Immer auf der selben Spur




Nach mehr als 3 Jahren hat sich das Bild rund um den westlichen Bereich unseres Grundstücks radikal geändert. Die Neubauten sind mittlerweile hoch gezogen und ausnahmslos bezogen worden und der damit verbundene Lärm ist nach und nach verklungen. Dafür produzieren die Bewohner diesen in ausreichender Form. Das Gebrülle der zum Teil unerzogenen Kinder ist nur ein Teil davon. Okay, wir waren auch mal jung.

Doch eine wesentliche, aber dafür sehr erfreuliche Veränderung hat die neue Nachbarschaft mit sich gebracht. Die Anzahl der nervenden Rasenmäher ist nicht größer geworden. Im Gegenteil, sie hat sich sogar verringert. Das liegt zurzeit daran, dass die jüngeren Bauherren ein Faible für modernere Methoden, dem unkontrollierten Wuchs des Rasens auf dem sehr überschaubaren Flächen entgegenwirken zu wollen, zeigen.

Es wurden im näheren Umkreis dazu und deshalb Mähroboter angeschafft. Eine durchaus sinnvolle Alternative zu den immer noch lärmenden Vehikeln aus dem vergangenen Jahrhundert. Zumal diese inzwischen bezahlbar geworden sind. Was noch vor 20 Jahren locker um die 3.000 Euro gekostet hat, wird heutzutage für nicht einmal ein Fünftel auf dem riesigen Markt angeboten. Da kann so mancher Technik affine Hausmann schwach werden. 

Dieses trifft nun voll und ganz auf den Nachbarn in dem steril gebauten „ Kampa“ - Fertighaus zu. 

Nachdem dort zunächst der obligatorische Gasgrill angeschafft wurde, fand dann so ein Mähroboter hier ein neues Zuhause. Doch der Helfer zeigte schon bald seine Tücken. Weil Rasen nicht gleich Rasen ist, quittierte der zweirädriger Roboter immer seinen Dienst. Dass dieses nicht nur bei Regen oder feuchten Grün der Fall war, ergab sich bereits aus der Bedienungsanleitung. 

Den Fortschritt in der Technik in allen Ehren, aber nicht selten gilt: " Weniger ist mehr. ".

Da stellt sich doch tatsächlich die Frage, o bei einer mickrigen von knapp 100 m² ein solches, immer noch nicht gerade billiges Hilfsmittel angeschafft werden muss. Zumal eine Reihe von Geräten bei einer Überprüfung durch die " Stiftung Warentest " gleich durchgerauscht sind und die Note " mangelhaft " aufgedrückt bekamen.

 https://www.test.de/Maehroboter-im-Test-4698387-0

Das Hamburger Nachrichtenmagazin " DER SPIEGEL " hat einen ähnlichen Test durchgeführt und diesen um die " neue " Genration von KI sowie Satelliten gesteuerten Mährobotern, die mit einer Kamera bestückt, zudem kabellos arbeiten können, ergänzt. Auch hier werden einige technische Probleme ausführlich beschrieben:

https://www.spiegel.de/tests/garten/maehroboter-test-2025-wie-gut-maehen-kabellose-roboter-den-garten-a-446aacd4-838e-4522-b7c5-b6aef40f205d

Tja, unsere Nachbarn haben beim Kauf ihres kleines Helfers dann wohl auf den falschen Gaul gesetzt. Als der nämlich gestern Nachmittag per Funksignal von der Basisstation seinen Dienst aufnahm, geschah ein Malheur. Der hoch technisierte Rasenmäher fuhr zu weit an die Steinkante der Terrasse, kippte bedrohlich zur Seite, fing sich aber auf wundersame Weise selbst, drehte sich um die eigene Achse und mähte auf der selben Spur weiter. Nach knapp 5 Metern drehte er erneut und fuhr erneut in der selben Spur zurück. Der selbe Vorgang wiederholte sich dutzende Male. Dann war der Akku beinahe am Limit und der Freund setzte zum Heimweg an die Landestation an. Diesen allerdings auf einen anderen Teil des Grundstück.

Meine bessere Hälfte bekam beim Beobachten des Mähroboters einen Lachkrampf.

Wie formulierte es der Architekt Mies van der Rohe zutreffend? " Weniger ist mehr ".

     

CARMEN  -  High Time  -  The Gypsies  -  1975:




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