Meine " DDR ": Unrechtsstaat, Heimat oder mehr?

Jetzt ist es wieder so weit: Die Bundesbürger dürfen ihre Wiedervereinigung begehen. Als vor 25 Jahren die damalige Deutsche Demokratische Republik ihre Existenz aufgeben musste, wurde im Gefolge dessen, der 3. Oktober als Tag der Deutschen Einheit zum Feiertag erkoren. Kohl, der selbst ernannte Kanzler der Einheit, die CDU und auch andere kluge oder weniger intelligente Menschen, haben es so bestimmt.

Das ist mittlerweile 24 Jahre her. Noch länger liegen jene Ereignisse rund um die damalige Botschaft der BRD in Prag aus dem August und September 1989 zurück, die dann zur Ausreise einiger Tausend DDR - Bürger führten.

Jene Bilder waren jetzt wieder in einer Reihe von Dokumentationen anlässlich des 25. Jahrestags zu sehen.
Mit ihnen haben die Medien, insbesondere die Öffentlich - Rechtlichen Rundfunk - und Fernsehanstalten, auch Diskussionsrunden angeleiert, in denen gleichfalls viele altkluge Menschen, viele Worte zu und über jene historischen Abläufe abgesondert haben und diesen auch noch vornehmen werden.

Die obligatorische Veranstaltung zur Feier des Tags der Deutschen Einheit wird 2014 in Hannover statt finden. Auch hier werden viele, salbungsvolle Worte von den geladenen Offiziellen gesprochen werden. Dabei wird sich wechselseitig auf die Schulter geklopft. Sicherlich haben wir alle Großartiges geleistet - 25 Jahre nach dem Mauerfall. Friede, Freude, Eierkuchen.

Doch da äußerte sich der Fraktionschef der Partei " Die Linke " im Bundestag Gregor Gysi gegenüber dem Bunt - Blatt " Super Illu " im fernen Berlin zu der Benennung der DDR als " Unrechtsstaat " und sorgte für Empörung, Lacher und beißende Kommentare in weiteren Krawallblättern, wie der " BLÖD " - Zeitung.
Gregor Gysi soll hier formuliert haben? Was den eigentlich?

 "Wir sind uns einig, diese Bezeichnung nicht zu verwenden". "Wenn ich die DDR als Unrechtsstaat bezeichne, dann erkläre ich, dass die drei Westmächte das Recht hatten, die Bundesrepublik zu gründen, die Sowjetunion aber als Antwort nicht das Recht hatte, die DDR zu gründen." Dies sei in Anbetracht von 20 Millionen Toten in der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg indiskutabel.

"Allerdings muss betont werden, dass es Unrecht, auch grobes Unrecht, in der DDR gab und dass die Opfer endlich besser gestellt werden müssen".

- Zitatende - aus: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-09/gysi-ddr-unrechtsstaat-soniderungen-thueringen

Was erlauben Gysi, seien immer krank: So könnte ein Außenstehender das daraufhin folgende Geschmiere zu den Aussagen des Fraktionsvorsitzenden der Linkspartei im Latrinenblatt mit dem vier Buchstaben bewerten. Bei so viel Spott und Häme verliert das Diekmann´sche Lügen - und Hetzblatt schon mal leicht die Übersicht über das, was damals wirklich war.

Fakt ist doch, dass beiden deutschen Staaten einst unfrei waren, denn die Vier Siegermächte hatten letztendlich das Sagen. Fakt ist auch, dass die BRD von den West - Alliierten über viele Jahre wirtschaftliche Aufbauhilfe erhielt, während die DDR an die Sowjetunion Reparationszahlungen zu leisten hatte.
Fakt ist ferner, dass die Siegermächte auf ihren Territorien sukzessive Atomwaffen aufgebaut hatten, um damit während des Kalten Krieges zu Drohen.
Im Zuge dessen haben die West - Alliierten eine Staats - und Gesellschaftsform abgenickt, die ihren eigenen Systemen am nächsten kam. Das galt auch für die UdSSR.

Allerdings lagen zwischen Verfassungsanspruch und Verfassungswirklichkeit hier Lichtjahre. In der DDR - Verfassung stand eben nicht, dass eine streng bewachte, mit Mauer, Stacheldraht und Minen bewehrte Grenze das Land umgeben soll. Auch von einem Schnüffelstaat war dort nie die Rede.


