Gerhards letzter Ritt
Als die " Sportschau " vor knapp 28 Jahren zum ersten Mal gesendet wurde, hießen die Moderatoren Werner Lux, Günter Siefahrt, Dieter Adler und der " Mr. Sportschau " schlechthin, Ernst Huberty war auch mit an Bord.
Seit dem wechselte das Personal.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sportschau
Einst war die " Sportschau " ohne Konkurrenz, ehe dann 2 Jahre später das ZDF in Main " Das Aktuelle Sportstudio " als Pendant zu der Sendung im Ersten Programm der ARD ins Rennen warf.
In beiden Sendungen spielte der Fußball zwar eine wichtige Rolle, jedoch wurden auch andere Sportarten einbezogen.
Das ist seit vielen Jahren nicht mehr der Fall. Der Sportfan mag darüber geteilter Meinung sein, doch der Zeitgeist spricht hierzu eine andere Sprache. Wer mit Zuschauerquote hantiert, der muss im Sportbereich dem Profifußball der Vortritt lassen.
Seit Juni 1961 ist sehr viel Wasser den Rhein bei Köln entlang geflossen. Und es ist seit dem auch sehr viel in dem Fußball - Geschäft passiert. Die " Sportschau " hat darüber fast immer berichtet. Oft sächlich, manchmal überzogen, mit mehr oder weniger polemischen Kommentaren. Doch immer sehenswert.
Auch die Mitarbeiter, insbesondere die Moderatoren, waren häufig nicht neutral; ihre Bemerkungen, Anmerkungen, des öfteren polemisch oder auch unfair. Schließlich hatten sie sehr oft ein eigenes Herz für ihren Heimatverein.
Da war die FC Bayern München - Fraktion mit Rubenbauer. Stanjek, Hartmann und Vorderwülbecke. Da war Joachim Sprentzel, der sich als Hertha BSC - Fan zeigte. Wontorra indes hielt es mit dem SV Werder Bremen.
Letzte Woche ging ein Dickschiff aus der 1990er - Moderatorenriege endgültig von Bord: Gerhard Delling ( https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Delling ).
Der inzwischen 60jährige zählte beinahe 3 Dekaden zum festen Inventar der " Sportschau ". Er war aber auch für den NDR dort tätig.
Nun hat sich Delling von den Zuschauern verabschiedet. Der bekennende HSV - Fan durfte indes keinen Wiederauftstiegs seines Klubs verkünden oder mit feiern. Die Hanseaten verpassten bekanntlich das selbst gesteckte Ziel und werden in der kommenden Saison erneut zweitklassig bleiben.
Delling wird diesen Leidensweg nicht mehr begleiten. Er geht eben von Bord. Aber, nicht deshalb.
Sein einstiger Pendant Beckmann, der sich zeitweise als Sänger versuchte, hat die Segel bereits vor zwei Jahren gestrichen und tingelt mit Band durch die niedere Provinz. Singen kann er ja nicht. Weshalb ihm der Erfolg in diesem genre für ewig verwehrt bleibt.
Delling hat keinen Bock auf diesen Zinnober oder macht...?
Ja, was macht der Privatier danach eigentlich?
Gar nichts?
Wäre Delling ein stink normaler Arbeitnehmer, müsste er noch weitere 6 geschlagene Jahre malochen, um in den Genuss einer abschlagsfreien Rente zu kommen. Doch Delling war über fast 30 Jahre in einer exponierten Stellung im öffentlich - rechtlichen Fernsehen. Da hat ein " Sportschau " - Moderator und mehr dann doch schon mit 60 ausgesorgt.
Von der Truppe aus den 1990ern ff. ist jetzt kein Moderator mehr da. Schade. Irgendwie hatten die ´nen anderen Sound, einen anderen Stil und wohl auch mehr Witz sowie ein Quantum Lokalkolorit ( das darf bis auf den Bazi - Verein jeder Moderator ausleben ).
Jetzt sollen´s die jüngeren Kolleginnen und Kollegen richten. Warum auch nicht?
Gerhards letzter Ritt indes führte in die das Rentnerleben ohne Sport.
" Quantum Fantay " - " Counter Clockwise " - " Bridges Of Kukuriku " - 2010:
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