Martina Schweinsburg und die Treue zum Geld.



Als nach der so genannten Wende ab November 1989 so mancher Wendehals ( m/w ) sich darauf besann, des lieben Geldes und der Karriere wegen, ein CDU - Parteibuch zu beantragen, damit die Wohltaten des Goldenen Westen möglich zügig über einen kämen, gab es natürlich auch unter diesen Protagonisten solche, die - stark verwurzelt mit ihrer Heimat - sich für das herunter gewirtschaftete Land, die industrieverseuchten Regionen und die abgetakelten Dörfer und Städte in eigenen Umkreis, so ordentlich ins Zeug legen wollten.

Leider, leider, wurde so mancher Idealist durch unfähige Westpolitiker und Beamte aus der dritten und vierten Reihe dabei ausgebremst, weil eben jene das gleiche, nämlich das schwarze Parteibuch inne hatten. Die Kohl´schen Kloppertruppen hatten nämlich wenig Verständnis für sentimentale Heimatgefühle. Ihnen ging es vornehmlich um die stringente Umsetzung der westdeutschen Wirtschaftsstrukturen. Kapitalismus bedeutete ach damals schon vieles, jedoch vor allem schwarze Parteibuchpolitik.

Mehr als 28 Jahre später, ist die schwarze Politik in vielen Kreisen, Landkreisen und Kommunen immer noch - häufig seit der Wiedervereinigung durchgängig - an den Schalthebeln der Macht. CDU - Filzokratie funktioniert von ganz unten bis nach ganz oben. Und diese hat nicht nur eine Unzahl von Gesichtern, Namen und Funktionen, sondern sie geht einher mit dem personifizierten Drang der monetären Selbstverwirklichung. Wer einen CDU - Posten ergattern konnte, der scheint auf ewige Zeiten ausgesorgt zu haben. Selbst dann noch, wenn er mit schwarzem Parteibuch braunen Dreck am Stecken hat.

Seit geraumer Zeit gibt es im Freistaat Thüringen erheblichen Streit um eine geplante Gebietsreform, mit der die derzeit 21 Landkreise und 6 kreisfreie Städte in größere Verwaltungseinheiten umgeformt werden sollen. In die Wege geleitet hat dieses - längst überfällige - Projekt die rot - rot - grüne Landesregierung in Erfurt.

Weil solche - mehr als notwendigen Reformen - nie geräuschlos vonstattengehen, gab es auch im benachbarten Freistaat ordentlich politisches Getöse um das - jetzt bis 20121 - geplante Vorhaben. Die Opposition jubilierte als das Landesverfassungsgericht kürzlich das von eben jener Koalition verabschiedete Gebietsreform - Vorschaltgesetz als nicht verfassungskonform einkassierte. CDU - Fraktionsführer Mohring, der mit " Mutti " Merkel wegen ihrer Flüchtlingspolitik oft über Kreuz lag, ließ es sich nicht nehmen seinen Kontrahenten, den Ministerpräsidenten Bodo Ramelow öffentlich anzuzählen.

Nachdem die erste Pleite zu diesem Projekt medial in den Abfalleimer gelandet war, gab es nun aus der unteren Ebene für die Koalitionäre harsche Kritik. Sie kam von einer CDU - Grande mit dem Namen Martina Schweinsburg. Da diese, außerhalb ihres Dunstkreises kaum jemand kennt, erklärt " wikipedia " zu diesem Namen folgendes:

 https://de.wikipedia.org/wiki/Martina_Schweinsburg

Schweinsburg, am 22.12, 1958 in Greiz / Thüringen geboren, polemisiert seit einigen Monaten in den Medien gegen die Gebietsreform in Thüringen.

http://ag-selbstverwaltung.net/statement-von-martina-schweinsburg-landraetin-des-landkreises-greiz

Nun, Schweinsburg ist auch sonst kein unbeschriebenes Blatt. Ihr Name tauchte im Zuge von strafrechtlichen Ermittlungen gegen eine Reihe von Beschuldigten / Angeschuldigten auf, die als leitende Mitarbeiter  zweier thüringischer Nahverkehrsunternehmen fungierten, auf.

http://www.bild.de/regional/leipzig/razzia/polizei-razzia-bei-cdu-landraetin-46660550.bild.html


http://www.mdr.de/thueringen/ost-thueringen/korruption-nahverkehr-anklage-100.html

Schweinsburg indes ficht dieses Verfahren nicht weiter an. Sie pöbelt auch weiterhin gegen die thüringische Landesregierung und vergleicht die Politik zu der geplanten Gebietsreform mit den Verfahrensweisen des DDR - Regimes.

Junge, junge, Schweinsburg, da wird aber doch ganz schon dicke Tinte aufgetragen. Aber: Wie heißt es so schön im Volksmund, was auch der Landrätin dabei wohl auf´s Maul schaut?  " Getretene bellen laut! "

Ha,ja, Schweinsburg muss als schwarze Hündin ordentlich kläffen, denn mit der Umsetzung der Gebietsreform könnte sie ihren Posten verlieren. Das ist natürlich mit nicht unerheblichen Einkommenseinbußen verbunden. Und: Wer verzichtet schon gern auf lieb gewonnene Privilegien und einen Haufen Schotter; so kurz vor dem Altersruhestand?

" Lincoln Street Exit " mit " Dirty Mother Blues " - 1970:


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Widerspruch zwecklos!