Die Völkerschlacht bei Leipzig und und die Lüge vom glorreichen Krieg.


Was geschah an den Tagen vom 16. bis 19. Oktober 1813 rund um Leipzig? Ein geschichtlich nicht bewanderter Mensch könnte mit diesen Daten nicht viel anfangen. Und tatsächlich, wären jene Tage für das heutige Europa wohl eher uninteressant geblieben, hätte es einst nicht Napoleon Bonaparte, den selbst ernannten Kaiser Frankreichs gegeben, der - größenwahnsinnig, wie er nun einmal war - den gesamten europäischen Kontinent unterjochen wollte. das ihm dieses Vorhaben nicht gelang, lag an den Ländern, die sich gegen den Kriegstreiber zur Wehr setzten und vor allem an den vielen Soldaten, die für die Nationen als Verbündete gegen Bonaparte in das Feld zogen. Die ihr Leben dort ließen, als Krüppel aus dem Krieg zurück kamen oder das eigene Leben riskierten.

Wenn in unzähligen Geschichtsbücher über die Völkerschlacht bei Leipzig geschrieben worden ist, dann meist in eher einem nüchternen Stil. Es werden dort oft nur Fakten herunter geleiert, die über die Truppenstärke, die Bewaffnung und die Verluste sprechen.Dort werden dann Namen der Befehlshaber, wie Bonaparte, Blücher oder de Tolly, zu Schwarzenberg und der Kronprinz von Schweden Karl Johann.

Tatsächlich waren aber an den wilden Gemetzeln in jenen 3 Tagen beinahe 600.000 Menschen beteiligt; mehr oder weniger schlecht ausgerüstet und völlig unzureichend versorgt.
Während eben jene Geschichtsbücher nur über die erfolgreichen Befehlshaber der Allianz gegen Bonaparte schreiben, die Lage der französischen Alliierten beschreiben, gibt es nur wenige historische Berichte über die Soldaten, die von Bonaparte als so genanntes Kanonenfutter dort sinnlos verheizt wurden.

http://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkerschlacht_bei_Leipzig

Während ich am Freitag, den 18. Oktober 2013, also 200 Jahre nach der berühmten Völkerschlacht bei Leipzig, in Richtung A 38 und der Innenstadt der sächsischen Metropole mit dem PKW unterwegs war, hämmerte MDR Info ständig Nachrichten über jenes Ereignis vor 2 Jahrhunderten über den Äther. Es wurde dabei von dem Festakt anlässlich der Kriegsereignisse gesprochen, von dem restaurierten Denkmal in Leipzig, dass an die Schlacht erinnern soll und in groben Zügen von dem Verlauf der Metzelei.

Dabei erinnerte ich mich an einen Bericht von Jan Kröger, einem Redakteur des MDR, der die Situation der Soldaten in jener Zeit, an den besagten Tagen beschreibt. Da ist von Elendsgestalten die Rede, von plünderndem Militär und von Zehntausenden Verwundeten, von Seuchen und unsäglichen Zuständen in den Lazaretten.In diesem Radiobericht wird das wahre Gesicht des Krieges gegen Napoleon aufgezeigt. Der Irrsinn des Krieges zeigt sich auch in den Schilderungen über die barbarischen Amputationsmethoden bei den Verwundeten.

http://www.mdr.de/mdr-info/Voelkerschlacht-Serie-Juli104.html

Nein, der Krieg von Bonaparte und gegen ihn hat rein gar nichts mit Heldentum, mit einem glorreichen Sieg über den Gnom aus Frankreich zu tun.Es war ein Abschlachten von Menschen durch Menschen. Nicht mehr und nicht weniger.Dabei handelte es sich nur einen eher kleinen Krieg, keinen Weltkrieg, wie er 100 Jahre später erstmalig nicht nur vom Deutschen Kaiserreich geführt wurde.

Weil aber die Menschen bis heute aus solchen sinnlosen Metzeleien nichts gelernt haben; anderenfalls gäbe es im Jahr 2013 keine Kriege mehr, ist es vielleicht doch wichtig, an jene Gefallenen zu erinnern, die wegen des Mörders in Uniform mit dem Namen Napoleon Bonaparte ihr Leben lassen mussten. Dieses soll mit der Errichtung des Völkerschlachtdenkmals bei Leipzig geschehen.Ein möglicher Weise richtiger Ansatz darauf hinzuweisen, dass die Bundesrepublik oder auch Europa in der jetzigen Gestalt so nicht existieren würde, hätten nicht Soldaten zum Kanonenfutter degradiert, sich einer bestimmten Sache opfern müssen.

An diesem Wochenende wird der 200. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig gebührend gefeiert. Es bleibt zu hoffen, dass bei den Beteiligten außer dem offiziellen Brimborium auch einige Gedanken über die Sinnlosigkeit solcher Kriege bleiben.
Aber, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.


In diesem Sinne: Gut´s Nächtle mit " Wishbone Ash " und " Throw Down the Sword " aus dem Jahr 1972:





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