Heat or Eat 2023


 ( AMAZING BLONDEL  -  Willowood  -  Evensong  -  1970 )

 

Was waren das für drei chaotische Jahre zu Beginn der dritten Dekade des ersten Jahrhunderts im dritten Jahrtausend?  Erst die Weltseuche " Corona ", dann der verbrecherische Putin - Krieg gegen die Ukraine und diesen Ereignissen als Folgen darauf gesattelt, die Kostenexplosion auf den Energiemärkten, die auch dadurch ausgelöste Inflation von mehr als 8 % ( bezogen auf Deutschland ) und irgendwo dazwischen herum geisternd, die Folgen des dämlichen " Brexit ".

Alle Engländer  - mit Ausnahme der Angehörigen des Königshauses und reicher Säcke - ächzten unter den Auswirkungen jener vier Krisen, die das Leben auf der Insel nicht gerade einfacher machen.

Insbesondere in den Wintermonaten ( auch wenn es die Vierte Jahreszeit mit Eis, Schnee und knackigen Minusgraden in der klassischen Form dort nur bedingt gibt ) quälten dem Durchschnittsbürger auf der Insel vor allem ein Gedanke, der da hieß:

Kaufe ich mir einige Produkte aus dem geschrumpften Sortiment der immer teuerer werdenden Lebensmittel oder leiste ich es mir, meine langsam von der nassen Kälte klamm gewordene Behausung mit den noch teueren Brennstoffen zu beheizen.

Der für seinen eigenen Humor bekannte Engländer fasste es kurz und knapp so zusammen:

" Heat or Feat " ( oder auch umgekehrt ) ?

Nun, auch wir Krauts, wir Menschen aus dem Land der Kartoffelfresser , wir " Fritze ", mussten dann und wann abwägen, was uns wichtiger war. Eine kalte Bude oder ein halb voller Kühlschrank. Die Zeiten der Billig - Angebote in den vielen - eher zu vielen - Supermärkten schienen passe´zu sein.

Die Engländer mussten sich, so wie viele andere Bürger Nord - Ost - und Westeuropas entscheiden, ob sie eher am Fast Food - Farß sparen sollen und dann doch lieber eine ausgekühlte / kalte Unterkunft in den Kauf nehmen bzw. umgedreht.

Wir entschieden uns für das Sowohl als auch. Einerseits pegelte ich ab Mitte Oktober die wieder eingestellte Heizung um einige Grade nach unten, andrerseits achteten wir bei den Einkauf beim hiesigen Discounter auf die Preise und nutzten dabei die spätestens ab November wieder eingeführten Sonderangebote.

Diese Strategie zahlte sich nun aus. Unser Gasversorger, den wir wegen der rechtswidrigen Kündigung des einstigen Anbieter Grüngas Energie GmbH, ersatzweise ausgewählt hatten, versandte uns nun die Jahresendabrechnung für die Gaslieferung. Und... wir konnten es kaum fassen, eine Gutschrift über satte 511 Euro wurde auf unserem Konto gutgeschrieben.

Na, wer sagt es denn?

Nix da, mit der alternativlosen Entscheidung des Fressen oder sich eine kalte Bude antun.

Wer  rechnen kann, dürfte immer klar im Vorteil sein. 

Allerdings gelten hier bestimmte einschränkende Bedingungen. Wer eine alte Klabache bewohnt, wird keine großartigen Möglichkeiten vorliegen haben, um bei den Heizkosten herum drehen zu können. Wenn es überall zieht,dürfte ohne Sanierungsmassnahmen eine niedrigere Heizkostenrechnung kaum zu erreichen sein. Ohne eine auf dem aktuellen Stand der Technik befindliche Heizungsanlage ebenfalls nicht. Und ohne einen gewissen Verzicht auf lieb gewordene Gewohnheiten, wie eine Raumtemperatur von mehr als 20° C in den Wintermonaten, sowieso nicht.

Was aber jenseits derartiger Überlegungen steht, ist das grundlegende Problem zwischen Arm und Reich. Wer an seinem eigenen Lebensstandard nichts verändern kann, weil die finanziellen Möglichkeiten nicht vorhanden sind, wird wohl noch weiter abgehängt werden. So, wie es jene Engländer im vergangenen Winter erfahren mussten, als die Frage im Raum stand: " Eat or Feat "?

  

 

      

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