Anekdoten,Banalitäten, Kuriositäten,Animositäten, Schurkenstücke, Skandale und andere
Ungereimtheiten aus dem normalen menschlichen Leben.
Und ewig blühen die Bahnhöfe
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Noch bevor ich gestern Abend die " Netto " - Filiale für einen Kurzeinkauf erreicht hatte, lief mir der Schweiß den Rücken herunter. Bei einer Außentemperatur von 27° C und einer hohen Luftfeuchte, kein Wunder. Deshalb startete ich meinen Gang zu den Discounter bereits eine Viertelstunde früher als sonst, um anschließend - vielleicht weniger schweißtreibend - den Regionalbahnhof in Dresden - Plauen pünktlich zu erreichen. Dort hole ich - wie seit Jahren - meine bessere Hälfte vom einfahrenden Zug aus Chemnitz ab. Der kleine Bahnhof, der lediglich über 2 Gleise verfügt, war ja schon öfter Anlass für einen Blogeintrag. Nicht, weil er von seiner architektonischen Seite aus so interessant ist, nein, er sieht eher wie ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit aus. Ein Überbleibsel aus vergangenen DDR - Jahren, so, aus den 1970 bis 1980er Jahren, als es mit der Wirtschaft und der Infrastruktur in dem zweiten deutschen Staat rapide bergab ging und die meisten öffentlichen Gebäude immer weiter verfielen.
Nach der Übernahme der DDR Reichsbahn durch die westdeutsche Bundesbahn, die heutige Deutsche Bahn AG, wurden irgendwann notdürftig Reparaturen durchgeführt. Das marode Holzdach zeigt sich teilweise saniert, die Treppen erhielten eine Betonauflage und Gebäudeteile einen Anstrich. Auch die Fläche, auf der die Zugreisenden warten dürfen, bekam eine Pflasterung mit den so genannten S - Steinen. Von den, aus Metall hergestellten Sitzelementen und den elektronischen Anzeigetafeln mal abgesehen, sind auch diese Investitionen der Deutsche Bahn denn eher unwesentlich. Zu Letztgenannten wurde die Bahn von der EU sogar zwangsweise verpflichtet.
Was sich allerdings jährlich und in schöner Regelmäßigkeit verändert, ist gemein hin als Fahrpreis bekannt, der dabei natürlich erhöht wird.
Auch sonst zeigt sich der Monopolist mit staatlicher Mehrheitsbeteiligung als wenig Kunden orientiert. Die Bahnhöfe an den Nahverkehrsstrecken gammeln vor sich hin, die Gleisanlagen verrotten und die meisten Züge sind bessere Blechkonserven mit Hartschalensitzen. Nichts für Ästheten, die die Bahn als sinnvolle Alternative zum " Diesel - Gate " und dem Individualverkehrschaos des Doofbrindt aus Berlin sehen möchten.
Zudem zeigen sich Teile des Personals als äußerst unfreundlich. Auch die regionale Konkurrenz wird systematisch ausgebremst, weil die DB - Missmanager ihre Pfründe gefährdet sehen. So knöpft die DB in Gestalt ihres Konzernteils DB Netz den Konkurrenten der Mitteldeutsche Regiobahn ( MRB ) für die Nutzung der in ihrem Eigentum stehenden Gleisanlagen satte, mehr als 90 % des Fahrpreises ab. Die DB erlaubt der MRB auch nicht, in ihren Bahnhöfen einen eigenen Schalter einzurichten, eigene Automaten aufzustellen oder Informationen für ihre Kunden auszugeben.
Diese Gedanken kamen mir, als ich einige Minuten auf den Regionalzug aus Chemnitz auf Gleis 2 am Plauener Bahnhof wartete. Gegenüber des Gammel - Bahnhofs gibt eine Firma, die sich auf dem einstigen Bienert Gelände niedergelassen hat, ein Sommerfest. Der seit Monaten gesuchte " Service Inbound - Mitarbeiter bruzzelte mit Profi - Besteck, Kittelschürze und viel Geschirr neben sich liegen habend, auf einem Grill Fleischiges. Ob es die leckeren " Thüringer " waren, konnte ich leider nicht sehen. Es roch wohl aber danach.
