Pleite


 

Vor einigen Wochen wurde die Zahlungsunfähigkeit der Firma " Klingel " aus Pforzhheim ermittelt , die daraufhin einen Insolvenzantrag gestellt hat. Das Insolvenzverfahren erfolgte immerhin in Eigenregie, das bedeutet: Die Firma könnte aller Voraussicht über genügend Substanz verfügen, um innerhalb der Insolvenz durch Sanierung zu gesunden.

Das gelang nicht allen Unternehmen aus der langen Reihe der namhaften Betriebe, die in den letzten 30 Jahren in die Pleite rutschten und quasi liquidiert werden mussten.

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/insolvenzen-im-ranking-das-sind-die-spektakulaersten-firmenpleiten-deutschlands/28821820.html

Dabei sind jene bekannten Unternehmen, die Konkurs / Insolvenz anmelden mussten, nur die Spitze des Eisbergs. Jährlich verabschieden sich mehr als 120.000 bis zu 170.000 gegründete Firmen  vom Markt. Die Tendenz ist aktuell steigend. 

Als ich vor einigen Jahren, genauer gesagt vor mehr als 5 Jahren, nämlich am 30. Juni 2018 von der Insolvenz des US - amerikanischen Spielwaren - Händler " Toys R US " hörte, konnte ich es zunächst kaum glauben, dass die Spielzeug - und Babywaren - Gigant zahlungsunfähig war.

Schließlich war ich über einen gewissen Zeitraum in den 1990er Jahren auch regelmäßiger Kunde bei der " Toys R Us " - Filiale an der " Neuenlander Straße " in Bremen- Neustadt. Dort eröffnete der US - Konzern zum Ende des Jahres 1989 eine seiner zunächst fünf Filialen ind Westdeutschland.

https://de.wikipedia.org/wiki/Toys_“R”_Us

http://familien-aktuell.de/toys-r-us/

Nach der Eröffnung kam es auf der Neuenlander Straße wegen des enormen Vekehtsaufkommens insbeodnere an den Wochhenden und da in der Vorweihnachtszeit zu chaotischen Zuständen. Die PKW an den immerhin großzügig ausgelegten Parkplatz stauten sich zu langen Fahrzeugkolonnen, weil die Ab - und Ausfahrt auf die Neuenlander Straße wegen des dortigen starken Verkehrs kaum möglich war und zudem eine regelnde Ampelanlage fehlte.

Die Damen und Herrn aus und rund um Bremen benötigten damals eine sehr große Geduld, denn es konnte schon mal ein halbe Stunde dauern, ehe sie die Parkfläche wieder verlassen durften.

Auch sonst dürfte ein Besuch in der bis unter das Hallendach mit Spielzeug und anderen Gedöns voll gestopften Verkaufshalle eher enttäuschend verlaufen sein. Zwar gab es dort Spielwaren und Babyzubehör in Hülle und Fülle, doch wer gedacht hatte, die Preise seien hier unschlagbar niedrig, wurde eines Besseren belehrt.   

Für Spielwaren - egal in welchen Kategorien und von welchen Herstellern - musste der interessierte Kunde beinahe exakt das berappen, was der " normale " Einzelhandel " auf verlangte. Die ausgepreisten Artikel zeigten lediglich Differenz im Pfennin - Bereich. Nichts da, mit großer Sparaktion, wenn der Weg in die zu bestimmten Zeiten heillos übefüllte Halle angetreten wurde. Am Ende waren allenfalls eine bis zwei Mark bei dem Kauf meherer Artikel gespart. Dieser Betrag ging schon allein beim langen Warten in der PKW - Schlange vom überfüllten Parkplatz auf die Neuenlander Straße drauf.

Nach einigen unegelmäßigen Besuchen schenkte ich mir diese stressigen Einkaufsaktionen für immer.

So bekam ich später nicht mehr mit, dass der Konzern ab den Nullerjahren langsam in den wirtschaftlichen Abwärtsstrudel geriet. Der Online - Handel setzte dem US - Konzern ständig zu. Nicht nur, dass dort die identischen Waren wesentlich billiger waren, sondern es erschien vielen Kundn sogar bequemer,per Internet zu bestellen, statt die elendige Fahrerei zu irgendeiner Filiale auf sich zunehmen. In der Folge dessen brachen die Umsätze bei " Toys R Us " ein.

Irgendwann im Jahr 2010 kam dann für jene Verkaufsstelle an der Bremer Neuenlander Straße das endgültige Aus. Dise wurde für immer geschlossen und am 28. Februar 2011 von einer Abrissfirma platt gemacht.Nicht einmal ein Vierteljahrhundert nach der spektakulären Eröffnung verabschiedete sich damit ein weiteres Unternehmen aus dr Freie Hansestadt Bremen.

Die Stadtautobahn A 281 verläuft nunmehr über das einstige Gelände von " Toys R Us " in Bremen.

Mehr als 7 Jahre danach meldete der Mutterkonzern in den USA Insolvenz an und wurde später zerschlagen, wobei Stücke dieses Giganten von dem irischen Anbieter  " Smyths Toys " erworben wurden.


https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteil-neustadt/toys-r-us-filiale-weicht-der-autobahntrasse-doc7e4e4goi640qqhioms6


" Toys R Us " existiert seit der hingelegten Pleite nicht mehr, sondern firmiert jetzt als " Smythts Toys "  " in der Hans _ Bredow - Straße 44 in Bremen.

Die Firmenpleite ist nur ein Wimpernschlag in der Geschichte der Hansestadt, der Wirtschaft in Deutschland im allgemeinen. Sie reiht sich jedoch nahtlos in jene unendlich lange Reihe von Vorgängern, wie " Arcandor ", " Schlecker ", " Adler Modemärkte ", " Kirch Gruppe ", " Maredo ", " Woolworth ", " Flowtex ",  " Air Berlin ", " Wirecad " oder aktuell "  Gery Weber ", " Götz ", " Reno " oder gar " Peek & Cloppenburg ", die einst im Innenstadtkern jede größeren Stadt zu finden waren.


ARK  -  Sea Of Life  -  Voyages  -  1978:




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