Von Discountern und ihren rabiaten Methoden
Als ich - eher zufällig - mangels sehbarer Alternativen - natürlich erst nach der obilagatorischen Tagesschau - mich durch die Programme zappte, blieb ich beim SWF III hängen. Dort wurde eine Sendung wiederholt, die ich bereits vor über einem Jahr beim WDR gesehen hatte. Sie befasste sich mit den Geschäftmethoden und der Personalpolitk der bundesweit tätigen Supermarktketten. Benannt worden sind hier die Discounter LIDL, ALDI,SCHLECKER,NETTO und WAL-MART. Nun gut, dachte ich mir und blieb im Programm. Den Bericht hatte ich eh nicht mehr so ganz in Erinnerung. Und deshalb wurden mit ihm, meine Aversionen gegen jene Giganten des Marktes, neu aufgefrischt.
Was dort über den Billigheimer Lidl und dessen Personalpolitik zu sehen und hören war, brachte mich erneut in Rage. Da wurden Mitarbeiterinnen systematisch gemobbt, bespitzelt, unter Druck gesetzt, genötigt und sogar bedroht. Die Arbeitsbedingungen in jenen benannten Filialen, sie wurden als menschenunwürdig - eben als inhuman - gegeisselt. Keine regelmässigen Pausen, keine bezahlten Überstunden, keine Vertretungen, kein Betriebsrat.
Es herrschten Zustände, wie sie aus den USA besten bekannt waren. Die Arbeitnehmervertretung gab es nicht, die Gewerkschaften wurden tabuisiert und inkriminiert. Kapitalistische Ausbeutungsmethoden vom aller Feinsten. Wenn die Mitarbeiterinnen aufmuckten, hagelte es Abmahnungen, fristlose Kündigungen und Schadenersatzdrohungen. Die Versuche, der dort tätigen Frauen - es sind eben überwiegend weibliche Mitarbeiter, denn die können schlechter bezahlt werden - sich zu solidarisieren, wurden gnadenlos nieder gemacht. Es herrschten Misstrauen, Angst und Zwietracht in der Belegschaft. Wenn es tatsächlich gelang, wie in einer LIDL-Filiale in Baden - Württemberg, einene Arbeitnehmervertretung zu installieren, wurde der " Laden dicht gemacht ". So einfach ist das, wenn es um Pofitmaximierung und kapitalistische Methoden geht.
Bei den anderen Discounter herrschen ähnliche Zustände. Die Netto-Mitarbeiter/Innen werden da schon einmal genötigt, ein notarielles Schuldanerkenntnis zu unterzeichnen, weil sie angeblich wegen eines fingierten Diebstahl, die daraus entstandenen Kosten zu tragen haben und dazu auch noch Schadenersatz leisten müssen. Auch dort herrscht ein Klima der Angst, des Misstrauens, die Mitarbeiter/Innen werden systematisch bespitzelt, sie werden zu Duckmäusern heran gezogen. Es werden bei Mitarbeitrbefragungen rabiate Methoden angewandt.Keine gewerkschaftliche Vertrauensperson, ein Mitglied des Betriebsrates -wenn es ihn überhaupt gibt - darf an diesen Befragungen, die geheimpolizeilichen Verhören in Unrechtsstaaten gleichkommen - teilnehmen. Es werden Telefonate verweigert, es wird anwaltlicher Beistand abgelehnt, die Betroffenen dürfen den Raum nicht verlassen. Der Toilettengang wird untersagt. Das sind Methoden aus der Zeit des Nationalsozialismus, das sind GESTAPO-Verhöre.
