White Island: " Was ham´die da verlor´,n? "



Unsere Antipoden leben in Australien. Das liegt mindestens 14.457 Kilometer Luftlinie von Deutschland ( Berlin ) entfernt und zwar im Indischen Ozean. Dort befindet sich auch die Insel Neuseeland. Neuseeland ist im Vergleich zu Australien eher klein, aber beinahe genauso menschenleer ( 17 Einwohner pro Km² ). Zu Neuseeland gehört eine Vulkaninsel mit dem unverfänglichen Namen " White Island ".

Diese Insel ist auch unter dem Namen " Bay Of Plenty " bekannt und wurde vor 250 Jahren von dem Seefahrer James ( nicht Thomas ) Cook entdeckt ( 1. Oktober 1759 ).


https://de.wikipedia.org/wiki/White_Island_(Bay_of_Plenty)


Wäre nicht der Drang des Menschen vorhanden, sich ständig überall hinbewegen zu müssen, der 09.12.2019, hätte es in den Analen der Welt zu keinem besonderen Platz gebracht. Doch dieser Tag wird in die Weltgeschichte mit eingehen und zwar mit einem Ereignis, dass unter dem Strich betrachtet, jenen totalen Irrsinn, erkennen lässt, den wohlhabende Erdenbewohner durchleben, um ihre Urlaubsfreuden zu befriedigen.

Am 09. 12. 2019 gegen 14.00 Uhr Ortszeit brach plötzlich ein Vulkan auf der Insel " White Island " aus. Zu diesem Zeitpunkt sollen sich nach Behördenangaben 50 Menschen in dem unmittelbaren Gebiet. Davon 30 Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes der US - Gesellschaft " Royal Caribbean ".
23 Menschen konnten noch gerettet werden. Nach der Beendigung der Evakuierungsaktionen, zählten die Einsatzkräfte einige Tote; weitere Betroffenen gelten noch als vermisst.


https://www.merkur.de/welt/neuseeland-tote-vulkan-ausbruch-menschen-vermisst-white-island-video-zr-13281407.html


Der Vulkan auf der Insel ist der einzige noch aktive in Neuseeland. In den letzten Jahrzehnten wurden eine Vielzahl von Eruptionen registriert.

 https://de.wikipedia.org/wiki/White_Island_(Bay_of_Plenty)#Ausbrüche

Nun gab bei einer dieser unsinnigen Vulkan - Touren eben Tote. Dieses, obwohl Seismologen bereits Wochen zuvor auf ungewöhnliche Aktivitäten auf der Vulkaninsel hingewiesen hatten. Doch auch hier gilt: " The Show must go on " und " Business as usual ".

Eine schöne, vorweihnachtliche Bescherung für die Hinterbliebenen der jetzt tödlich Verunglückten. Die Medien nahmen das Ereignis begierig auf und fabulierten zunächst von Dutzenden Toten. Egal, ob ein ein Toter oder mehrere Tote sind; ist ein solcher Ausflug es wert, sich in Gefahr zu begeben?

Die Frankfurter Rundschau stellt in ihrer heutigen Ausgabe dazu fest: " Ausflug auf ein Pulverfass " und zieht dann das Fazit:

" Solange sie schlummern, sind sie Naturschönheiten, so wie die weißen Dampfwolken, die von White Island in den Himmel steigen, eben ein alltägliches Phänomen am Horizont der Bay of Plenty , das Touristinnen und Touristen begeistert. So lange alles gutgeht. "
 
- Zitatende - aus: FR vpm 10.12.2019, S. 39

Es ist eben der unbändige Drang vieler Erdenbürger, sich aus den Milliarden Menschen damit hervor heben zu wollen, in dem auf Reiseziele zu gesteuert wird, die tatsächlich wenige Menschen selbst gesehen und betreten haben. Geschisse, Gebranse und Gelaber, um sich wichtig zu machen. Wer brauch das? Zumal es genügend mediale Wege gibt, sic derartig abgelegene Orte unseres Planten gefahrlos am Bildschirm heran zu holen. So muss der Kritiker solcher Schwachsinnsurlaube tatsächlich fragen:

" Was ham´die da verlor´n? "



PALE SUN - Frozen In Time - Darkmoonwhiteout - 2016:



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