Der " Tatort " aus Stuttgart: Wer findet dich, wenn du tot bist?




Gestern Abend, es war Sonntagabend, Sonntag, der 17. Januar 2021, haben wir uns erneut an einen " Tatort " heran gewagt. Okay, es gab bereits deren 1.152. Womit auch klar ist, dass es darunter gute, nicht sonderlich sehenswerte und schlechte Folgen gibt. Auch diese Einstufung kann nur subjektiv sein, denn objektiv betrachtet, hatte jede Folge für sich etwas Besonderes. Neben den üblichen Mord ( en ) waren da auch menschliche Seiten in diesen Krimis erkennbar.

Das war gestern in dem " Tatort " aus Stuttgart nicht anders. Wobei das Verbrechen ( welches  dann doch keines war ) eher in den Hintergrund rückte. In dem " Tatort " aus der baden - württembergischen Landeshauptstadt drehte sich eher vieles um den Versuch, eine bestimmte Spezies von " Ländle " - Bewohner zu konterkarieren, die es eben nur dort und in gentrifizierten Straßenzügen der Bundeshauptstadt gibt.

Es sind die " Öko - Spießer ". Ein Minorität innerhalb einer ab den 1980ern sich langsam etablierenden Mittelschicht, die ihren Lebensinhalt auf ein stärkeres Umweltbewusstsein fixieren möchte. 

Was der Krimi in nicht wenigen Sequenzen - bewusst - überzogen darstellt, zeigt sich in der Realität eher weniger dramatisch für die von den Marotten jener, sich nicht selten elitär und schulmeisternd gebenden Mittelschichtsklientel. Es gibt zwar hier und da, die nachbarschaftlichen, handelsüblichen Reibereien; mehr aber auch nicht. Und so mutiert der " Tatort " aus dem  verspießten Umfeld der " Ökopaxe " der Jetztzeit, denn sehr schnell zu einer clownesken Blaupause, innerhalb derer das Plattitüden aufzeigen wesentliche Teile der eigentlichen Handlung verbraucht. 


https://www.spiegel.de/kultur/tv/tatort-das-ist-unser-haus-aus-stuttgart-unter-oeko-spiessern-a-be69fc11-4d8c-4be1-b6b5-76ac27094b67

https://www.spiegel.de/kultur/tv/tatort-heute-aus-stuttgart-das-ist-unser-haus-im-schnellcheck-a-67314d65-5bf6-4967-ad97-1f0559654bdb


Ja, es gibt sie wahrhaftig, die ausgemachten Öko - Spießer, deren Leben daraus besteht, sich von der für sie dummen Masse dadurch abheben zu wollen, indem Unsummen für eine vermeintlich umweltschonende Lebensweise ausgegeben werden. Während der Durchschnittsmichel eher Fraß aus den Supermärkten nach Hause kutschiert, bedient sich der " Ökopax " der Generation 1980 Plus in den so genannten Bio - Läden, in denen Obst und Gemüse sehr oft mehr als das Fünffache des Supermarktpreises kostet.

Und weil modern gelebte Ökologie immer noch basis - demokratische Strukturen aufweisen muss, wird in dem Wohnprojekt, dass der Stuttgarter Krimi zeigt, überall und nirgends diskutiert. 

Schon nach wenigen Minuten fühlte ich mich in die 1970er und 1980er Jahre zurück katapultiert, als das jugendliche Dasein und später das studentische Leben just mit jenen unendlich langen und oft ergebnislosen Diskussionsabenden verstrich. Aus jenen wirren Jahren habe ich immerhin die Erkenntnis herüber retten können, dass die oft anerzogene Spießigkeit sich nicht dadurch ablegen lässt, dass ein zur Schau gestelltes Anderssein gleichzeitig einen Namen trägt. Schon Karl Marx wusste: " Das Sein bestimmt das Bewusstsein ", weshalb der Teufel eben nicht nur " Prada " oder andere völlig überteuerte und angebliche Markenklammotten trägt, sondern auch  trägt sondern auch per Hand gestrickte Wollpullover in einer ähnlichen Preislage.




CRYSTAL MAZE  -  Like A Mirror  -  Waitin´In A Spider´s Web  -  1992:





 

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