Jahresrückblende 2006: Viele Daten, Namen und Ereignisse sind längst aus dem Sinn?

Jetzt werden die letzten Tage, Stunden, Minuten und Sekunden des Jahres 2006 gezählt. Die Medien gehen in die Reminizenzen und übertreffen sich mit Retrospektiven aus sämtlichen Facetten des Lebens. Was bleibt aus dem fast abgelaufenen Jahr 2006? Diese Frage stellt sich in diesen Tagen wohl fast jeder. Einige werden dabei wehmütig an vergangene Jahreswechsel erinnert, zu deren Anlass sie so manches Glas - oft eines zu viel - gehoben haben und am Neujahrestag dann verkatert aufgestanden sind. Viele werden denken, dass es ein Jahr war, welches möglichst schnell in Vergessenheit geraten soll. Andere wiederum können mit der Bilanz des abgelaufenen Jahres zufrieden sein. So verschiedenartig die Menschen untereinander sind, so differenziert fällt auch deren Abschlussbilanz aus..

Der Januar 2006 ist mir als verschneit und frostig in Erinnerung. Der Februar ebenfalls. Der März begann mit Resten des Winters und endete in dem gemässigten Klima der kroatischen Adria. Der April bedeutete jede Menge Arbeit im Garten. Der Mai brachte ein schon sommerliches Klima, einen Sonnenbrand und einige erholsame Tage in Kroatien. Der Juni lief mit dem Traum der Fussballweltmeisterschaft ab. Der Juli liess diesen Traum ebenso schnell wieder platzen, zeigte mir, dass ich erneut ein Jahr ältern geworden war und wurde zum heissesten Sommer, den ich bisher erleben durfte. Dafür wurde der August sehr nass. Im September konnte ich die ersten Weintrauben ernten. Für Oktober sind mir noch einige warme Tage und die Apfelernte in Erinnerung. Im November blieb der Regen. Der Dezember war dafür zumeist trocken und bis auf zwei Tage schneelos.

Zwischenzeitlich durfte ich mich als Handwerker und technischer Allrounder verdingen. Immerhin blieben die meisten Aktionen frei von diversen Blessuren. Nun hat das Jahr 2006 sein Ende gefunden. Es war ein durchschnittliches Jahr, ein Allerweltsjahr, ein Jahr mit vielen kleinen Höhen und Tiefen. Das Leben geht also weiter. Auf ein Neues Jahr 2007!

Welche Namen sind für mich nun tatsächlich geblieben? Welche Ereignisse habe ich noch in meiner Erinnerung? Wenige! In dieser schnelllebigen Zeit, in der ein ständiges Kommen und Gehen, ein Wust von Nachrichten, den Tagesablauf bestimmen, werden auch prägnante Geschehnisse kaum in meinem Gedächnis haften bleiben.
Schumacher´s Abgang: Vielleicht! Ich interessiere mich nicht für Motorsport.
Kahn´s Abschied: Gottseidank! Dieser Selbstdarsteller!
Die WM 2006: Na, ja, viel Lobhudelei! Eine perfekte Show mit unzähligen, überbezahlten Akteuren und Millionen Statisten in den Hochpreis-Spasstempeln sowie vielen Hundertmillionen an den Fernsehern. Eine gelungene Inszenierung eines besseren Deutschlands - ohne Massenarbeitslosigkeit, Verkehrsinfarkten und Ausländerfeindlichkeit.
Dann bliebe da noch das erste Regierungsjahr der ersten Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland: Frau Dr. Angela Merkel! Da war doch was? War da was?

Die Große Koalition verwaltet und präsentiert sich ständig im Medien - Gestrüpp. Öffentlich ausgetragene Meinungsverschiedenheiten mutieren sehr schnell zu einem Koalitionskrach. Kräche werden in Krisen umtituliert - die " Blöd " - Zeitung - als selbsternanntes Organ des " kleinen Mannes " - , sie wettert. Gegen wen? Gegen Alle und Alles! Der " Sozial - Schmarotzer " in Gestalt des HARTZ IV - Empfängers, er wird zur best gehassten Sympolfigur, eines längst aus den Fugen geratenen Sozialsystems, eines fast bankrotten Sozialstaates, eines wankenden Wirtschaftswunderlandes. Jetzt sind Macher gefragt! Was uns die aktuelle Politik in Berlin anbietet, es dürften allenfalls Macker sein. Eitele Selbstdarsteller im geleckten Out-fit, ohne Profil, Rückrat und Visionen.
" The same procedure as last year?"
Da hiess der Kanzler noch Gerhard Schröder. Ein Medienmensch? Ein von den Medien zum Machtmenschen hoch stiliserter Mensch? Ein Durchschnittskanzler, eine glänzender Rethoriker, ein verletzlicher Bürger. Er legte sich später mit vielen Journalisten an, die es nicht wert waren, dass sich ein Bundeskanzler mit ihnen überhaupt befasst. Schade! Der Gerhard, der ehemalige JUSO-Bundesvorsitzende, der vormalige Genosse Schröder, er hätte einen besseren Abgang verdient gehabt. Nun sitzt er in einigen Aufsichtsräten und bestimmt über das wohl und wehe, der globalisierten Konzerne. GASPROM! Nie gehört? Das wird bestimmt einmal ein wichtiger Handelspartner in der energiearmen Republik. Wenn die Weltmarktpreise ins Unermessliche steigen.

