Grundgesetzschonender



Am 9. Mai dürfen die Bundesbürger den 70. Geburtstag des Grundgesetzes ( GG ) begehen. Dürfen - müssen es aber nicht. Viele Bürger interessiert es unisono nicht, was da so alles an Rechten und Pflichten im GG steht. Aber auch bei gelernten Juristen ist das GG sehr oft nur zweitrangig, wenn es um die Regelung sowie Wahrung bestimmter Interessen geht.

Der immer rundlicher werdende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn beabsichtigt, ein Gesetz auszuarbeiten und in Kraft treten zu lassen, wonach die Pflicht zur Organspende bei allen Bundesbürgern bestehen soll, die dieser nicht ausdrücklich widersprechen.

Die Widerspruchslösung soll nun - wie in vielen anderen EU - Ländern auch - das Problem der fehlenden Organspender beenden. Wer also nicht ausdrücklich widerspricht, der wird zum potentiellen Organspender.

Die " GRÜNEN " - Vorsitzende Baerbock möchte eine andere Lösungsvariante verabschieden. Danach soll jeder Bürger beim Beantragen eines Bundespersonalausweises eine - jederzeit widerrufbare - Erklärung abgeben, ob er als Organspender geführt werden möchte. Sie nennt diesen Vorschlag " grundgesetzschonender ".

Häh? Was ist das jetzt wieder für ein Wortschöpfungsmutant?

Das bei so manchem Politiker sehr oft die Gäule durchgehen, wenn diesem ein Mikro vor die Nase geführt wird, erlebt der Bundesmichel tagtäglich auf´s Neue. Bei so manchem Gutversorgten brennen sämtliche Sicherungen durch, sobald die Medienmeute erscheint. So auch bei Baerbock.

Was die " Grüne " damit ausdrücken möchte, dürfte dahin gehend zu verstehe sein, dass weniger Klagen gegen ein künftiges Organspendergesetz eingereicht werden und das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe sich nicht mit dem Spahn´schen Geschwurbel befassen müsste.

Was allerdings klar sein dürfte: Sollte Spahn ein solches Gesetz auf den Weg bringen, stehen diesem bereits Horden hungriger Schwarzkittel entgegen, die mit Verfassungsklagen eine derartige Regelung anfechten möchten. Armer Bundesgesundheitsminister!


" Sam The Sham And The Pharaohs " - " Red Hot " - 1966:




 

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