Physalis = Kapstachelbeere = Andenbeere = Blasenkirsche


Der Hochsommermonat August gehört ja auch zu den Zeitabschnitten, in denen nicht nur viele Pflanzen blühen, sondern bereits Früchte tragen.
So mancher Beerenstrauch sitzt jetzt voll von ihnen. Auch die Obstbäume zeigen hier und da ihre Früchte.
Ein ganz anderer, eher exotischer Gast, hatte sich ab April in einem eigentlich ausrangierten Holzkübel breit gemacht.
Er sah zunächst völlig unscheinbar aus. Als er an Höhe zu nahm, tippten wir erst auf eine Kartoffelpflanze, die sich zusammen mit selbst hergestelltem Humus aus dem Bio - Komposter, in den Holzkübel verirrt haben könnte.
Von Wuchs und der Blattform hätte es durchaus eine Kartoffelpflanze sein können.

Dann wurde der Grünling allerdings immer höher und breiter, die Triebe zeigten sich alsbald mehr als Daumen dick und die Blüten entwickelten eine völlig anders artige Form und Farbe als sie eine Kartoffel hat.
Manchmal sah ich etwas verächtlich auf das grüne, eher unförmige Gewächs beim Vorbeigehen herab. Mir kam der Verdacht, es könnte eher Unkraut wachsen, dass sich in dem Kübel breit macht.
Ich quälte mich mit dem Gedanken, das Monstrum einfach aus dem hölzernen Gefäß heraus zu reißen und schleunigst auf dem großen Komposthaufen zu bugsieren; den Eindringling eben zu entsorgen.

Meine bessere Hälfte indes ließ das grüne Etwas gewähren. Zwar rätselten wir immer noch ein wenig herum, was wir uns dort eingefangen haben könnten, doch irgendwie waren wir bereit, so lange abzuwarten, bis der Fremdling sein Geheimnis lüftet.

Als dann vor etwa 2 Wochen kleine Bällchen, winzige Ballons an den krüppeligen grünen Trieben hervor traten, hatten wir uns fest gelegt: Es waren Lampionblumen, die sich in unserem Holzkübel gebildet hatten.
Schnell vergrößerten sich die Kugeln. Aber statt ein Lachs rote Farbe anzunehmen, blieben die Bällchen hell und blass.

Seit dem Wochenende war nun klar, um welches Gewächs es sich handelt: Physalis oder auch Kapstachelbeere  oder Andenbeere und auch Blasenkirsche genannt.

Die Rekonstruktion der Herkunft ergab denn für uns folgenden Ablauf.
Im Spätherbst des letzten Jahres hatte ich beim Aufgraben der Komposterde wohl einige Physalissamen mit in den Topf geworfen, die sich dort - trotz der Wintermonate - entwickeln konnte, also keimten. Hieraus bildeten sich dann winzige Keimlinge, die rasch größer wurden und uns zum Schluss sogar essbare Früchte schenkten.

Das Ursprungsgebiete dieser Pflanze liegt in  den Anden - Ländern zwischen Venezuela und Chile. Inzwischen wird die Physalis auch in Südafrika angepflanzt ( Kapstachelbeere ). Auch in Australien, Kenia, Neuseeland, den USA und in Südfrankreich ist sie vorzufinden.
Da die Physalis inzwischen einen hohen Kultivierungsgrad erreicht hat, gibt es sie ab April in den mitteleuropäischen Gefilden massenhaft in jedem besser sortierten Obst - und Gemüsestand eines Supermarktes zu kaufen.
Die Preisspanne umfasst 0, 59 € für 100 Gramm ( ca. 15 Früchte ) bis 22,90 € für 1 Kilogramm ( Herkunftsland Südafrika ).

Die Pflanze ist allerdings nur einjährig, dass bedeutet, ab Herbst wird sie zu dem werden, aus dem sie einst entsprang: Erde!

http://www.kuebelpflanzeninfo.de/exot/physalis.htm

http://www.fruitlife.de/inside.php?in=encyclopedia/physalis-de.htm


http://de.wikipedia.org/wiki/Kapstachelbeere

Beim Posten kam mir der Gedanke, den ( illegalen ) Hanfanbauern die Physalis als Alternative anzubieten. Das hat den Vorteil, dass es zunächst stressfrei zugeht und keinerlei Besuch von diversen Rollkommandos der Polizei zu befürchten ist und - bei geschicktem Verkaufsstrategien - die Gewinne genauso fließen könnten. Weiterhin ist der Anbau Energiekosten frei, denn das Sonnenlicht wird ja nicht - noch nicht besteuert - und Regenwasser gibt es beinahe umsonst ( mal abgesehen von den Niederschlagswassergebühren ). Na, wie wär´s mit ´ner Firmengründung unter dem Namen Physalis Saxonia?

Sodann: Gut´s Nächtle mit: " Fraternety of Man " und Don´t Bogart Me " aus dem Flower - Power - Hippie - Jahr 1969. Weil die 7. Gewalt in diesem, unserem Lande, die Griffel auf die Originalveröffentlichung hat, in der Knister - Version als Single von StarCityGuy ( dennoch genauso schööööööööön! ):






Kommentare

Octapolis hat gesagt…
schreib lieber nichts über eine sonnenlichtsteuer, sonst liest das noch jemand in berlin und wir müssen zahlen! ;o)

das lied ist übrigens der hammer!
Lobster53 hat gesagt…
Bei deinem Kommentar wird mir ganz warm ums Herz. Auch ohne Sonne, der drohenden Steuer darauf ( nachdem das bayrische Sprachgenie Alexander, der Mäulige, Dobrindt die Ausländermaut auf den Tisch des Polit - Sommertheater gekloppt hat, steht diese vielleicht in den nächsten Jahren tatsächlich auf der Agenda der Schwarzen. Als Halb - Hippie von einst freut es mich aber außerordentlich, dass " alte " Musik sich nicht verbiegen lässt und auch 45 Jahre später weiterhin gehört wird.

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