Will `s Wildwest!
Am vorgestrigen Sonntagabend entschloss ich mich doch tatsächlich, bei Anne Will`s Talk hinein zu schauen. Ehrlch gesagt: Ich hätte es lieber nicht machen sollen. Denn zu dem Thema über den Sinn und Zweck von so genannten Volksparteien, durften sch neben dem hessischen " Häuptling ondulerte Silberlocke " Volker Bouffier, die blasse, Trutschen haft bekleidete Franziska Giffey, dazu ein Clemens Fuest, der Präsident des eher konservativen Münchner " Ifo - Institut " ist, eine zur Chefredakteurin aufgestiegene Frau mit dem Namen Dagmar Rosenfeld, die jetzt den Niedergang der einst rechten CDU - " Springer " - Postille " Die Welt " stoppen soll sowie der freischaffende Publizist und mehr Albrecht von Lucke ( wenn es Bernd gewesen wäre, hätte der Zuschauer bereits erhebliche Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieser Einladung haben müssen ).
https://daserste.ndr.de/annewill/archiv/Die-Gaeste-im-Studio,gaesteliste1146.html
Bei Anne, der SPD - Sympathisantin, sollten das Quintett über den Niedergang oder auch Wiederaufstieg der einstigen Volksparteien CDU / CSU und allem auch der SPD sprechen. Der neutrale Glotzer muss dazu wissen, dass in knapp drei Monaten, dann, wen der gemeine Ostdeutsche seinen Jahresurlaub abgearbeitet hat, in drei Bundesländern Landtagswahlen stattfinden. Die Gefahr, das die Braunen dort jeweils zur stärksten politischen Kraft hochgehievt werden, ist nach dem Ergebnis der abgehaltenen Europawahl, überaus virulent.
Da hilft es, wenn die von den Neofaschisten ( durchaus nachvollziehbar ) geschmähten " Staatsmedien " schon jetzt ein wenig verbale Hilfestellung leisten. Des deutschen Volkes Parteien befinden sich nicht nur seit den Europawahlen im permaneten Sinkflug. Der gemeine Deutsche als zum Stimmenvieh degradiertes Subjekt, er hat in sie kein Vertrauen mehr.
Beobachtet der kritische Glotzer das Treiben in den immer noch zu vielen Quasselsendung, wie es sich an jenem Sonntagabend bei Anne Will zeigte, so sind die skeptischen Deutschen nicht vollkommen zu Unrecht der landläufign Meinung, dass die beiden ehemaligen Volksparteien inhaltlich kaum Unterschiede aufweisen.
Da saß der CDU - Ministerpräsident aus dem Äppelwo - Bundesland, routiniert zu den vielen, dann doch erfolgreich gelösten Aufgaben auf bundespolitischer Ebene schwandroniernd, selbstgefällig in seinem Sessel und feierte sich dabei selbst. Seine eigentliche Konkurrenz, die blass daher kommende SPDlerin Giffey, konnte ihm nur mit halb geöffneten, von einem Lippenstift aufgepimpten Mund, bereitwillig beipflichten.
So ist das eben, wenn eine einstige Volkspartei sich zu einer Zwangsehe mit dem politischen Gegner entschließt, der ihr danach ständig das Wasser für die Bearbeitung der aktuellen Sachthemen abgräbt. Giffey war kein Hingucker, Bouffier indes wohl, denn er konnte sich und seine Schwarzen auf hohem BuLi - Niveau exzellent in Szene setzen. Giffey war indes anzusehen, dass sie gegen den Abstieg kämpfen muss.
Oberpeinlich aber waren die Beiträge der " Spirnger " - Dame. Insbesondere ihr Eintreten für die Atomenergie, die bekanntlich auch von ihrer Glaubensrichtung, der CDU zum Abgesang verurteilt worden ist. Warum sollen abgeschaltete AKWs nur von " Klima schädlichen " Kohlekraftwerke ersetzt werden. So ein Bullshit, Rosenfeld!
Der andere Teil des eingeladnenen CDU - Beiürst mit Nemen Sinn, in den Laberunden ausschließlich neo - liberalen Mist abkarrte, hat seinen Nacholfolger hier gut gebrieft und ließ diesen im Sinne der wirtschaftsabhängigen Ideologie seines hauses, ordentlich über die Wichtigkeit von Volksparteien dozieren.
Einzig der Freigeist aus dem beschaulichen Ingelheim am Rhein, Albrecht von Lucke, schwang sich auf, die lobhudelnden Anwesenden ein wenig auf den Boden der tatsachen zurück zu holen. Eine GroKo ist immer nur eine aus der Not geborene Konstruktion, die sich nach außen hin schlecht darstellen kann. Parteiprogrammatische Unterschiede verschwimmen, weil faule Kompromisse gesucht werden müssen, damit Probleme überhaupt gelöst werden. Das schadet den beiteiligten Parteien.
Deshalb hat sich die CDU tatsächlich sozialdemokratisiert, die SPD damit überflüssig gemacht und den " GRÜNEN " zu einem nie geglaubten Aufstieg verholfen. Da der Durchschnittsmichel jedoch das Führer - Gen in sich trägt, traditionell konservativ denkt und handelt und zudem eine latent vorhandene Neigung zur Ablehnung fremdländischer Einflüsse in der bundesdeutschen Gesellschaft mit sich herum schleppt, ist das Wiedererwachen der braunen ideologie, mehr als 74 Jahre nach ihrem offiziellen Knock Out, nur verständlich.
Eine Volkspartei sollte den Willen des Volkes als einzige Handlungsmaxime bei der Umsetzung politischer Aufgaben und Probleme heran ziehen. Dieses ist jedoch seit Jahrzehnten das Grundübel der regierenden Volksparteien gewesen. Das eigene Fortkommen, die Absicherung, damit man / frau später nicht in die Altersarmut abgleitet, sind hier die Triebfeder jedweden Handelns; gepaart mit Vasallentreue zu den Partei - Großkopferten.
Dass nach mehr als 7 Jahrzehnten nun auch die Braunen in Gestalt der AfD, an jene Fleischtöpfe heran wollen, ist logisch.
Selbst in der Zeit des Tausendjährigen Reiches stand neben dem Deutschen Gruß, der römische Grundsatz " pecunia non olet ".
Vielleicht sollte dieses bei einer der nächsten bei Anne Will zur Sprache kommen.In der letzten Rund kam dieses Thema nicht vor, denn zumeist wurde an der gestellten Frage
Zusammenhalt gesucht - schaffen Union und SPD das noch?
vorbei geredet und in Wildwestmanier gegen viele Teile der GroKo - Projekte quer geschossen; oft aber auch gegen sich selbst.
" Beach Boys " - Do It Again " - 1969:
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