Wo ist eigentlich Klaus Stephan abgeblieben?


Nach der Wahl ist vor der Wahl! Und zwar vor der nächsten Landtagswahl, die fällt auf den 25. Mai 2014, an dem die Europawahlen sowie in vielen Bundesländern zusätzlich noch Kommunalwahlen stattfinden. Dann wird im Sommer noch der Landtag in unserem Freistaat Sachsen sowie in Thüringen, später im Herbst der in Brandenburg gewählt
Und nach dem sich die vielen Verlierer der Bundestagswahl vom 22. September 2013 die Wunden eifrig lecken, die FDP die Köpfe an der Parteispitze rollen lässt, die " Grünen " es ihnen nach machen und die SPD immer noch nach den Gründen für das enttäuschende Abschneiden sucht, macht sich die gleichfalls analysierende Medienmeute sofort zu neune Ufern auf. Die da eben jene in 2014 stattfindenden Wahlen heißen. Jetzt darf schon spekuliert werden, ob " Uns Merkel " auch die vielen Kreistage schwarz werden lässt. Möglich ist es alle Male, bei ihrem Beliebtheitswert.

Vor ihr hat das nur der ewige Kanzler Kohl, der sie ja als ostdeutschen Ziehkind in den Nachwendejahren mit aufgepäppelt hat, geschafft. Zeitweilig herrschten in den 90ern politische Zustände wie im schwarzen Bayern, dort wo damals der FJS seine Keule schwang, um alle Meinungen, Personen sowie Medien, die links von ihm angesiedelt wurden, tot zu schlagen. Gelungen ist es ihm nur sehr selten. Insbesondere dann nicht mehr, als er 1980 als Kanzlerkandidat eine deutliche Abfuhr aus dem Hohen Norden erhielt.Dennoch kam die CDU / CSU damals auf satte 44,5 % der Stimmen. Da das sozial - liberale Bündnis von SPD / FDP jedoch in dem Drei - Parteien - Bundestag in Bonn die Mehrheit behielt, zog sich Strauß nach der Wahlniederlage in sein CSU - Reich Bayern grollend zurück.
Dafür donnerte später das reaktionäre Sprachrohr der Schwarzen aus Bayern, der in München ansässige " Bayernkurier " mit einer Hetzkampagne gegen die Medien außerhalb des Freistaates und den Journalisten innerhalb der eigenen konservativen Reihen, mit Vehemenz los.

Der Chefredakteur der Latrinten - Postille Wilfried Scharnagl, ein reaktionärer Gauch und Faktenverdreher par excellance behauptete doch bis 1981, dass der wahre Grund für die Strauß´sche Wahlniederlage, eine offene Meinungsmanipulation den den Medien, insbesondere den öffentlich rechtlichen Rundfunk - und Fernsehanstalten gewesen sei. Kettenhund Scharnagl trieb es noch weiter, um seinen Duz-Freund den Speichel zu lecken, beschuldigte er in einem Artikel selbst die Mitarbeiter des HofberichterstattungssenderBayrischer Rundfunk der Illoyalität gegenüber seinem großen Herrn und Meister.

Dagegen verwehrte sich unter anderem auch der Journalist und Publizist Klaus Stefan, ein CSU - Mitglied, der bereits 1976 in einer der von ihm moderierten " Report " - Sendung aus München, gegen die Spaltungsabsichten der CSU von der Schwesterpartei CDU offen zu Felde zog und sich den Zorn der Partei zuzog. Stephan, ein eher konservativer Journalist trat dann 1981 aus Protest gegen die Diffamierung durch den Hetzartikel des Latrinenblattes aus der Partei aus.
Das wurde ihm im Nachgang übel genommen und er durfte ab 1982 nicht mehr die " Tagesthemen ", die er ab 1978 als Chef und erster Sprecher ständig moderiert hatte, betreuen. Stephan verschwand auf dem Abstellgleis, das da Auslandskorrespondent in Südost - Europa. Wahrlich keine übermäßig angesehene Aufgabe, zumal es dort nicht viel Spektakuläres zu berichten gab.Ausnahme bildetet schon damals Griechenland, wo mehr gestreikt und gewählt wurde, als sonstwo in Europa.

Zwei Jahre später wechselte der mittlerweile 57-jährige Stephan zu dem Hamburger Verlag " Hoffmann und Campe ". Ab 1996 moderierte der Journalist die Sendung " Stephan´s Platz " im Bayrischen Rundfunk.
Stephan verstarb am 15. April 2002 im Alter von 74 Jahren.

Auch wenn er damals ein konservativer CSU - Journalist war, habe ich Klaus Stephan für seinen Mut, dem CSU - Führungshaufen journalistisch betrachtet, die Stirn zu bieten und sich von der Bande in München nicht einschüchtern zu lassen, insgeheim bewundert. Seine " Report " - Sendungen aus München und vom SWR waren zwar nie auf meiner politischen Wellenlänge, dennoch hat er versucht, auch dort saubere journalistische Arbeit hinzulegen. Die Schwarzen haben es ihm jedoch nicht gedankt und ihn nach der gewonnen Kohl - Wahl 1982 in die Pampa gejagt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Stephan

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