Nicht viel anders zeigt sich das Gebaren bei der Firma Schlecker. Der angeblich grösste Drogerist in der BRD. Das Ehepaar Schlecker dürfte mittlerweile Multi-Millionär im neunstelligen Bereich sein. Die Mitarbeiter/Innen werden allerdings wie Geinde, wie Mägde und Knechte, wie Leibeigene gehalten. Keine gewerkschaftliche Vertretung - wie gehabt! Es werden Arbeitbedingungen angeboten, die prä-kapitalistischen Verhältnissen entsprechen. In den Filialen sind durchgängig keine Telefonanlagen installiert, die Anzahl der Mitarebieter/Innen ist so gering, das unbezahlte Überstunden die Regel werden, die Arbeitsintensität ist enorm hoch, es gibt nicht ein Mal ein Sicherheitskonzept bei Überfällen. Die Gesundheit, das Leben der Angestellten ist den Schleckers eh egal. Hauptsache der Umsatz stimmt! Hauptsache die Filialmitarbeiter/Innen werden überwacht, damit sie ihre Arbeit effizient und pausenlos verrichten, funktionieren, freundlich belieben und keine Diebstähle begehen. Deshalb werden Dedektive, Firmenspitzel und andere Kontrolleure rund um die Uhr eingesetzt. Keiner verkauft in Deutschland mehr Artikel in EURO als Schlecker! Aha, aber um welchen Preis?
Auch Aldi gehört zu den Billigheimern. Schon seit fast drei Jahrzehnten. Billig, billiger, Aldi! Das Persnal wird aber ebenso billig gehalten. Die Personaldecke steht permanent auf Sparflamme - und zwar in sämtlichen Filialen. Der Leistungsdruck, die Arbeitsintensität ist hoch, die Entlohnung gering. Zwar bleibt ein strafrechtlich relevantes Untertarifentgeltsystem, wie es bei Schlecker einst eingeführt wurde,unbekannt, dennoch sind die Behandlungsmethoden nicht so sehr viel anders. Sie unterscheiden sich von denen der anderen Anbieter nur in Nuancen. Aldi-Süd soll hier rabiater vorgehen, als Aldi-Nord. Das liegt wohl daran, dass die demokratischen Arbeitnehmerrecht in den südlichen Bundesländern per se anderes definiert werden. " Schaffe, schaffe, Häusle baue und net nach de Rechte schaue!", das dürfte hier der richtige Slogan sein.
Tja, keine Betriebsrat, keine über längere Zeit identische Belegschaft, da kann kein Vertrauen, keine Solidarität unter einander wachsen. Die heutige Arbeitsmarktsituation steuert ein Übriges dazu bei. Ein Biotop in der Gesellschaft, in dessen Sphäre, sämtliche humanen Verhaltensmuster ausser Kraft gesetzt sind.
Zuletzt bleibt der Ableger des grossen Bruders jenseits des grossen Teiches, die WAL-Mart - Kette in Deutschland. Sie ist inzwischen aus ökonomischen Erwägungen verkauft worden. Der Amerikaner Walton hatte sich in der BRD wohl viel mehr versprochen. Das stupide Übernehmen von Kreationen aus den USA, es hat wohl hier Grenzen. Vorallem, wenn die Personalpolitik so rigide gehandhabt wird, wie es die Yankees auf ihrem eigenen Territorium betreiben. Da sind schon bei den Einstellungsgesprächen rechtwidirge Fragen nach dem Sexualleben der Bewerberin gestellt worden. Eine Schwangerschaft, ob gewollt oder ungewollt, führte regelmässig zum Spießrutenlaufen der Mitarbeiterin. Da muss der Arbeitgeber ja Lohn fortzahlen, erhält jedoch keine Gegenleistung. Die verkaufspsychologischen Schulungen sind aus der Freud´schen Trickkiste hervor geholt worden. Die Rituale des Team - Einschwörens, wie sie in den Medien beschrieben und gezeigt wurden, haben deshalb auch Kultstatus erreicht.
Alle für Einen, Einer für Walton! Der in seiner Gier nach Reichtum und Macht selbst einem Wohltäter sehr nahe kommt, denn er hat einen Teil seines Milliarden-Vermögens an seine Kinder übertragen. Die zu Hungerlöhnen in seinen Profitmaximierungstempeln tätigen Menschen bleiben davon unberührt: Kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld, keine Beteiligung an den propagandistisch inszenierten Erfolgs - und Mut - mach - Ritualen, dann droht die Abmahung, es folgt die fristlose Kündigung, die Sperrzeit durch die BA - Papa Hartz IV wartet schon!
That´s Amerika!
Nach dem gelungen Streifzug durch die Discounter-Welt, die voll ist von inhumanen Verhalten, in der die Kriminalität an der Tagesordnung steht und die zarten Blüten der Arbeitnehmerrecht mit Springer-Stiefeln totgetreten werden, da ist jeder von uns zu Haus.