http://www.documentarchiv.de/ddr/verfddr.html

Wie die Umsetzung der DDR - Verfassung in der Realität aussah, dürfte nun hinlänglich bekannt sein.
Das missliebige Bürger schikaniert, drangsaliert und inhaftiert wurden, ist deshalb genauso unstrittig, wie die systematische Überwachung und Kontrolle einzelner Menschen. Das Einsperren von etwa 16,6 Millionen  Menschen kann durchaus als Unrecht bezeichnet werden, denn in der Verfassung der sich als Volksrepublik bezeichnenden DDR, ist hierzu nichts nachzulesen.
Andrerseits wurde das Eigentum als solches, die körperliche Integrität des Einzelnen ebenso geschützt, wie andere Werte. Was daran Unrecht sein soll, erschließt sich , bei objektiver Betrachtungsweise, keinem Juristen.
Dass es auch Mörder in dem Land gab, ist weder überraschend, noch ungewöhnlich. Es wurde jedoch nie darüber berichtet, so, wie es das Latrinenblatt zu jener Zeit in der BRD vorexerziert hat.
Was soll Unrecht sein, dass Täter eingesperrt wurden?

Der Begriff ist einfach falsch gewählt. Die DDR war eine Ein - Parteien - Diktatur mit stark eingeschränkten Individualrechten.

Darüber - wie am 30. September in der Quasselrunde " Menschen bei Maischberger " geschehen - lässt sich indes auch diskutieren. Allerdings nicht unter dem Thema " 25 Jahre Wende: DDR: Heimat oder Unrechtsstaat? ".

http://www.daserste.de/unterhaltung/talk/menschen-bei-maischberger/sendung/30092014-25-jahre-wende-100.html

Heimat ist ein ein ethnologischer und anthropologischer Begriff. Unrechtsstaat ist ein juristischer Begriff. Der Eine schließt den anderen Begriff somit nicht aus. Auch die ausgesuchten Gesprächspartner waren denn eher als bedingt kompetent bei Klärung der Frage, was die DDR nun wirklich war, anzusehen. Peter Michael Distel, praktizierender Rechtsanwalt mit dem Spezialgebiet " Alte DDR - Kader ".  Ein Rechtssystem hatte die DDR nach seiner Auffassung sehr wohl. Das muss er ja so sagen, weil er damit seine Knete verdient, die eben einstige Funktionsträger der DDR ihm zu zahlen haben, damit er ihnen zu ihrem Recht in diesem, unserem Rechtsstaat verhilft. Deshalb ließ er auch sein Handy mit der einstigen DDR - Hymne klingeln.
Sehr guter Werbegag, Herr Kollege Diestel!

Dann saß da Dagmar Frederic. Die verkappte " Caterina Valente des Ostens ". Sie moderierte die Biedermichel - Sendung " Ein Kessel Buntes " und galt zu DDR - Zeiten als " Star ". Natürlich wurde sie deshalb auch von den SEDlern um Erich Honecker protegiert. Sie habe keine Repressalien erlitten, schwadroniert die Jute bei der juten Sandra herum. Nö, das hätte das Volk des Arbeiter - und Bauernstaates ihr auch nie verziehen, wenn sie mit ´nen Ausreiseantrag im DDR - Fernsehen herum fuchtelnd, ihre piefigen Sendungen kredenzt hätte.
Wer so privilegiert leben konnte, empfand die DDR eher als Paradies.

Da war da noch Ellen Thiemann zu sehen. Schön geschminkt und vielleicht geliftet ( sieh Dagmar F. ), die kein gutes Haar an dem einstigen zweiten deutschen Staat ließ. Muss sie auch nicht. Wer in Kenntnis, dass der Straftatbestand der " versuchte Republikflucht " auch im wahrsten Sinne zur Bestrafung führt, es dennoch versucht, ist selber schuld. Auch sie gehörte, wie Diestel und Frederic auch, eher zu der Haute Voile der DDR - Gesellschaft.

Im Übrigen ist die Frau Thiemann, deren Mann den Fluchtplan 1972 laut MfS - Unterlagen verriet, nicht nach ihrer etwas mehr als 2jährigen Haftzeit aus der DDR geflohen, sondern sie wurde von der BRD frei gekauft. Der Kollege Vogel war dafür als DDR - Unterhändler sehr aktiv und zahlen musste der bundesdeutsche Steuerzahler, an die DDR auch noch.


http://de.wikipedia.org/wiki/Ellen_Thiemann

Dann gab der einstige Redakteur, Journalist und Moderator der ARD und des ZDF Ernst Elitz, der auch als Korrespondent in der DDR akkreditiert war, seinen Senf noch dazu. Na,ja, EE. ist - wie ich ja auch - gebürtiger " Wessi ". So ganz ohne Vorurteile waren seine Aussagen in der Sendung nicht.
Aber: Recht hat er mit der Feststellung, dass es gut ist, dass es die DDR nicht mehr gibt.
Aber nicht wegen des Unrechts im Staat, sondern wegen der Umweltdreckschleuder Sozialistischer Planwirtschaft.

Und deshalb war die DDR für viele Heimat, so, wie es die BRDler auch kennen.