Quo vadis, Bremen?

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Mit der Europawahl fanden auch in dem kleinsten, aber längst nicht mehr feinsten, Bundesland, der Freie und Hansestadt Bremen, die Wahlen zur Bremischen Bürgerschaft 2019 statt. Es siegte dieses Mal - welch´ vorhergesehene Überraschung - die CDU. Mit einem Kandidaten den - mit Verlaub gesagt - kein Arsch kennt.

Aber auch der so genannte SPD - Spitzenkandidat ist der breiten Masse eher unbekannt. Ein Dilemma, dass die Politik und die Politiker der Freie und Hansestadt Bremen seit Dekaden mit sich herum tragen müssen. Auf der Bundesebene spielen sie - wenn überhaupt - eine untergeordnete Rolle.
Allerdings wird der Bekanntheitsgrad umso größer, wenn es um die wirtschaftliche - und damit verbundene finanzielle Lage der Hansestadt an der Weser geht.

Hier reiht sich ein negatives Merkmal an das andere. Bremen ist heillos überschuldet, de facto pleite oder zumindest immer klamm. Und das seit den 1980er Jahren. Damals regierte im Bremer Rathaus noch der SPD - Überbürgermeister Hans Koschnik. Der trat dann bald ab. Mit ihm verschwanden tragende Säulen der Binnenwirtschaft, wie der Schiffsbau, die Stahlbranche und im Schlepptau dazu viele Klein - sowie Mittelstandsbetriebe.

Die Hansestadt schlidderte in eine Finanzdauerkrise. Koschnik´s Nachfolger Klaus Wedemeier und Henning Scherf hatten nichts zu lachen. Der SPDler Wedemeier, vom Naturell her eher der biedere Bürokratenhengst kämpfte indes wacker und hielt sich trotz aller Widrigkeiten bravorös über Wasser. Die Weser ließ ihn nicht absaufen. Der Jurist und Regierende Bürgermeister Henning Scherf machte es zwar nach außen hin betrachtet erheblich besser als der einstige Gewerkschaftler Wedemeier, konnte aber auch nicht verhindern, dass sein Bremen immer weiter in die roten Zahlen absackte.

Danach kam der SPDler und Berufskollege Jens Böhrnsen. Auch er hielt die " Speckflagge " immerhin 10 Jahre lang hoch. Sein Nachfolger Carsten Sieling jedoch bekam keinen SPD - Bonus mehr und fuhr bei der 2019er Bürgerschaftswahl das historisch schlechteste Ergebnis für die Bremer Sozialdemokraten ein.


 Dem kritischen Betrachter stellt sich nun die existenzielle Frage: " Quo vadis, Bremen? "

Das kleinste Bundesland ist eigentlich nicht mehr überlebensfähig. Ohne massive Geldtransfers aus dem Länderfinanzausgleich müsste das Land die Insolvenz anmelden. Doch, so einfach ist das nicht. Da spielen die lieb gewonnenen Pfründe eine gewaltige Rolle. Diese aufzugeben, fällt keinem der im bremischen Wasserkopf tätigen Politiker und Bürokraten ernsthaft ein. Lieber weiter wurschteln und dem sinkenden, einstigen Luxusliner " Bremen " mit Fremdgeld die erforderlichen Knoten verpassen, damit die inzwischen veraltete Schabracke nicht vollends absäuft.

Die Bremer haben am 26. Mai 2019 gewählt. Jedoch dieses Mal mehrheitlich nicht rot sondern schwarz. Einen CDU - Bürgermeister wird es dennoch nicht geben. Dafür aber eine sehr starke Opposition. Aber auch die ist nicht gewillt, sich dem großen Nachbarland Niedersachsen einzugliedern.

Der Bremer ist eben sehr stolz. leider kann er dieses nur auf die Vergangenheit und den SV Werder sein. Wirtschaftlich betrachtet, ist er in zerrissen Lumpen auf Betteltour beim Bund, so, wie es vormals die weltberühmten Bremer Stadtmusikanten waren.
Wie heißt es dort so zutreffend in dem Märchen?

" Etwas besseres als den Tod, findest du überall.."

 https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Bremer_Stadtmusikanten

Wie wahr, wie wahr!


" Lonzo " Westphal und Freunde wussten es bereits 1983:








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