Geiz ist zwar geil, weil in 2007, der grösste Abzocker im Kapitalismus, der Staat selbst, die Steuern herauf und die Einkommen der Mehrheit, herunter drückt, jedoch hat auch dieser verklärende Reklame-Slogan, seine Grenzen. Nämlich dort, wo die Menschen, auf deren Rücken und Kosten, diese Lebensphilosophie ausgetragen wird, rechtlos und willenlos gehalten werden.
Was dort über den Billigheimer Lidl und dessen Personalpolitik zu sehen und hören war, brachte mich erneut in Rage. Da wurden Mitarbeiterinnen systematisch gemobbt, bespitzelt, unter Druck gesetzt, genötigt und sogar bedroht. Die Arbeitsbedingungen in jenen benannten Filialen, sie wurden als menschenunwürdig - eben als inhuman - gegeisselt. Keine regelmässigen Pausen, keine bezahlten Überstunden, keine Vertretungen, kein Betriebsrat.
Es herrschten Zustände, wie sie aus den USA besten bekannt waren. Die Arbeitnehmervertretung gab es nicht, die Gewerkschaften wurden tabuisiert und inkriminiert. Kapitalistische Ausbeutungsmethoden vom aller Feinsten. Wenn die Mitarbeiterinnen aufmuckten, hagelte es Abmahnungen, fristlose Kündigungen und Schadenersatzdrohungen. Die Versuche, der dort tätigen Frauen - es sind eben überwiegend weibliche Mitarbeiter, denn die können schlechter bezahlt werden - sich zu solidarisieren, wurden gnadenlos nieder gemacht. Es herrschten Misstrauen, Angst und Zwietracht in der Belegschaft. Wenn es tatsächlich gelang, wie in einer LIDL-Filiale in Baden - Württemberg, einene Arbeitnehmervertretung zu installieren, wurde der " Laden dicht gemacht ". So einfach ist das, wenn es um Pofitmaximierung und kapitalistische Methoden geht.
Bei den anderen Discounter herrschen ähnliche Zustände. Die Netto-Mitarbeiter/Innen werden da schon einmal genötigt, ein notarielles Schuldanerkenntnis zu unterzeichnen, weil sie angeblich wegen eines fingierten Diebstahl, die daraus entstandenen Kosten zu tragen haben und dazu auch noch Schadenersatz leisten müssen. Auch dort herrscht ein Klima der Angst, des Misstrauens, die Mitarbeiter/Innen werden systematisch bespitzelt, sie werden zu Duckmäusern heran gezogen. Es werden bei Mitarbeitrbefragungen rabiate Methoden angewandt.Keine gewerkschaftliche Vertrauensperson, ein Mitglied des Betriebsrates -wenn es ihn überhaupt gibt - darf an diesen Befragungen, die geheimpolizeilichen Verhören in Unrechtsstaaten gleichkommen - teilnehmen. Es werden Telefonate verweigert, es wird anwaltlicher Beistand abgelehnt, die Betroffenen dürfen den Raum nicht verlassen. Der Toilettengang wird untersagt. Das sind Methoden aus der Zeit des Nationalsozialismus, das sind GESTAPO-Verhöre.
Nicht viel anders zeigt sich das Gebaren bei der Firma Schlecker. Der angeblich grösste Drogerist in der BRD. Das Ehepaar Schlecker dürfte mittlerweile Multi-Millionär im neunstelligen Bereich sein. Die Mitarbeiter/Innen werden allerdings wie Geinde, wie Mägde und Knechte, wie Leibeigene gehalten. Keine gewerkschaftliche Vertretung - wie gehabt! Es werden Arbeitbedingungen angeboten, die prä-kapitalistischen Verhältnissen entsprechen. In den Filialen sind durchgängig keine Telefonanlagen installiert, die Anzahl der Mitarebieter/Innen ist so gering, das unbezahlte Überstunden die Regel werden, die Arbeitsintensität ist enorm hoch, es gibt nicht ein Mal ein Sicherheitskonzept bei Überfällen. Die Gesundheit, das Leben der Angestellten ist den Schleckers eh egal. Hauptsache der Umsatz stimmt! Hauptsache die Filialmitarbeiter/Innen werden überwacht, damit sie ihre Arbeit effizient und pausenlos verrichten, funktionieren, freundlich belieben und keine Diebstähle begehen. Deshalb werden Dedektive, Firmenspitzel und andere Kontrolleure rund um die Uhr eingesetzt. Keiner verkauft in Deutschland mehr Artikel in EURO als Schlecker! Aha, aber um welchen Preis?
