Wohin mit 6.000 Tonnen Müll?

Der Morgen beginnt wie immer an einem Arbeitstag. Der Radiowecker plärrt um 6. 20 Uhr los. RTL-Sachsen gibt sich alle Mühe, meine Anlaufschwierigkeiten durch poppige Musik, unterstützt vom Dauergeschwätz der Moderatorin, zu beheben. Ich schaffe es, die Küche zu erreichen, die Kaffeemaschine in Gang zu setzen und den Frühstückstisch zu decken. Jede Handlung wiederholt sich, jeden Morgen. Auch die, des schnellen Drucks auf die Funktionstaste des tragbaren Multi-Kofferradiogerätes. Der eingestellte Sender nennt sich MRD Info. Er preist sich selbst, mit dem gängigen Slogan: " Hören, was passiert."
Ich hörte an diesem Morgen, neben den üblichen Nachrichtenbröckchen, dem Wetter, den Börsennotizen und dem Sportblock, dass in Halberstadt ein illegales Müllentsorgungslager gefunden worden sei. Keine besonders spektakuläre Nachricht, wenn da nicht ein bitterer Beigeschmack zu den geschilderten Umständen geblieben wäre.

So wurde berichtet, dass annähernd 6.ooo Tonnen Haushaltsmüll illegal entsorgt worden seien. Über einige Jahre hinweg haben sechs Männer einen schwunghaften Handel mit dem Abfall betrieben. Der aufgesammelte Müll soll mit LKW in eine Bunkeranlage der Deutschen Wehrmacht eingefahren und dort abgekippt und gelagert worden sein. Die Frage, die sich einem arglosen Rezipienten hierbei zwangsläufig stellt, sie muss lauten:
" Weshalb machen Menschen so etwas? "

Nun habe auch ich längere Zeit darüber nachgedacht. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass sich die beteiligten Männer eine goldene Nase damit verdienen wollten -oder es sogar schon haben. Restmüll oder Hausmüll, Bioabfall oder Industriemüll - dieses Alles ist kosten - und gebührenpflichtig. Wer jene Gelder nicht aufbringen möchte, der bedient sich eines anderen Entsorgungweges. Darauf haben die Herren Müllpiraten eben spekuliert. Wer die Abfuhranzahlen so gering, wie möglich hält, der muss weniger Gebühren zahlen. Deshalb kommt dann auch ein kriminelles Geschäft zwischen dem illegalen Entsorger und dem Müllproduzenten zustande. Der Eine holt den Unrat frei Haus ab, der Andere bezahlt einen geringen Obolus dafür. Dieses System hat funktioniert. Denn, wo sollen 6.000 Tonnen Abfall hergekommen sein?

Der gebeutelte Mieter, der Hauseigentümer, der Müllverursacher muss seit Jahren mit ständig und drastisch steigenden Kosten kämpfen. Auch wenn er weniger Müll produziert. Das war wohl der Grund, weshalb ein illegales Mülllager enstanden ist. Wenn dann die meisten es so praktizieren würden, wie jene Protagonisten, dann wäre dieses Land schon bald eine riesige Müllhalde. Stinkend, unkontrollierbar und fein sortiert. Nämlich nach Arm und Reich. Dank der konsequenten Gestzgebung ist es jedoch hierzu nie gekommen.
Die Weg-Werf-Gesellschaft hat sich hier diziplinieren lassen. Vorallem durch die Einführung des Dosenpfandes. Danke an Jürgen Trittin, der von den Schwarzen und Lobbyisten oft angefeindet worden ist.

Der MDR ging zur Tagesordnung über und brachte weitere Nachrichten aus der Region. Immerhin war es diesem Sender eine Nachricht wert. Wehret den Anfängen!

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