mann erzählt, der in einem vor seinem Freitod abgefassten Testament der AfD - Bundespartei 7 Millionen Euro vermachte.

Als am 3. Juli 2018 der Bückeburger Reiner S. die Tür zu seiner 3 - Zimmer - Wohnung hinter sich zuzieht, ist es draußen noch dunkel. S. fuhr dann mit seinem Kleinwagen an den Stadtrand, übergoss  sich aus einem mitgenommen Kanister mit Benzin und zündete sich an.

Nachdem die gerufenen Polizeibeamten die Adresse des Toten ermittelt hatte, fanden sie bei einer Wohnungsdurchsuchung 50 Goldbarren zu je 1 Kilogramm, Schatullen mit Gold - und Silbermünzen, darunter 24 Krügerrand - Goldmünzen. Der Wert wurde mit zirka 3 Millionen Euro taxiert. Später ermittelte das Nachlassgericht Bückeburg, dass der Verstorbene weitere Immobilien besaß. Insgesamt hinterließ er ein Vermögen von mehr als 7 Millionen Euro, dass er in einem handschriftlichen Testament der AfD - Bundespartei als Alleinerbin überließ, weil er diese wegen ihrer Fremdenfeindlichkeit schätze.

Der Erblasser, ein studierter Ingenieur, wurde zu Lebzeiten aufgrund einer Vielzahl von angemeldeten Patenen vermögend. Dennoch lebte er in bescheidenden Verhältnissen. Doch dann und wann wurde dem von ihm kontaktierten Lebensumfeld bewusst, warum S. ein eher unscheinbarer Mensch war. Er führte diverse Prozesse wegen der Übernahme der ehemaligen Patenrechteinhaberin, einer Firma DAL, die später von einem Mitkonkurrenten aufgekauft wurde und dadurch die Verwertungsrechte an dem von S. angemeldeten Patent an diese ( Firma Grohe ) übergingen. S, war damit nicht einverstanden. Er prozessierte und unterlag.

Während des Zivilverfahrens wurde er gegenüber dem Gericht ausfällig. Ferner tobte er in der Kanzlei seiner Rechtsanwältin herum. Ihm wurde zeitweilig ein Betreuer zur Seite gestellt, weil Zweifel an seinem Geisteszustand aufkamen.


https://de.wikipedia.org/wiki/Reiner_Strangfeld


https://www.szlz.de/region/bueckeburg_artikel,-niemand-wusste-dass-er-so-reich-ist-_arid,2606809.html


Nun ist er tot. Sein Vermögen indes erhält die AfD. Die Partei freut sich natürlich über den warmen Geldregen. Zumal es sich um eine Einzelspende an eine Partei handelt, die in dieser Größenordnung in der Geschichte der Bundesrepublik bislang einmalig ist. Bekloppt oder nicht? Der AfD dürfte dieses sowas von egal sein. Schließlich machen beinahe alle politischen Parteien das so. Auch dort geht es um den ehernen Grundsatz:

Pecunia non olet "!


MIGUEL RIOS  -  Song Of Joy  -  1970:







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