Nun wird es immer dünner, mit meinen Erinnerungsvermögen an Namen, Daten, Fakten aus 2006. Ach ja. der Mannesmann-Strafprozess ging zu Ende. Mit Freikäufen aus den Porti-Kassen der Angeklagten. Ackermann, Essser,Zwickel und Konsorten greifen kurzer Hand in den Geldbeutel und zaubern mal eben einige Millionen EURO hervor. Dafür muss eine Durchschnittsfamilie, ein gewöhnlicher Arbeitnehmer oder ein kleiner Selbständiger, mehrere Leben aufbringen. Das ist die Zwei-Klassen-Gesellschaft, die eine nicht gleiche Justiz produziert. Die schlauen " Reichen " mit ihren Rechtsberatern, sie kaufen sich frei von jeder Schuld und leben anschliessend so, als sei nie etwas gewesen. Dafür bleiben die Gebühren der Deutsche Bank, von Vodafon und sonstigen Konzernen, Dienstleistern oder Monopolisten weiterhin hoch. Es muss sich ja schliesslich lohnen, eine Leistung zu erbringen.

Adieu 2006! Ein Jahr der unbegrenzten Dummheiten in den letzten Zügen? Der Irak-Krieg dauert immer noch an. Es wird das vierte Vietnam für den amerikanischen Grosskotz G.W. Bush und dessen treue Vassallen. Der Tod wird jeden Tag in den Nachrichten gezeigt. Die TV-Stationen melden rund um die Uhr die Anzahl der zerfetzten Menschen, wie eine Art Börsenbericht. Hier 1 Toter, dort 10 Verletzte, hier 10 Tote, dort 100 Verletzte. Die Zahl der gestorbenen Allianz-Soldaten, se geht mittlerweile in den vierstelligen Bereich. Tendenz stark steigend.
Saddam Hussein: " Ladies and gentlemen, we have got him!" Trotzdem gab es keine Ruhe in dem Land. Ein Krieg der Zivilbevölkerung gegen sich selbst und die Amerikaner als Drahtzieher. Der Diktator ist kurz nach Weihnachten gehängt worden. Das von ihm geknechtete Volk mochte aber dennoch nicht so richtig jubeln. Es ist mit den eigenen, den täglichen Problemen, dem Kampf um das Leben, die Angst, den hass und die Wut, zu sehr beschäftigt.
Es wird keinen Frieden geben, nicht solange US-Soldaten mit entsicherten Waffen durch das Land fahren, Jeeps auf den Strassen patrollieren und Panzer das Stadtbild schmücken.

Von den grossen Katastrophen, wie der AIDS-Seuche in Afrika, den Hungertoten dort, der Umweltvergiftung in China, den Scharmützeln an der indisch-pakistanischen Grenze, den Bandekriegen in Südamerika, den Flüchtlingsdramen an dem amerikanisch-mexikanischen Hochsicherheitszaun, den boat-people vor den Kanaren und der spanischen Küste, den Menschenrechtsverletzungen und Auftragsmorden in den Ländern der ehemaligen UdSSR, den unzähligen Rechtssverstössen in vielen europäischen Ländern, nimmt der Durchschnittsmichel kaum noch Notiz. Dieses alles bleibt wohl eher eine Randbemerkung in den Almanachen des Jahres 2006! Auf ein neues Jahr in Richtung Klimawandel, Energieknappheit und Globalisierungstrend. Auf eine weiteres Jahr, in dem die Kluft zwischen den Armen und Reichen weiter vergrössert wird. In dem die Abarten des Kapitalismus neue Formen zeigen, die Gier der Konzerne, Trusts, Hedgefonds, in neuen Dimensionen erkennbar wird.

Na, denn, auf ein Gutes NEUES JAHR!

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