Der Pegidist aus der Mittelschicht?
Da las ich gestern auf den Seiten der TU Dresden über eine "wissenschaftliche" Studie ( Feldstudie ) zu der Zusammensetzung der Pegida - Demonstranten folgendes:
" Der „typische“ PEGIDA-Demonstrant entstammt der
Mittelschicht, ist gut ausgebildet, berufstätig, verfügt über
ein für sächsische Verhältnisse leicht überdurchschnittliches
Nettoeinkommen, ist 48 Jahre alt, männlich, gehört keiner
Konfession an, weist keine Parteiverbundenheit aus und
stammt aus Dresden oder Sachsen. "
- Zitatende - aus: http://tu-dresden.de/aktuelles/news/Downloads/praespeg
Die Statistik war, ist und bleibt immer schon eine Wissenschaft, die einem Kaugummi ähnelt: Je länger die Person darauf herum katscht, desto fader wird der Geschmack. Was will diese - nicht repräsentative - Erhebung uns den nun eigentlich sagen? Dass die Berufsdemonstranten aus Dresden, gar nicht aus unserer Landeshauptstadt kommen? Dass die Pegidisten mehrheitlich männlich, konfessionslos und sich keiner Partei zugehörig sehen? Dass die Mehrheit dem Islam nicht ablehnend gegenüber stehen? Diese Befragung hätte sich die Damen und Herren Studiosi sparen können. Sie sagt nichts zu der tatsächlichen Zusammensetzung der Montagsdemonstranten aus, weil sich beinahe 2/3 der Angesprochenen geweigert haben, die Fragen überhaupt zu beantworten. Wer sich die Mühe macht und auf die ungezählten Internetseiten jener Mühsamen und Beladenen aus der angeblichen Mittelschicht zu sehen, wird ein anderes Bild bekommen. Die kruden Ergüsse dort, bei denen unserer juter Conrad Duden im Himmel Rock´N ´Roll tanzen würde, weil die Schreiberlinge hier regelmäßig Amok laufen, sind doch klar ein Indiz dafür, welches Demokratieverständnis zu Tage tritt. Es sind denn auch wohl eher Dauerfrustrierte, die nach ´89 zunächst stramm CDU gewählt haben, dann schnell merkten, dass der Kapitalismus in Form der Soziale Marktwirtschaft keine Melkkuh ist, die jene konsumptiven Gelüste ad infinitum erfüllen wird und nun aufgrund einer latenten Zukunftangst auf die Strasse gehen.
Leider hat die " Papageien " - Presse jenes Fazit aus der nicht unter mauerten Befragung der TU Dresden eiligst aufgegriffen und in ihren Artikeln, Berichten sowie Kommentaren verwurstet. Das ist misslich, denn gerade das unreflektierte Wiedergeben von Meldungen und Meinungen durch die Medien werfen jene Berufsdemonstranten der " Pegida " - Bewegung selbigen als " Lügenpresse "vor. Der wahre Grund für die gefühlte Einheitsmeinung im Lande, sind aber eher ökonomische Zwänge, die viele Herausgeber, Verleger und Redaktionen dazu zwingen, nicht selbst verfasstes Schrifttum zu übernehmen. Dadurch kann sehr schnell der Verdacht aufkeimen, dass die Medien staatlich gelenkt werden. Dem ist nicht so, denn es besteht immer noch eine lesbare Diskrepanz zwischen Qualitätsmedien und dem Boulevard.
Doch die verblendeten Pegidisten werfen sämtliche Vertreter der Vierten Gewalt in einen Topf, wenn und weil sie nicht ihrer artikulierten Meinung sind.Ideologischen Beistand dabei erhalten diese Vereinfacher aus und von Internet - Zeitschriften und Blogs, wie " Politically Incorrect ", " Der Honigmann " oder auch das aus Dresden - Striesen stammende " Magazin " mit dem unverfänglichen Namen " Blaue Narzisse ", dass von dem Dresdner Felix Menzel betrieben wird.
Menzel, der eng mit weiteren Köpfen aus dem erzkonservativen bis rechten Spektrum vernetzt ist, versucht sich seit Jahren als ideologischer Heilsbringer und polemisiert regelmäßig gegen die Ausländerpolitik, eine angebliche Überfremdung und sonstige, vermeintliche Bedrohungen aus den Zipfel dieser Welt. Menzel will sich als Ernst Jünger - Anhänger nun in der " Pegida " - Bewegung wieder gefunden haben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Menzel_%28Publizist%29
Während ein Teil der " Pegida " - Bewegung nicht so richtig einzuordnen ist und eher die profanen Ungerechtigkeiten in diesem, unserem Lande öffentlich artikuliert ( Ostrente, Ostlohn, Arbeitslosigkeit etc. ), sind jene eindeutig rassistisch orientierten Mitläufer, die ihre Identität häufig verschleiert, wenn sie in den Internet - Foren, auf Facebook - Seiten oder in rechtsorientierten Blogs ihren Schwachsinn zum Besten geben, eben damit auch ideologisch in einem festen Gesellschaftsbild verankert.
Ernst Jünger war einer der Steigbügelhalter des einstigen Gefreiten aus Braunau am Inn.Durch Verbreitung seines reaktionären Gedankenguts förderte er den Nationalismus und gab damit den Nationalsozialisten eine entsprechende Argumentationsplattform. Auch für Fans des 1998 im Alter von 103 Jahren verstorbenen Jünger gilt immer noch Artikel 5 Absatz 1 des Grundgesetzes.
Es sei denn, diese Verwirrten beleidigen öffentlich ihre politischen Gegner, wie es Menzel einst fertig brachte und die " GRÜNEN " - Politikerin Claudia Roth während eines Burschenschaftentreffs als " fette Qualle " titulierte. Hierfür wurde Menzel wegen Beleidigung rechtskräftig zu einer Geldstrafe verurteilt.
Ja,ja, die Rechten und die Gesetze. Ein Tabu - Thema an sich. Notfalls wird die Realität auch auf diesem Gebiet verbogen, indem beispielsweise die " Pegidistin " Oertel glatt behauptete, das Land benötigte ein Einwanderungsgesetz, weil die bisherigen Vorschriften nicht ausreichen. Das Land braucht wohl eher belesene und der deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtige, mündige Bürger, die sich von solchen Blendern nichts vormachen lassen.
Wenn die Mehrzahl der Dresdner " Pegida " - Mitläufer der Mittelschicht angehören sollen, stellt sich unweigerlich die Frage: " Wer, was und wo ist denn da die Unterschicht? "
Armes Deutschland!
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