Ich nutze die Wartezeit und schoss mit der Handy - Kamera einige Fotos zu den Blühenden Landschaften Ost made in Dresden - Plauen im Jahr 2017:
Wo Wildwuchs wachsen kann, da kommen Züge nicht immer pünktlich an.
Oder?
" Ten Years After " und der unvergessene Alvin Lee , live in der Stadthalle Frankfurt 1973: " Standing At The Station ":
Wenn der Winter, die eisigen Temperaturen, die langen, dunklen Nächte, dem Mitteleuropäer ( und nicht nur ihm ) so richtig auf´s Gemüt drücken, dann erinnert sich so mancher Frierende, an die warmen Tage des Sommers, an die Ferien und den Urlaub. Vor mehr als einem halben Jahrhundert war dieser Begriff für viele Westdeutsche noch ein Fremdkörper im eigenen Leben. Der Masse ging es zwar zumindest so gut, dass sie weder hungern, noch frieren oder betteln musste. Dennoch: Urlaub machen, in irgendein anderes Bundesland fahren oder sogar das Ausland besuchen, das war finanziell gar nicht möglich. Deshalb wurden auch die wenigen Klassenfahrten, die in der damaligen Zeit angeboten wurden, eher bescheiden gehalten. Als ich vor etwa 46 Jahren an einer solchen Klassenfahrt teilnehmen durfte, stand dessen Ziel bereits fest: die Insel Wangerooge, denn dort unterhielt der Landkreis Schaumburg - Lippe ein so genanntes Landschulheim. Wobei das Wort " Heim " nicht im eigen...
Das eigene Leben spielt einem doch sehr oft einen Streich. Als ich vor einiger Zeit einen Eintrag über meine Erlebnisse im Jahr 1963 während des sechswöchigen Aufenthalts im einstigen AOK-Kindererholungsheim auf der ostfriesischen Insel Norderney in das World Wide Web stellte, war meine Intention eigentlich, mir den damaligen Schrecken aus der Erinnerung zu schreiben. Ein weiterer Grund lag darin, dass ich das Buch des " SPIEGEL " - Redakteurs Peter Wensierski gelesen hatte, der ja bekanntlich über die jetzt peu'a peu'zu Tage kommenden Missstände in den vielen Einrichtungen der Kirchen schreibt. Einen dritten Anlass sah ich darin, dass es den politisch Verantwortlichen immer noch nicht gelungen ist, die Zöglinge von einst für das erlittene Unrecht zu entschädigen. Ein Blogeintrag hat ja im Vergleich zu einem geschriebenen Buch, einen veröffentlichten Artikel oder einem Wortbeitrag in einer Radio - und Fernsehsendung den großen Vorteil, dass dieser für wohl ewige Ze...
Als ich heute Morgen am Fenster stehend die herunter gedrückten Bambuspflanzen betrachtete und deren von Eis und Schnee belegten Blätter erkannte, war mir nun endgültig klar, dass der Winter Einzug gehalten hat. Bei Temperaturen um - 5 Grad blieb der am Abend zuvor herunter gerieselte Schnee doch tatsächlich liegen. Voraussichtlich aber nur für ein paar Tage, denn zum Wochenende wurde bereits wieder Tauwetter angesagt. Das ständige Auf und Ab bei den Temperaturen geht irgendwie auf die körperliche Fitness. Ich fühle mich manchmal wie erschlagen. Aber nicht nur ich. Die Winter vor mehr als 60 Jahren waren da andere. Ab Mitte November wurde es nachts durchgängig frostig. Die Kohle - und später die Ölöfen waren deshalb längst in Betrieb. In den Zimmern bildeten sich manchmal Eisblumen auf den Fensterscheiben. Zwischen den Fensterbrettern und den Fensterlaibungen zog es wie Hechtsuppe. Vor den Ein - und Ausgangstüren aus Holz legten unsere Großeltern eingehaltene Kohlesäcke aus Jute, die d...
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