Blau + Schwarz = braunes Sachsen
Jetzt steht
also das amtliche Ergebnis der Europawahl 2019 fest: Die bürgerlichen, die
einstigen Volksparteien haben eine ordentliche Watschen vom bürgerlich –
besorgten Wähler bekommen. Der wählte mehrheitlich rechts von der Mitte, die
irgendwo zwischen der Merkel – CDU und der AfD liegen könnte.
Besonders
radikal, nämlich rechtsradikal, stimmten die Wähler im Freistaat Sachsen ab.
Nämlich so[:
CDU: 23,0 Prozent (28,8 – zusammen mit CSU)
SPD: 8,6 Prozent (15,8)
Grüne: 10,3 Prozent (20,5)
Linke: 11,7 Prozent (5,5)
AfD: 25,3 Prozent (11,0)
FDP: 4,7 Prozent (5,4)
Freie Wähler: 2,9 Prozent (2,2)
Piraten: 0,6 Prozent (0,6)
Tierschutzpartei: 1,5 Prozent (1,5)
Die Partei: 2,9 Prozent (2,4)
ÖDP: 0,7 Prozent (1,0)
Braun –
Schwarz = Schwarz – Braun!
Warum
wundert das den kritischen Wähler nicht? Möglicherweise schon deshalb nicht,
weil er ein derartiges Ergebnis hat vorhersehen können?
Wer aber
sind dieser rechtskonservative Wähler eigentlich. Sind es frustrierte Ex – SED
– Kader, abgehängte Rentner und junge Menschen mit abgebrochener Schulausbildung,
ohne Beruf und deshalb ohne Zukunft?
Mitnichten! Die Braunen haben aus der so genannten Mitte der Bevölkerung. Aber, warum gerade dort?
In einem Kommentar bei MDR aktuell im Radio wurde versucht, dieses zu analysieren. Und dabei konnte der Hörer einen durchaus erstaunlichen Satz in jener Begründung zu dem AfD - Wahlsieg vernehmen.
Der Sachse - respektive der Ostdeutsche - versteht sich auch fast 30 Jahre nach der " Wende " immer noch als Deutscher zweiter Klasse. Wieso denn dieses?
Für einen Erklärungsversuch sollte die Vergangenheit herangezogen werden. Seit der Wiedervereinigung wird der Freistaat von den Schwarzen regiert. Mal allein, also mit absoluter Mehrheit ( " Sonnenkönig " Kurt Biedenkopf schaffte dieses ), mal mit dem Gelb - Blauen ( eine auf Bundesebene mittlerweile zur Splitterpartei geschrumpfter Haufen von Selbstdarstellern ) und schließlich auf mit der SPD ( die in Sachsen traditionell kaum keine gewichtige Rolle spielte ).
Die Schwarzen hatten nach Biedenkopf und Milbradt ( beides Westimporte ) personell keine Führungspersönlichkeiten anzubieten. Tillich war ein grauer, konturloser, älterer Sorbe ohne Charisma und auch Fortune; sein Nachfolger " Kretsche " Kretschmer, ein rot - blonder biederer Mitläufer und JU - Karrierist. Die Wirtschaftspolitik in dem östlichen Freistaat, der sich nach außen hin nur all zu gerne mit den potenteren Nachbarn Bayern vergleichen möchte, ist nach " König " Kurt eine mittlere Katastrophe gewesen. Daran wird sich auch in den kommenden Jahren nicht viel ändern.
Statt auf Billigjobs und Förderung von dubiosen Großprojekten zu setzen, wäre es besser gewesen, den Mittelstand wirtschaftlich unter die Arme zu greifen.
Doch dank solcher Oberpfeifen, wie den einstigen Wirtschaftsminister Morlok ( FDP ) entwickelte sich die Wirtschaft des Freistaates zu einer Einöde als Billiglohnland. Eine fatale Entwicklung, weil jene mies dotierten Stellen unweigerlich dazu führen, dass die Altersarmut rasant ansteigt. Wer nämlich über viele Jahre nur sehr geringe Pflichtbeiträge in die gesetzlichen Rentenversicherungskasse einzahlt, der darf sich natürlich nicht wundern, wenn er später nur eine Mini - Rente bezieht.
Aber auch zuvor ist es Essig mit den vor knapp 30 Jahren vom Kohl versprochenen " blühenden Landschaften ". Wer - wie die Schwarzen es getan haben - über viele Jahre den Ostbürgern anstrengungslosen Wohlstand garantieren wollte, nur weil der real existierende Sozialismus abgegessen hatte und der frei gelassene Kapitalismus sich in Gänze und voller Blüte über den neuen Teil Deutschlands legen durfte, der hat schlichtweg gelogen.
Just auf diese Bauernfängerei, die vornehmlich aus den Reihen der CDU und mit Einschränkungen auch der FDP, sind viele Ex - DDRler herein gefallen. Sie wählten deshalb schwarz, wurden danach bitter enttäuscht, gingen nicht mehr zur Wahl und geben aktuell der AfD ihre Stimme.
Die Europa - und Kommunalwahl hat nun gezeigt, dass die CDU in Sachsen ein Auslaufmodell sein dürfte, selbst dann, wenn ihre Schergen mit rechten Parolen und völkischen Brimborium versucht, die Braunen rechts zu überholen. Der gemeine Sachse hat keinen Bock auf eine schlechte Kopie der AfD und wählt deshalb eher das Original. Und dieses wird auch im Herbst bei der anstehenden Landtagswahl der Fall sein.
