Macht die Schlachthöfe dicht!



Es ist Erntezeit! In einigen Ländern der Welt eigentlich über das gesamte Jahr. In vielen Staaten Europas zumindest für große Teile des Kalenderjahres. Weil nicht nur wir Teutonen uns längst von jener - sehr oft - schlecht bezahlten Land - und Erntearbeit verabschiedet haben, werden regelmäßig ausländische Helfer - vornehmlich aus Polen, Rumänien oder Bulgarien - in das für sie hoch gelobte Fleckchen Erde hinein gelassen, um dort das Geld zu verdienen, was ihnen in der Heimat nicht ermöglicht wird.

Zu den unangenehmen, den verpönten Tätigkeiten zählen zweifelsohne auch jene, die in den Schlachthöfen verrichtet werden. Hierzu karren zumeist windige Arbeitsvermittlungsfirmen - überwiegend aus den Herkunftsländer der Menschen - Zehntausende in die Industriefleischfabriken und lassen sie dort über eigens konstruierte Werkverträge zu Hungerlöhnen malochen. Sie selbst sahnen dabei kräftig ab und können deshalb auf großem Fuß leben.

Die Arbeitssklaven indes vegetieren über Monate in herunter gekommen Dreckslöchern, die sie auch noch bezahlen müssen, herum, ehe die Ausgebeuteten wieder nach Hause abtransportiert werden. Fern von ihrem jeweiligen sozialen Umfeld leben diese Ausgebeuteten unter menschenunwürdigen Bedingungen. Solche oder ähnliche Zustände gibt es zwar nicht nur innerhalb der industriellen Fleischverarbeitung, jedoch war gerade diese es, die in den letzten Jahren durch eine Vielzahl von Skandalen immer wieder in die Schlagzeilen gerät.

Vor gut 6 1/2 Jahren geriet die Firma Gausepohl im niedersächsischen Dissen in die Schlagzeilen als diese - ganz im Sinne der neo liberalen Wirtschaftstheorien , gepaart mit früh - kapitalistischen Arbeitsbedingungen - die einstige Stammbelegschaft ihres Zweigbetriebes in Chemnitz in die Wüste schickte und über eine Sklaven - Vermittlungsfirma jene durch slowakische Malocher ersetzte.


https://lobster53.blogspot.com/2013/10/der-fleischer-hat-seine-schuldigkeit.html


Diese Methode hat sich längst in sämtlichen Großschlachtereien oder Fleischverarbeitungsbetrieben durchgesetzt. Hier wird in allen Bereichen mit Werkvertragskonstrukten kalkuliert. Angeblich soll der durch den Handel, also die Supermarktketten und deren Preiskampf - Gebaren, ein exorbitanter Kostendruck verursacht, der die Fleischverarbeiter zu solchen inhumanen Herstellungsmethoden greifen lässt.

Na,ja, die sich hieraus ableitende Frage dürfte wohl eher nach dem Grundprinzip: " Wer oder was war eher da, das Ei oder die Henne? "  zu beantworten sein. Da beide Verhaltensmuster aus dem Gruselkabinett des globalisierten Turbo - Kapitalismus entsprungen sind, trifft auch beiden Beteiligten ein gerüttelt Mass an Verschulden an diesem pervertierten Wirtschaftshandeln.

Jene unhaltbaren Zustände waren den Regierenden in Bund und Ländern über viele Jahre wohl bekannt. Getan hat sich dagegen so gut wie nischt. Bis, ja, bis " Tante Corona " kam, sah und vielleicht siegte. Durch die Massenhaltung der ausländischen in den Drecks - Unterkünften konnten die aktuell propagierten Hygiene - Maßnahmen gegen die " Corona " - Verbreitung dort selbstverständlich nicht eingehalten werden.

Es kam, wie es durch " Tante Corona " bedingt und verursacht in solchen Fällen immer kommen muss: Ein positiv Getesteter verbreitete COVID - 19 unter Seinesgleichen, was dazu führte, dass der Amtsapparat in Wallung geriet. Die logische Konsequenz daraus war: Alle Infizierten mussten in Quarantäne und einer der Schlachthöfe im nordrhein - westfälischen Coesfeld musste dicht machen.

https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/coronavirus-coesfeld-westfleisch-sars-cov2-covid19-zr-13755098.html


Endlich, spät, aber vielleicht nicht zu spät, reagiert die Politik. Im staatstragenden Gestus ließ der zuständige Minister Laumann ( natürlich CDU ) gegenüber den Medien verlauten, dass man diesen Fall und auch andere ähnlich gelagerte untersuchen werde. Immerhin ein Anfang? Doch so ganz überzeugend waren Laumann´s Ausführungen nicht. Was viele wussten, doch nur wenige interessierte, wurde jetzt von COVID - 19 gnadenlos aufgedeckt. Moderner Sklavenhandel, prä - kapitalistische Ausbeutung unter dem Deckmantel einer, längst nicht mehr Sozialen Marktwirtschaft.  Wer das Problem solange aussitzen möchte, wird am Ende die Konsequenzen daraus tragen müssen.

Da uns " Tante Corona " noch sehr lange erhalten bleibt und als eine Art unliebsamer Dauerbesuch sämtliche Bereiche der Gesellschaft sowie der Wirtschaftslebens beeinflusst, wird der " Westfleisch " - Fall sich ständig wiederholen. Solange, bis solche Ausbeutungsbetriebe allesamt dicht machen müssen.


ERNST SCHULTZ  -  Ich sehe wieder grün  -  Paranoia Picknick  -  1971:



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