Wo Sparkasse dran steht, muss nicht immer Kundenfreundlichkeit drin sein!

Am Dienstagabend sendete der MDR einen Bericht über das Geschäftsgebaren der Sparkasse Neuruppin. In dem verträumten Städtchen inmitten der "Pampa " des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern, ereignete sich ein Stück aus dem Tollhaus. Es zeigt, dass die musikalische Aussage des Liedermachers Konstatin Wecker, die da lautet:
"Wer sich den Banken verschreibt, den versklavt ihre Macht!", hätte die Realität nicht zutreffender beschreiben können.
Die Vorgeschichte war eher unspektakulär. Eine Familie aus Sachsen zog es in den 90er Jahren nach Meck.-Pomm., genauer gesagt in die Nähe von Neuruppin. Dort traten sie als Bauunternehmer und Bauherren auf. Sie arbeiteten dabei eng mit der SPARKASSE Neuruppin ( SpaKa) zusammen und erhielten für die selbständige Tätigkeit, eine Kreditlinie von 250.00 € eingeräumt. Nicht viel Geld, wenn man bedenkt, dass es immerhin um Grundstücksan - und verkäufe, um Hausgrundstücke, um Immobilien geht. Der Bericht des MDR geht hierauf aber nicht näher ein.

Nach den Recherchen des MDR hat dann die SpaKa dem Kunden, wegen angeblicher Verschlechterung der wirtschaftlichen Gesamtumstände, die Kredite gekündigt, fällig gestellt und ab dem Jahr 2001 die Zwangsversteigerung betrieben, nachdem die umfangreichen, außergerichtlichen Einigungsversuche gescheitert waren. Hiergegen wehrt sich der Bankenschuldner.In einer Vielzahl von Gerichtsprozessen kämpft er um den Erhalt seiner Firma,seines Vermögens und seiner beruflich und privaten Zukunft. Bisher ohne grossen Erfolg. Die SpaKa bleibt unnachgiebig, die Gerichte sind mit ihren Entscheidungen auf der Seite der Kreditgeberin. Der Schuldner geht an die Öffentlichkeit, er wittert ein abgekartetes Spiel, da die SpaKa ihm zuvor einen Interessenten für das in seinem Eigentum stehende Bauland vermittelt hat, dessen finazielles Angebot, er jedoch als zu geringfügig ablehnen musste. Schließlich verkauft ein Eigentümer nicht ohne Not unter Wert!

Die Damen und Herren im Vorstand und der Geschäftsführung tragen ihm - so seine Vermutung - die ablehnende Verhalten nach. Sie lassen ihre Muskeln, ihre Macht, ihren Einfluß spielen, um den Schuldner in die Knie zu zwingen. So, wie sie es bei Hunderttausenden zuvor auch durch exerziert haben und es auch weiterhin praktizieren. Die SpaKa, eine Körperschaft Öffentlichen Rechts, ein Wirtschaftsunternehmen der Kommune, des Landes, des Staates - mitin der Allgemeinheit. Sie ist gemein. Gemein, denjenigen gegenüber, die sich nicht beugen, nicht verbiegen lassen, die Rückrat zeigen. Jetzt wird das Oberlandesgericht in Rostock entscheiden,ob das Zwangsversteigerungsverfahren rechtmässig ist. Ein letztes Fünkchen Hoffnung bleibt. Im Zusammenspiel der Kräfte von Justiz und Banken, werden die Rechte des Bürgers, des Schuldners, des wirtschaftlich Schwächeren mit Füssen getreten.
Das Grundgesetz wird außer Kraft gestellt, die Grundrechte bleiben nur eine Farce.

Wäre ich ein Naivling, könnte ich es mir nicht vorstellen, dass eine dem staatlichen Einfluß unterliegende Bank, mit einem Miteigentümer, nämlich einem Bürger dieses Landes, ein derartiges Spiel treibt. Die berufliche Erfahrung, sagt mir jedoch etwas anderes. Sie bestätigt mich darin, dass es gerade die Sparkassen sind, die sich in solchen Fällen als besonders kriminell verhalten. So werden beispielsweise Darlehn oder Kredite an Hauseigentümer zu wucherischen Bedingungen vergeben, ohne Überprüfung der Bonität, wohl wissend, dass dieses vergebene Geld, nicht zurück gezahlt werden kann. Wenn dann die Forderungen fällig gestellt werden, der Schuldner nicht zurück zahlen kann, dann wird die ganze Palette des Zwangsversteigerungsrechts hervor gekramt und die Waffen hieraus gegen den Schuldner ins Feld gesetzt. Volles Rohr, immer feste druff, ihr Sparkassen. Im Wege der Zwangsversteigerung werden dann die Immobilien selbst ersteigert, flugs an einen in der Hinterhand befindlichen Interessenten zu einem wesentlichen höheren Betrag zu veräussern. Das ist Kapitalismus in Reinkultur! Das ist aber auch ein Verhalten, dass sich nur mit einem Wort umschreiben lässt: " Halunkentum!"

Nun gibt es eine geringe Anzahl von Fällen, in denen sich die Beutetiere der Sparkassen wehren und das miese Konstrukt durchschauen. Dann wird so getan, als seien diese Kunden die grössten Betrüger, die Unredlichen. Es werden Gespräche abgelehnt, die Verantwortlichen lassen sich reihenweise verleugnen, es herrscht ein rabiater Ton, gespickt mit verbalen Unverschämheiten und Frechheiten -es wird sogar Gossensprache benutzt. Mensch, ihr Sparkassen, habt ihr das nötig?
Ich verweise auf die marktschreierischen Reklamesprüche: " Wenn´s um Geld geht - Sparkasse!", " Mein Haus, mein Auto, mein Boot - mein Finanzberater bei der Sparkasse!" " Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause!" - aja?
So bleibt in solchen Fällen zu konstatieren: " Wo Sparkasse drauf steht, muss nicht immer Kundenfreundlichkeit drin sein!"

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