Das Land der schwarzen Kassen und schwarzen Löcher!

So sind sie eben, die ach so schlauen Bayern, den übrigen Bundesbürgern in puncto Halunkentum immer ein Stück voraus! Als ich in den 70er Jahren, als politisch interessierter und engagierter Schüler und später Student, den ehemaligen Ministerpräsidenten des Freistaates Bayern, Dr h.c. Franz-Josef Strauß, zu einem meiner best hehassten Politker, zu einem Intimfeind auserkor, konnte ich noch nicht ahnen, dass einige Jahrzehnte später, meine Wut, mein Zorn auf die Bayern - Elite, noch zunehmen würde.
Ja,ja, so sein´s, die Barzis. Nach aussen hin, da geben sie sich überaus weltmännisch, als fremdenfreundlich, als lieb und nett. Aber wehe dem, der sie näher kennen lernt. Der Provinzler aus dem bayrischen Hinterland, er kommt immer wieder durch. Der Flachdenker, der sich voller Vorurteile gegen Andersdenke, gegen Fremde, gegen Ausländer und vorallem gegen jene als " Saupreiss " Gescholtene, die Norddeutschen, wendet, wenn er, der gemeine Bayer erst einmal losgelassen. Da wird vom Leder gezogen, gegen die Verbrecher, gegen die Nichtgläubigen, die Homosexuellen, die Lesben, die Farbigen ( die angeblich alle - soweit männlich - mit einem Pferdepimmel ausgestattet seien). Die Abfolge der Objekte, der Subjekte, der Unmenschen ausserhalb der Freistaatsgrenzen, sie lässt sich beliebig erweitern. Ad infinitum fort führen, ergänzen und solange aufzählen, bis zum Schluss nur ein Typus eines Idealmenschen übrig bleibt - der Urbayer.

So möchte es jener primus inter pares des wahren Deutschen, der Münchener, nicht wahr haben, dass in der Metropole allen Wissens und Könnens, der Sauberkeit, von Recht und Ordnung, eine erklägliche Anzahl von schwarzen Schafen lebt, arbeitet und Gesetze bricht, die in der Kombination von Politik und Wirtschaft, im Rest-Deutschland ihresgleichen sucht. Es sind nicht nur Zugereiste, wie der Siemens - Vorstandsvorsitzende Kleinfeld, der ein gebürtiger Bremer ist, die mit kriminellen Machenschaften aufwarten können. Es sind überwiegend in Bayern geborene, wie die Wildmosers ( Allianz-Arena-Skandal ), wie Schreiber ( illegale Waffengeschäfte ), wie Max Strauß ( Schreiber - Günstling und Geschmierter ), wie die Gebrüder Haffer ( new - economy - Börsenpleite ), wie Zimmermann ( ehemalige Innenminister und wegen Meineides verurteilt ), wie Hohlmeier ( Bildungsministerin, Strauß-Tochter und wegen aufgedeckter Partei-Schieberein von der CSU kalt gestellt ). Macht ausüben, bedeutet nach bayrischer Lesart: Sich hin und her Schieben, zwischen Position und Einfluss, zwischen CSU und Karriere, immer wieder ins Straucheln geraten, hinfallen, aber erneut aufstehen, weil der Durchschnittsbarzi eben naiv ist.

Jetzt trifft es einen Traditionskonzern, die Werner von Siemens AG mit ihrem Hauptsitz in der Barzi-Metropole. Es wurden schwarze Kassen, es sind Schmiergeldzahlungen und Geldtransfers auf Auslandskonten diverser Mitarbeiter entdeckt worden. Die Geldwäschetransfers belaufen sich auf geschätzte 420.000.000,-- €. Der für dumm gehaltene Nicht-Bayer fragt sich nun, wo dieses Geld herkommt. Wer diese Summe verdient hat. Welche Mitarbeiter diesen Betrag verteilt und verschoben haben. Wie konnte ein derartiges Dickicht von Schwarzen Kassen aufgebaut, geführt und in der Praxis zur Anwendung gebracht werden; ohne, ja ohne, dass die Konzernleitung etwas davon wusste.
Von Pierer, der ehemalige Vorstandsvorsitzende, er hält sich nach dem Bekanntwerden der Affäre, dezent zurück. In der Öffentlichkeit bleibt er fast immer stumm. Wenn es vor Jahren darum ging, die Politik des SPD-Bundeskanzlers Gerhard Schröder zu kritisieren, war er das erste Sprachrohr der Nation. Er, der Super-Barzi, der erfolgreiche Konzernmanager, der leader of the pack! Jetzt wäre seine Meinung gefragt. Nun heisst es auch für ihn, schnell und brutalst mögliche Aufklärungsarbeit zu leisten. Was von ihm allerdings ausgeht, sind abwiegelnde Ausführungen und.... das grosse Schweigen im Walde.

Nun hat es wieder einmal - siehe VW, Mannesmann, Flick, elf - aquitane - einen der Grossen erwischt. Ein Gigant, er wankt, er sucht Halt, im tagtäglichen Beschuss durch die Medien. Die Verdummungspresse schreit auf, sie brüllt, sie hetzt, sie vorverurteilt! Hinter den Kulissen geht es allerdings wesentlich beschaulicher zu. Schliesslich darf die selbst ernannte Elite dieses Landes nicht eingesperrt oder per se zu Kriminellen abgestempelt werden. Soweit geht der Aufklärungsbedarf der Meinungsmacher, der Verblödungsindustrie, eben nicht. Recht muss nicht gleich Recht sein. Ein hochgradig verwerfliches gezeigtes Verhalten von Führungskräften innerhalb eines Weltkonzerns, ist nun doch nicht so deviant, wie es jene Sozialbetrüger aus dem Prektariat sind. Jene annähernd 18 Prozent dieses Landes, die die Gesetze, die ihnen oktroyiert wurden, sofort schamlos ausnutzen, die schmarotzen, faul sind, ungebildet und gefrässig, unverschämt und unzufrieden, die nicht arbeiten gehen wollen, die in der sozialen Hängematte liegen, unter dem Solarium sich die Grundbräune abholen, für den täglichen Kneipen - sowie wochenendlichen Diskothekengang. Jener Gesellschaftsteil der sogenannten Abgehängten, des sozialen Randsatzes, der Neuen Armen, die die alten Reichen nur beneiden, sie jedoch nicht bekämpfen, ihnen nicht einen Robin Hood - Verschnitt auf ihren dicken Wanst stellen, der Geld aus ihnen presst, damit sie menschlich leben dürfen. Jene Minderheiten in der Mehrheit der Mühsam und Beladenen, der Ordentlichen und Anständigen, die ist das wahre Feindbild des Boulevards.

Nun sitzen einige der Herren aus der Führungsriege von Siemens in der U - Haft! Solange, bis sie ein Geständnis ablegen, bis sie Licht in das Dunkel der Schwarzen Kassen in dem Land der Schwarzen Löcher bringen. Bayern war, ist und bleibt für mich das Bundesland mit der - rein statistisch betrachtet - höchsten Pro - Kopf - Zahl an Halunken und den meisten A......., und das nicht erst seit 1976!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?