Warum ist es am See nicht schön?

 




Seit knapp 4 Jahren besuchen wir jetzt in den beiden Hochsommermonaten Juli und August den Hollener See. Dort befindet sich etwas abseits von dem Trubel während der heißen Zeit des Jahres ein Abschnitt, der von FKKlern belegt wird. Da es keinen ausgewiesen Bereich für die Anhänger der Freikörperkultur gibt, mischen sich zusehends auch Textiler unter die überschaubare Anzahl der Nudisten. Bislang verlief das Zusammenleben in den wenigen Stunden des Tages beinahe reibungslos. Die eine Gruppe tolerierte die andere. Es wurden kaum dumme Sprüche gegenüber den Nackten von jenen Besuchern gekloppt, die mit dem FKK - Baden nichts am Hut haben.

Nun ja, mit der Toleranz und vor allem der allseitigen respektierten Ruhe war es heute vorbei. Ab Mittag fiel eine Gruppe von gut 10 Erwachsenen und genau so vielen Kindern über den Kiesstrand herein und störte die Idylle an diesem Seeabschnitt gewaltig.

Aus der Krawalltruppe heraus wurde geheult, gekichert, gelacht, gebrüllt, geraucht und in einer Lautstärke geredet, dass sich selbst die zutraulichen Enten und Blässhühner erschraken und Reißaus nahmen.

Dass diese Störenfriede hier nicht hergehörten, vernahmen wir schon bald aus den Gesprächen, die lauthals geführt wurden. Die Störenfriede waren allesamt aus dem Münchner Problemviertel Feldmoching - Hasenbergl entflohen. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Feldmoching-Hasenbergl

Nach ihren unüberhörbaren Schilderungen stammte die Gruppe allesamt aus einer Wohnanlage in der Aschenbrenner Straße. Die lärmenden Kinder wurden von zwei Betreuerinnen begleitet und im Wasser bespasst,  während ihre Mütter rauchend am See lagen. Okay, nicht jeder der Badegäste muss sich ruhig verhalten. Allerdings war dass, was von dieser Truppe an Lärm herüber kam, zu viel des Guten. Wir beschlossen zu gehen. Dann nahm der Besuchsablauf der Hasenbergler eine ungeahnte Wendung. Die brüllenden Kinder verließen wie auf Kommando das Seeufer und es herrschte schlagartig eine wohltuende Ruhe.

Nach zirka einer Stunde war es damit war allerdings vorbei. Die Bagage erschien aus dem Nichts und der Lärmterror begann von vorn. Wir packten unsere Sachen und radelten zum Haus zurück. Es reichte uns für heute. Zuhause ist es trotzt der Bauarbeiten vor der Haustür und den regelmäßig herum brüllenden Nachbarsohn Leon dann doch wesentlich ruhiger, denn der krakelt nur dann herum, wenn er in den Kinderhort gebracht werden soll, wenn er beim Spielen seinen Willen nicht bekommt oder auch dann, wenn er abends ins Bett muss. 

Vielleicht sind wir für die Dauerbeschallung durch Kindergeschrei schon zu alt? 

Noch ist es - zumindest für zwei bis drei Stunden am Tag - noch ruhig. Doch: Wie lange bleibt es dort schön?



BRAINCHILD  -  A Time A Place  -  Haeling Of The Lunatic Owl  -  1970:




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