" Klimbim " - Ingrid Steeger und das Leben danach.
Zwischen den 8 Toren im WM - Qualifikationsspiel Schweden ... schland und dem endlosen Gesabbel der Nervensäge Katrin Müller - Hohnstein, die dem Oli fast einen Knopf an die dicke Backe gelabert hätte, fühlte ich mich genötigt, mal kurz zu der alten Tante ARD zu wechseln. Da lief doch tatsächlich eine andere Laberunde mit dem schönen Titel " Menschen bei Maischberger ". Tja, eine richtige Talkmasterin ist ´se nun gerade nicht, aber dennoch, das Thema war schon interessant und immer wieder aktuell.
Es drehte sich nämlich um finanzielle Kollapse, um persönliche Pleiten und Privatinsolvenz. Dieses Fiasko betrifft 2012 mehr als 129.000 Einwohner. In eine finanzielle Schieflage kann der mündige Bürger schneller kommen, als er denkt. Da braucht nur eine Scheidung, eine Trennung oder der Tod des Partners ein abzuarbeiten sein, dann können die eigenen Belastungsgrenzen schon überschritten werden. Häufig wird der Kopf in den berühmten Sand gesteckt und nach kurzer Zeit bricht das zuvor - oft mühsam - aufgebaute Lebenswerk in sich zusammen.
Manchmal sind es aber auch Spielsucht, ein falsch zusammen geklaubter Freundeskreis oder der Klassiker, die plötzliche Arbeitslosigkeit, die den Betroffenen völlig aus der Bahn werfen.
An dem gestrigen Abend saßen bei Sandra Maischberger:
- eine insolvente Hotelbesitzerin
- ein verarmter Ex -Millionär
- eine Eigentümerin einer Schrottimmobilie
- die Schauspielerin Ingrid Steeger
- eine Mitarbeiterin der Stiftung " Warentest "
- ein Rechtsanwalt, der Schrottimmobilien - Geschädigte vertritt
und diskutierten eben zu dem Thema:
In die Pleite geschlittert: Absturz oder Neuanfang?
http://www.daserste.de/unterhaltung/talk/menschen-bei-maischberger/sendung/15102013-in-die-pleite-geschlittert-100.html
Ingrid Steeger? Hmmmh, das Gesicht und der Name kommt mir sehr bekannt vor. Und - tatsächlich: Aus den bewegten 1970er Jahren war sie - inzwischen 66jährig - als " Ulk - Nudel " der westdeutschen Fernsehnation glänzend im Geschäft.
Neben Dauereinrichtungen, wie das ab 1984 produzierte " Sketchup " oder zuvor " Rudi´s Tagesschau ", gehörte " Klimbim " ab 1973 zu den erfolgreichen Comedy - Serien im öffentlich rechtlichen Fernsehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kli mbim
Ingrid Steeger wurde einst als " Sex - Symbol " in den ansonsten biederen TV - Programmen der ÖRs von dem Latrinenblatt " BILD " hoch gejazzt. Das ist sehr lange her. Nach " Klimbim " war Steeger zusammen mit Iris Berben in der ARD - Serie " Zwei himmlische Töchter " zu sehen; eine Adaption der Erfolgsserie " Klimbim ".
Ingrid Steeger erheilt hiernach einige Rollen in verschiedenen Fernsehproduktionen. Allerdings waren die Engagements nicht regelmäßig und offensichtlich nicht hoch dotiert.
Steeger hatte zudem Pech mit verschiedenen Männern.
Sie lebte in den letzten Jahren aufgrund einer depressiven Erkrankung zurück gezogen in München, wo sie ALG II bezog. Zwischenzeitlich drohte ihr der finanzielle Kollaps, da ihre sie ihre Verbindlichkeiten nicht mehr in den Griff hatte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ingrid_Steeger
Steeger erzählte hierzu gestern Abend, dass ihr schlussendlich Freunde und Bekannte dabei geholfen hätten, sich aus der prekären Situation zu befreien. Die drohende Privatinsolvenz konnte die " Ulk - Nudel " aus den 70ern deshalb abwenden. Gute Freunde muss frau haben.
Eben!
Doch: Wieso kommt es eigentlich, dass einstige " Promis ", wie dieses auch für die noch glänzend aussehende Ingrid Steeger zutrifft, plötzlich zu " Sozialfällen " werden? Die Gründe hierfür sind so einleuchtend, wie profan: Wie der viel zitierte " Otto - Normalverbraucher " auch, birgt das reale Leben, jenseits von Scheinwerfer, Kameras und dem gesamten " Star - Mediengeschisse " so manche Gefahr, in der sich Mann/Frau begeben kann, wenn die Triebfeder des Handelns nicht der reine Menschenverstand, sondern dieses sich aus anderen Erwägungen heraus bildet. Da sind beispielsweise rein menschliche Ursache zu nennen, wie die Gefühlswelt, die Liebe, die Gier, die Eifersucht. Aber auch Minderwertigkeitskomplexe, krankhafter Selbstdarstellungszwang oder die soziale Herkunft ( schaumburg -lippisches Sprichwort: " Wens un een ollen Schietpott, een Broatpott mogst, dann stinke he dennoch! " ).
Tja, und weil der Mensch nun mal nicht unfehlbar ist ( siehe aktuell Jan - Peter aus Limburg ), werden dessen Schwächen, Fehler und Unzulänglichkeiten - nicht nur - heut zu Tage gnadenlos an den Pranger gestellt und - je nach Bekanntheitsgrad - von der Medienmeute ausgeweidet.
So auch im Fall der einstigen TV - Berühmtheit Ingrid Steeger.
Einer dieser Presse - Schnüffelhunde, der garstigen Wadenbeisserl , mit den, zum eigenen Überleben erforderlichen Grundreflexen ausgestattete, damit auf die Menschheit los gejagten, Kretine hatte Steeger´s Dilemma publik gemacht. Ein " GAU ", ein " Super - GAU ", für die unisono finanziell und durch Depressionen arg gebeutelte Schauspielerin.
Und während sich die nach solchen - tatsächlich völlig unwichtigen - Meldungen lechzende, medial durch gestylte Gesellschaft, derartige Nachrichten begierig aufsaugt, um mit dem Wurstfinger auf jene Ex - " Promis " zu zeigen, die es auch nicht geschafft haben, ihrem genormten Leben mehr Inhalte einzuhauchen, fällt der Versager / die Versagerin weiter und noch tiefer in den Abgrund.
So, wie es vor Ingrid Steeger auch der verstorbene " Schwarzwaldklinik " - Veteran Klaus - Jürgen Wussow, die Schauspielerin Grit Boettcher oder 2 He, Boss, ich brauch´mehr Geld! " - Country - Opa Gunter Gabriel zählten/ zählen dazu:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/fehler-bei-der-geldanlage-warum-es-so-viele-pleite-promis-gibt-a-708190.html
http://www.news.de/tv/855229158/so-leben-pleite-promis-von-hartz-iv/1/
Das Leben ist ein Spiel! Notfalls kann sich jeder Mensch selbst vermarkten lassen! Abschreckende Beispiele dafür gibt es zur Genüge:
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fuer-geld-ruhm-und-ehre-wofuer-promis-sich-hergeben-fotostrecke-55076.html
Wie wäre es mit einer öffentlichen Darmspiegelung bei zeitgleicher künstlicher Befruchtung und anschließendem Brust wiegen im " Mutantenstadl "?
" Pecunia non olet ", behauptet der Lateiner; er stellt aber auch fest, dieses:
O cives, cives quaerenda pecunia primum est, virtus post nummos!
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