Wer fliegt noch so spät am Sonntag vorbei?



PhotographerJerzy Strzelecki

Die Pilz - Ausbeute unseres sonntäglichen Waldspaziergangs mussten wir leider als mäßig einstufen. Zu trocken, zu trocken, zu heiß. Und das im September. Dafür sollte es aber am Abend doch noch Regen geben. Als wir gegen 14.30 Uhr, etwas müde und abgeschlafft, die Nachmittagssonne von der Terrasse aus bei einem Teller selbst gemachter Linsensuppe genossen, konnten wir noch nicht ahnen, dass uns ein seltener Gast danach Gesellschaft leisten würde.Da saßen wir dann auch noch eine Stunde später bei einem Pott Kaffee und waren bereits ein wenig der milden Abendsonne zugetan, als sich an der seitwärts vom Tisch hängend Blumenampel ein fliegendes Etwas an den Blüten zu schaffen machte.
Das Unbekannte Flugobjekt sah zunächst wie ein großer Käfer aus, der rasend schnell seine Flügel schlug. Doch für einen Käfer hatte der nicht definierbare Flieger einen zu langen und spitzen Schnabel. Dann tippte ich auf eine Libelle. Aber auch die uns bekannten Arten sahen nicht so aus, wie das flügelschlagende Exemplar an der Ampel. Schließlich wollte ich eine überdimensionierte Hummel erkannt haben. Doch auch der dritte Rateversuch ging ins Leere.

Da sich der Schnellflieger immer noch an den blauen Blüten zu schaffen machte, erhob ich mich langsam vom Stuhl und ging einige Schritte in Richtung der Blütenpracht. Nun erkannte ich den winzigen Gast und konnte es kaum glauben: Es war wohl ein winziger Kolibri, der sich den Nektar aus den kleinen Blüten holte und seinen Miniaturschnabel mit einer immensen Geschwindigkeit von Blüte zu Blüte in deren Kelche eintauchte. Der Winzling war aber kaum größer als 5 Zentimeter und hatte einen weiß - grauen Stummelschwanz.
Nach vielleicht einer weiteren Minute war der seltene Besuch so schnell entfleucht, wie er gekommen war.

Nun, machte uns dieses Erlebnis neugierig und wir wollten wissen, woher der Zwerg wohl gekommen sein mochte. Entweder muss er aus einer Voliere ausgebüxt sein oder er ist hier inzwischen heimisch geworden. Stichwort: Klimaerwärmung. Das Internet kann Auskunft geben.

Ein Kolibri konnte es nicht gewesen sein, denn diese Vogelart kommt ausschließlich in den südlichen Gefilden Amerikas vor. Er hätte auch - selbst wenn er hier unter idealen Bedingungen gehalten worden wäre - im Freien keine Überlebenschance.

Als musste es ein anderes Tier gewesen sein, dass dem Kolibiri ähnelt. Und, siehe da, ich bin fündig geworden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Taubenschw%C3%A4nzchen

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