Des Kuckuck`s Leid




Der kalendarische Sommeranfang beginnt ja erst in 15 Tagen; der metereologische indes war bereits am 1. Juni 2019. Irgendwo davor bis dazwischen startet ein gefiederter Freund in den europäischen Gefilden seinen kurzen, dafür aber sehr ereignisreichen Aufenthalt. Es ist der Kuckuck, der aus dem fernen Afrika sich jetzt in das langsam wärmer werdende Europa begeben hat, um hier für seinen Nachwuchs zu sorgen.

In Afrika wird es ihm dafür zu heiß. Dort steigen die Temperaturen so langsam auf 40 Grad und mehr an. Die Vögel zieht es deshalb über einige Tausend Kilometer in die nordöstlichen Gefilde Europas.
Dort ist die Partnersuche, die Paarung und die Sorge für den Fortbestand der eigenen Art dann eher weniger beschwerlich.

Der Kuckuck ist dabei beonders bequem. Er legt die Eier in fremde Nester, lässt sie dort von den unfrewilligen Gasteltern ausbrüten und von ihnen aufziehen. Besonders verwerflich ist dabei, dass der schnell groß werdende Jung - Kuckcuk die lästigen Mitbewerber um das herbei geschaffte Futter einfach aus dem Nest wirft. Der eigentliche Vogelnachwuch verendet alsdann, während der Kuckucknachwuchs dick und rund wird.

Dafür müssen die Vogeleltern ordentlich Futter herbei schaffen. Beinahe bis zur vollständigen Erschöpfung fliegen beide Elternteile, um den Vielfraß satt zu bekommen.
Diese Fronarbeit leisten jene Stiefvogeleltern, bis das vermeintliche Vogelkind flügge wird.


https://de.wikipediaorg/wiki/Kuckuck


Bevor es aber soweit ist, bedarf es der Paarung der Kuckucke. Ein männlicher Vogel muss deshalb ein Weibchen finden. Schon dieses Vorhaben kann sich überaus schwierig gestalten. Das Kuckcuksmännchen ruft dazu über Stunden, ja tagelang, bis seine Brautschau von Erfolg gekrönt ist. Der eindringliche Kuckucksruf kann ab dem Morgengrauen bis spät abends, sogar in der Dunkelheit, erfolgen. Ein nicht gerade melodiöses Paarungsritual.

Seit Beginn der Woche hat sich doch tatsächlich ein Kuckucksmännchen in den Baumwipfeln des vor unserem Quartier liegenden Waldstücks eingefunden. Dort sitzt es und ruft nun über Stunden nach einer Partnerin. Bislang noch vergeblich. Denn der Kuckcuk beginnt jeden Morgen ab 4.00 Uhr bis weit in die Dunkelheit hinein gehend, seine Balzlaute zu produzieren.

Ich bin inzwischen dazu übergegangen und habe das Fenster geschlossen. Neben dem nervenden Zwerghahn, den gurrenden Tauben, hat sich jetzt eine weitere " Lärmquelle " hinzu gesellt.
Das Urlauben in Naturnähe kann dann und wann sehr anstregend sein. Zumal der Städter so manche Geräusche als störend empfindet, weil er sich eigentlich nur an den Verkehrslärm gewöhnt zu haben scheint.

Traurig, aber leider wahr!

" Kuckuck, kuckuck, kuckuck! "



Roland Kirk - " Serenade To A Cuckoo " - 1964:





    


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