Lost Places: Das Schwimmbad in Chemnitz

Lost Places: Das Schwimmbad in Chemnitz - Rabenstein

Februar 02, 2023

Als die von den vier Alliierten, den Besatzungsmächten USA, Sowjetunion, England und Frankreich beschlossenen Teilung Deutschlands mit der Gründung der beiden Staaten BRD sowie DDR vollzogen war, bemühte sich das kleinere Deutschland ,trotz wesentlich ungünstigere Startbedingungen, krampfhaft, seiner kriegsgeplagten Bevölkerung eine gewisse Abwechselung innerhalb der Tristesse des Tagesgeschehens zu bringen.

Dazu zählten auch Einrichtungen wie das " Haus für Körperkultur ", welches im Chemnitzer ( damals noch Karl - Marx - Stadt ) Stadtteil Rabenstein liegend, in einem Zeitraum von nur 2 Jahren erbaut, dann als Freizeitobjekt für Werktätige gedacht war. 1967 wurde das " Haus für Körperkultur " der Allgemeinheit übergeben.

Auch in den Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung nutzten Tausende die Einrichtung, die hiernach unter dem Namen " Sport - und Freizeitcenter Siegmar " von der Stadt betriebene Anlage nebst dem dort integrierten Schwimmbad. Mit den ab 1990 sich abzeichnenden hohen Arbeitslosigkeit, dem regionalen Strukturwandel und der enormen Abwanderungen aus der Stadt und den dadurch bedingten, rückläufigen Besucherzahlen, wie auch einem hohen Sanierungsbedarf an den Einrichtungen, beschlossen die Verantwortlichen diese ab 2002 zu schließen.

Es folgte damit ein 15jähriger Leerstand, der mit einem Verfall der Bauten und technischen Anlagen sowie den üblichen Zerstörungen durch Vandalismus einherging.

2017 gelang es einem Investor aus Bayern, ein schlüssiges Nutzungskonzept des verrotteten Areals vorzulegen. Aus dem Schandfleck entstanden nach einem vollständigen Abriss der Gebäude teure Wohnungen innerhalb einer Luxusanlage.

Ob ein solches Konzept in der sich auch fast 33 Jahre nach der vollzogenen Wiedervereinigung immer noch unter den Folgewirkungen derer, sich zeigenden Stadt, sich als tragfähig erweisen kann, dürften die nächsten Jahre zeigen.

Bei den nicht wenigen DDR - und Ostnostalgikern innerhalb der Bevölkerung kommt eine derartige Umwandlung nicht unbedingt gut an.