Der Frust über das bescheidende Dasein der Bürger im Freistaat Sachsen hat dann wohl, so 30 Jahre nach der " Wende " einen weiteren Höhepunkt erreicht. Deshalb lässt sich konstatieren, dass jene Enttäuschten aus der Ex - DDR und auch deren Kinder in den Braunen jene Heilsbringer sehen, die ihre gelebte Tristesse verändern könnten. Doch die völkischen Sprücheklopfer sind keinen Deut besser als es die Schwarzen zuvor waren. Ihre Schergen sehen nur die Wahrung der eigenen Pfründe und nicht das Wohl der Bevölkerung.
Sollte die AfD demnächst die Regierung stellen, ist schon heute sicher, dass so mancher Wähler in sehr kurzer Zeit merken wird, wo der Weg hinführt. Nämlich zurück in die 1950er Jahre. Wer will das schon?
Und für die vielen Nichtwähler in Sachsen und den anderen Bundesländern gilt:
Wer die Demokratie verschläft, wird in der Diktatur aufwachen.
" The Who " - My Generation " - 1965:
Mitnichten! Die Braunen haben aus der so genannten Mitte der Bevölkerung. Aber, warum gerade dort?
In einem Kommentar bei MDR aktuell im Radio wurde versucht, dieses zu analysieren. Und dabei konnte der Hörer einen durchaus erstaunlichen Satz in jener Begründung zu dem AfD - Wahlsieg vernehmen.
Der Sachse - respektive der Ostdeutsche - versteht sich auch fast 30 Jahre nach der " Wende " immer noch als Deutscher zweiter Klasse. Wieso denn dieses?
Für einen Erklärungsversuch sollte die Vergangenheit herangezogen werden. Seit der Wiedervereinigung wird der Freistaat von den Schwarzen regiert. Mal allein, also mit absoluter Mehrheit ( " Sonnenkönig " Kurt Biedenkopf schaffte dieses ), mal mit dem Gelb - Blauen ( eine auf Bundesebene mittlerweile zur Splitterpartei geschrumpfter Haufen von Selbstdarstellern ) und schließlich auf mit der SPD ( die in Sachsen traditionell kaum keine gewichtige Rolle spielte ).
Die Schwarzen hatten nach Biedenkopf und Milbradt ( beides Westimporte ) personell keine Führungspersönlichkeiten anzubieten. Tillich war ein grauer, konturloser, älterer Sorbe ohne Charisma und auch Fortune; sein Nachfolger " Kretsche " Kretschmer, ein rot - blonder biederer Mitläufer und JU - Karrierist. Die Wirtschaftspolitik in dem östlichen Freistaat, der sich nach außen hin nur all zu gerne mit den potenteren Nachbarn Bayern vergleichen möchte, ist nach " König " Kurt eine mittlere Katastrophe gewesen. Daran wird sich auch in den kommenden Jahren nicht viel ändern.
Statt auf Billigjobs und Förderung von dubiosen Großprojekten zu setzen, wäre es besser gewesen, den Mittelstand wirtschaftlich unter die Arme zu greifen.
Doch dank solcher Oberpfeifen, wie den einstigen Wirtschaftsminister Morlok ( FDP ) entwickelte sich die Wirtschaft des Freistaates zu einer Einöde als Billiglohnland. Eine fatale Entwicklung, weil jene mies dotierten Stellen unweigerlich dazu führen, dass die Altersarmut rasant ansteigt. Wer nämlich über viele Jahre nur sehr geringe Pflichtbeiträge in die gesetzlichen Rentenversicherungskasse einzahlt, der darf sich natürlich nicht wundern, wenn er später nur eine Mini - Rente bezieht.
Aber auch zuvor ist es Essig mit den vor knapp 30 Jahren vom Kohl versprochenen " blühenden Landschaften ". Wer - wie die Schwarzen es getan haben - über viele Jahre den Ostbürgern anstrengungslosen Wohlstand garantieren wollte, nur weil der real existierende Sozialismus abgegessen hatte und der frei gelassene Kapitalismus sich in Gänze und voller Blüte über den neuen Teil Deutschlands legen durfte, der hat schlichtweg gelogen.
Just auf diese Bauernfängerei, die vornehmlich aus den Reihen der CDU und mit Einschränkungen auch der FDP, sind viele Ex - DDRler herein gefallen. Sie wählten deshalb schwarz, wurden danach bitter enttäuscht, gingen nicht mehr zur Wahl und geben aktuell der AfD ihre Stimme.
Die Europa - und Kommunalwahl hat nun gezeigt, dass die CDU in Sachsen ein Auslaufmodell sein dürfte, selbst dann, wenn ihre Schergen mit rechten Parolen und völkischen Brimborium versucht, die Braunen rechts zu überholen. Der gemeine Sachse hat keinen Bock auf eine schlechte Kopie der AfD und wählt deshalb eher das Original. Und dieses wird auch im Herbst bei der anstehenden Landtagswahl der Fall sein.
Der Frust über das bescheidende Dasein der Bürger im Freistaat Sachsen hat dann wohl, so 30 Jahre nach der " Wende " einen weiteren Höhepunkt erreicht. Deshalb lässt sich konstatieren, dass jene Enttäuschten aus der Ex - DDR und auch deren Kinder in den Braunen jene Heilsbringer sehen, die ihre gelebte Tristesse verändern könnten. Doch die völkischen Sprücheklopfer sind keinen Deut besser als es die Schwarzen zuvor waren. Ihre Schergen sehen nur die Wahrung der eigenen Pfründe und nicht das Wohl der Bevölkerung.
Sollte die AfD demnächst die Regierung stellen, ist schon heute sicher, dass so mancher Wähler in sehr kurzer Zeit merken wird, wo der Weg hinführt. Nämlich zurück in die 1950er Jahre. Wer will das schon?
Und für die vielen Nichtwähler in Sachsen und den anderen Bundesländern gilt:
Wer die Demokratie verschläft, wird in der Diktatur aufwachen.
" The Who " - My Generation " - 1965:
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