Pimp my Fahrrad
Noch vier Tage, dann geht´s mal wieder hoch in den hohen Nordosten. Genauer gesagt: Wir fahren für einige Tage auf den Darß nach Prerow. Einst belehrte mich dort ein splitterfaser nackter Sachse, der wie wir die günstigeren Nachsaisonpreise für eine Hochzeitsreise ausnutzte und mit seiner - wohl frisch - Angetrauten, die sich ebenfalls im gesetzteran Alter befand und vielleicht - so wie ihr Mann - den zweiten, dritten Versuch im Leben startete, dass der " Darß das Sylt des Ostens sei und der gemeine Wessi das noch nicht erkannt habe ", was natürlich auch besser für die Halbinsel sei. Die besteht aber bekanntlich aus drei seperaten Regionen. nämlich " Fischland - Darß - Zingst ".
Allesamt landschaftlich sehr reizvoll und nicht völlig verschandelt, wie die westdeutsche Ostsee und Teile der Nordfriesischen Inseln, zu der nun auch Sylt zählt.
Okay, Hiddensee hat auch diesen Flair; bei Rügen und Usedom bin ich mir da nicht mehr so ganz sicher, weil der Massentourismus auch dort längst den Ton angibt.
Davon dürfte der Darß noch weit entfernt sein. Auch wenn es dort in der Hauptreisezeit Juli / August durchaus knackig voll ist. Damit entfällt ein entspanntes Urlaubsvergnügen, das da Fahrradfahren heißt.
Zuvor aber, bedeutet dieses - sofern das eigene Bike mitgenommen werden soll - einen Check des Gefährts vorzunehmen.Damit lassen sich unangenehme Ereignisse, wie einen " Platten ", eine nicht funktionierende Lichtanlage oder gar defekte Bremsen, schnell vermeiden.
Und gerade mit dieser Überprüfung beschäftige ich mich seit einigen Tagen. Zunächst hatte ich zwei neue Fahrradmäntel, ein Batterie betriebenes Rücklicht, einen entsprechenden Scheinwerfer, zwei neue Fahrradschläuche, zwei Ersatzventile, je 1 Flasche Rostlöser und Felgenreiniger und zwei Paar Lenker - Moosgummis gekauft.
Nach und nach begann ich beide Räder aufzuhübschen. Das nimmt natürlich sehr viel Zeit in Anspruch. Deshalb ging ich systematisch vor. Zunächst waren die Mäntel auszutauschen, dabei beide Schläuche. Denn die waren bereits 20 Jahre alt.Der Hersteller " Fischer " existiert zwar heute noch, doch das Modell gibt es schon lange nicht mehr ( http://lobster53.blogspot.com/2014/07/ein-schones-fahrrad.html ).
Diese lange Zeitspanne hat eben auch Spuren hinterlassen. Die Fahrradmäntel waren längst porös, die Schläuche ebenso und auch die Felgen wiesen Flugrost und ähnliche Verschmutzungen auf. Wohlan, es gab viel zu tun. Also packte ich es an. Denn das wesentlich jüngere Zweirad meiner besseren Hälfte, dass wir vor einigen Jahren aus dem tiefsten Bayern abgeholt hatten, zeigte sich als nicht mehr so ganz verkehrssicher.
Erst jetzt bemerkte ich, dass der Dynamo fehlte. Vielleicht hatte die Erstbesitzerin das Aggregat abmontiert, weil es beim Fahren störte oder nicht mehr funktionierte? Nun, ja, solche einst notwendigen Zubehörteile wurden längst durch Kraft sparende Surrogate ersetzt. Wer strampelt sich heutzutage noch gern mit einem Dynamo bei Dunkelheit ab? Niemand!
Nach einigen Tagen funktionieren die Räder beinahe wieder. Nur das Vorderrad an meinem " Fischer " - Methusalem ist leider immer noch platt. Irgendein spitzer Gegenstand an der Felge hat den Schlauch durchlöchert. Nur was?
Also: Morgen ist auch noch ein Tag und der Urlaubsbeginn ja erst in vier Tagen!
Mike Oldfield - " Tubular Bells " - Live At The BBC 1973:
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