Stürmische Zeiten
Weht er aus dieser Richtung, ändert sich in aller Regel das Wetter. Sind zugleich die Bergmassive der Alpen im Südwesten zu erkennen, herrscht alsbald Fönwetter - es wird dann wärmer. Beides brachte uns der Winter 2022 / 2023 in einem wilden Wechsel von Schnee, Frost und auch Regen hat er uns beinahe an jedem Tag aufs Neue überrascht.
So, wie es das Leben an sich auch zeigt - es ist voller Unwägbarkeiten, Geheimnisse und eben auch Überraschungen.
Da lasen wir doch vor einigen Tagen im lokalen " Echinger Forum " , Ausgabe 1 / 2023, gleich auf der Seite 2 dieses Heftes, einen Hinweis des - unseres - Bürgermeisters Thaler, der mit einigen Sätzen daran erinnerte, dass die Gemeinde in 2023 ihr 1250jähriges Bestehen begehen darf. Hierzu avisierte er einige geplante Veranstaltungen.
Na, wenn das kein Anlass sein dürfte, um sich ein wenig zu freuen?
Weniger Freude indes bereiten die auch im vergangenen Jahr nicht abreißen wollenden Nachrichten um die Person des Herrn Bürgermeister selbst.
Noch immer sind die juristischen Scharmützel rund um seinen eher unangemessenen Auftritt im August 2018 als Radfahrer und Privatperson gegenüber einem - zwar widerrechtlich - am Echinger See einfahrenden SUV - Automobilisten.
Was nach einem - nicht unbedingt alltäglichen - Fall zwischen zwei Menschen ( Streithähnen ) aussah, verselbständigte sich indes im Laufe der Zeit. Er nahm ein Eigenleben auf, das jenseits der Dritten Gewalt, die jene - vollkommen unnötige - Auseinandersetzung zwischen zwei Privatpersonen denn auch relativ zügig abarbeitet und dem involvierten Lokalpolitiker - nachdem die strafrechtliche Seite mangels fehlenden öffentlichen Verfolgungsinteresses abgeschlossen war - in einem Zivilprozess vor dem Landgericht Landshut eindeutig die Leviten las. Der Rad fahrende Bürgermeister war nicht befugt, gegen den widerrechtlich handelnden PKW - Fahrer einzuschreiten. Schon gar nicht in der festgestellten, rechtswidrigen Form.
Doch der Herr Bürgermeister und seine ihn rechtsberatene Kanzlei aus dem nahen München, sahen sich unverstanden und wollten die höhere Instanz befragen.
Die Streitsache wurde alsdann dem Oberlandesgericht München vorgelegt, welches die Rechtsauffassung des Landgerichts Landshut bestätigte. Allerdings war der Streit am Echinger See damit nicht beendet.
Nunmehr verlangt die Gemeinde Eching jenen bislang für angefallene Anwaltskosten in Höhe von 55.000 Euro ( insgesamt 72.400 Euro ) - zu Unrecht - gezahlten Betrag von dem - Privatmann - Sebastian Thaler zurück.
Die Dame Justitia dürfte damit erneut an ihre Arbeit gehen, um alsdann dem Herrn Bürgermeister aus der Gemeinde Eching jene Rechtsauffassung zu vermitteln, die ihm bereits im Juli 2020 durch das Landgericht Landshut schlüssig in Gestalt eines Urteils vorgelegt wurde. Der Herr Bürgermeister ist nur dann Amtsperson, wenn er in seinem Handeln durch entsprechende mittels Vorschriften vorgegebene Kompetenzen gedeckt wird.
Neben dem " See - Fall " tragen weitere Merkwürdigkeiten zum nunmehr ramponierten Image des Kommunalpolitikers, der bekanntlich aus der Oberpfalz stammt, bei. Der Lokaljournalist Klaus Bachhuber hat die Geschehnisse rund um die Person des Herrn Bürgermeister - wertfrei und in einer chronologischen Abfolge - so dokumentiert:
https://echinger-zeitung.de/2022/08/26/die-akte-thaler-was-bisher-geschah/
Nein, für den, einst mit durchaus ambitionierten Vorstellungen sein Amt antretenden Bürgermeister, werden stürmische Zeiten heraufziehen. Das nach seinem eingelegten Einspruch gegen einen erlassenen Strafbefehl wegen Untreue obligatorische Verfahren vor dem Amtsgericht Freising steht zwar noch aus, wobei auch dann noch, die Unschuldsvermutung greift; doch die auf Grundlage der einschlägigen Bestimmungen von der Gemeinde ( dem Gemeinderat ) gegen Herrn Thaler sowie die einst für die Gemeinde tätige Münchner Rechtsanwaltskanzlei initiierte, weitere prozessuale Aufarbeitung des " See - Falls " könnte ( wird ) für ihn keinen guten Ausgang nehmen. Sollte der Bürgermeister auf Grundlage des aufgehobenen Gemeinderatsbeschlusses mit dem dieser die Kosten für die anwaltliche Vertretung ( die aus dem Gemeindetat gezahlte Schadenersatzsumme von 4.000 Euro an den einstigen Prozessgegner hat Bürgermeister Thaler eh selbst zu zahlen ) dessen Begehren auf Übernahme ablehnt, zur Entrichtung der gesamten 72.400 Euro verpflichtet werden, könnte ihm der finanzielle Ruin drohen.
Keine rosigen Aussichten für das Jahr 2023. Wohl eher stürmische Zeiten, so, wie sie in dem Lied des Konstatin Wecker bildlich skizziert werden, der hier textet:
" Stürmische Zeiten, mein Schatz.
Hochzeiten der Falken.......
Die Minister scharwenzeln verschleimt um die möglichen Sieger.
Die Bürger fordern Ordnung und Zucht.
Denn Schuld sind wie immer die Andern.
Die Überflieger ergreifen auf ihren Mantras schwebend die Flucht... "
Draußen bläst ein kräftiger Wind. Wohl kein Sturm, aber auch äußerst unangenehm. So, wie die derzeitige Lage des Herrn Bürgermeister der Gemeinde Eching.
JEREMY IRONS & THE RATGANG MALIBUS - Fog By The Steep - Spirit Knife - 2014:
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