Auch Aldi gehört zu den Billigheimern. Schon seit fast drei Jahrzehnten. Billig, billiger, Aldi! Das Persnal wird aber ebenso billig gehalten. Die Personaldecke steht permanent auf Sparflamme - und zwar in sämtlichen Filialen. Der Leistungsdruck, die Arbeitsintensität ist hoch, die Entlohnung gering. Zwar bleibt ein strafrechtlich relevantes Untertarifentgeltsystem, wie es bei Schlecker einst eingeführt wurde,unbekannt, dennoch sind die Behandlungsmethoden nicht so sehr viel anders. Sie unterscheiden sich von denen der anderen Anbieter nur in Nuancen. Aldi-Süd soll hier rabiater vorgehen, als Aldi-Nord. Das liegt wohl daran, dass die demokratischen Arbeitnehmerrecht in den südlichen Bundesländern per se anderes definiert werden. " Schaffe, schaffe, Häusle baue und net nach de Rechte schaue!", das dürfte hier der richtige Slogan sein.
Tja, keine Betriebsrat, keine über längere Zeit identische Belegschaft, da kann kein Vertrauen, keine Solidarität unter einander wachsen. Die heutige Arbeitsmarktsituation steuert ein Übriges dazu bei. Ein Biotop in der Gesellschaft, in dessen Sphäre, sämtliche humanen Verhaltensmuster ausser Kraft gesetzt sind.
Zuletzt bleibt der Ableger des grossen Bruders jenseits des grossen Teiches, die WAL-Mart - Kette in Deutschland. Sie ist inzwischen aus ökonomischen Erwägungen verkauft worden. Der Amerikaner Walton hatte sich in der BRD wohl viel mehr versprochen. Das stupide Übernehmen von Kreationen aus den USA, es hat wohl hier Grenzen. Vorallem, wenn die Personalpolitik so rigide gehandhabt wird, wie es die Yankees auf ihrem eigenen Territorium betreiben. Da sind schon bei den Einstellungsgesprächen rechtwidirge Fragen nach dem Sexualleben der Bewerberin gestellt worden. Eine Schwangerschaft, ob gewollt oder ungewollt, führte regelmässig zum Spießrutenlaufen der Mitarbeiterin. Da muss der Arbeitgeber ja Lohn fortzahlen, erhält jedoch keine Gegenleistung. Die verkaufspsychologischen Schulungen sind aus der Freud´schen Trickkiste hervor geholt worden. Die Rituale des Team - Einschwörens, wie sie in den Medien beschrieben und gezeigt wurden, haben deshalb auch Kultstatus erreicht.
Alle für Einen, Einer für Walton! Der in seiner Gier nach Reichtum und Macht selbst einem Wohltäter sehr nahe kommt, denn er hat einen Teil seines Milliarden-Vermögens an seine Kinder übertragen. Die zu Hungerlöhnen in seinen Profitmaximierungstempeln tätigen Menschen bleiben davon unberührt: Kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld, keine Beteiligung an den propagandistisch inszenierten Erfolgs - und Mut - mach - Ritualen, dann droht die Abmahung, es folgt die fristlose Kündigung, die Sperrzeit durch die BA - Papa Hartz IV wartet schon!
That´s Amerika!
Nach dem gelungen Streifzug durch die Discounter-Welt, die voll ist von inhumanen Verhalten, in der die Kriminalität an der Tagesordnung steht und die zarten Blüten der Arbeitnehmerrecht mit Springer-Stiefeln totgetreten werden, da ist jeder von uns zu Haus.
Geiz ist zwar geil, weil in 2007, der grösste Abzocker im Kapitalismus, der Staat selbst, die Steuern herauf und die Einkommen der Mehrheit, herunter drückt, jedoch hat auch dieser verklärende Reklame-Slogan, seine Grenzen. Nämlich dort, wo die Menschen, auf deren Rücken und Kosten, diese Lebensphilosophie ausgetragen wird, rechtlos und willenlos gehalten werden.
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