Erdowahn´s Abgang?

 



Der Osten Europas und Teile des Westens Asiens sind ja zurzeit die großen Sorgenkinder der Weltgemeinschaft. Hier herrschen Kriege, Anarchie und es geschehen tagtäglich Massenmorde an der Zivilbevölkerung. Ein Ende dieses Zustandes ist nicht in Sicht. Weder Putin, noch seine Marionetten Assad sowie der benachbarte Grüßaugust Lukaschenko sind bereit, irgendwelche Gespräche mit den vermeintlichen Gegner aufzunehmen.

Nun kommt in die bereits vom Krieg geschundenen Regionen ein weiteres Ereignis hinzu, dass zu Zehntausenden Toten und Verletzten geführt hat: die Erde bebte in der Nacht von Montag, den 6. Februar 2023  in Teilen der Südosttürkei und der dort angrenzenden nördlichen Region Syriens. Die Medien betiteln dieses Ereignis als " Kahramanmanas - Beben ".

https://de.wikipedia.org/wiki/Erdbeben_in_der_Türkei_und_Syrien_2023

Während die Zahl der bislang geborgenen Toten nahezu stündlich steigt und - mutmaßlich - jene aus dem Erdbeben im Jahr 1999 übertreffen wird.

Mit der Katastrophe am südöstlichen Zipfel des eurasischen Teiles des Kontinents, der sich ja vornehmlich durch einen hohen Wohlstand seiner dort gelegenen Staaten auszeichnet, wird  dem Betrachten der unzähligen Bilder, berichte und den geschilderten Begegnungen mit der betroffenen Bevölkerung sofort eines deutlich: Der Türkei geht es wirtschaftlich längst nicht so gut, wie ihr Anführer Erdogan es immer vollmundig heraus prustet. 

Je weiter der Finger auf der Landkarte gen Osten geschoben wird, desto rückständiger und eher bescheidener gestalten sich die hier vorgefundenen Lebensverhältnisse. Die von dem jetzigen Erdbeben stark in Mitleidenschaft gezogene Millionenstadt Gaziantep  ( https://de.wikipedia.org/wiki/Gaziantep_(Provinz) ) ist nur ein Beispiel dafür, dass auch der türkische Südosten nach wie vor hinter der Gesamtentwicklung des Landes her hink. 

Schon vor mehr als 17 Jahren berichtete der Deutschlandfunk nach den eingeleiteten EU - Beitrittsverhandlungen der Türkei so:

https://www.deutschlandfunk.de/ein-land-mit-zwei-gesichtern-100.html

Seit dem hat sich zwar vieles verändert und - zumindest auf dem Papier geändert -, doch das Land mit seinen bereits 84, 8 Millionen Einwohnern kam aus dem Status eines assimilierten Mitglieds der europäischen Gemeinschaft nie so richtig heraus.

Daran hat der immer noch regierende Staatspräsident Erdogan mit seiner autokratischen Regierungsweise ein erheblichen Anteil genommen. Der auch einst als " kranker Mann am / vom Bosporus " titulierte Staat am südöstlichen Rand des geographischen Europas, kam seit der Merkel - Regierungszeit in Deutschland nicht so richtig in die Puschen. Beinahe zeitgleich wurde Recep Tayyip Erdogan Ministerpräsident des Landes und herrscht seitdem ( 2003 ) in der Türkei ( https://de.wikipedia.org/wiki/Recep_Tayyip_Erdoğan ).

Lange Regentschaften haben den Nachteil, dass diese zu verkrusteten Strukturen führen ( siehe Putin, Lukaschenko, Assad ) und sich trotz des Wandels in der Welt sowie den Nachbarländern, dort selbst nahezu nichts geschieht.

Hierbei gehen Verkalkung und Korruption nahezu überall ineinander über. Das rächt sich nun. Wer die Bilder aus den türkischen Erdbebengebieten sieht, muss sofort Zweifel hegen, dass bei den jetzt zusammen gefallenen Betongebäuden die Bauvorschriften auch nur ansatzweise in beachtet worden sind. Dass die grenznahen Regionen sowohl in Syrien als auch der Türkei unisono zu jenen wirtschaftlich benachteiligten und armen Landesteilen zählen ist seit Jahrzehnten bekannt.

Wer jetzt die Bilder - vornehmlich aus dem türkischen Erdbebengebieten - betrachtet sieht sich nicht nur dadurch bestätigt. Es fehlt hier an jenen elementaren Versorgungseinrichtungen, die in derartigen Katastrophenfällen absolut erforderlich sind, um überhaupt noch Menschen aus den Trümmerbergen retten zu können.

Erdogan und seine Alleinherrschaft hat damit gezeigt, dass weder er noch seine Partei willens und in der Lage sind, solche Naturereignisse zu verarbeiten. Es fehlt an dem dazu erforderlichen Management in Form von Hilfsorganisationen, wie sie in vielen EU - Staaten seit vielen Jahren eingerichtet wurden. 

Die aktuelle Kritik an der Erdogan - Regierung hat seine Berechtigung. Dass große Teile des Landes erdbebengefährdet sind hat nicht nur das Beben von vor 24 Jahren gezeigt.    

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Erdbeben_in_der_Türkei#:~:text=Erdbeben%20waren%20für%20etwa%2076,denen%20die%20Türkei%20bedroht%20ist.

Wenn das große Aufräumen beginnt, werden auch Fragen nach den Verantwortlichen laut und damit wird sich der türkische Alleinherrscher nicht nur vor seinen Wählern rechtfertigen müssen.

  

JINKO VILOVA  -  Don´t Leave Your Luggage Unattended  -  Cru  -  2013:




  

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