Unruhige Nacht



Donnerstag, so gegen 01.00 Uhr, irgendwo zwischen Kesselsdorf und Nossen: Blitze zucken am Himmel. Für einen Bruchteil von Sekunden wird es taghell. Es kracht danach. Im Hintergrund höre ich ein ständiges dumpfes Grollen. Dann rauscht es in dem Blätterkleid der Bäume, weil ein heftiger Wind aufzieht. Wenig später schüttet es aus Kübeln. Ein Starkregen klatscht auf das Dach, den Boden und in sämtliche Gartenpflanzen. Die Regentonne läuft über. Das Wasser schießt an dem Plastikgefäß herunter und verteilt sich von dort auf den Boden. 


Es blitzt, donnert und plascht rundherum. Ich stehe auf und sehe im Keller nach dem Ablauf. Ein Wasserstrom läuft laut glucksend in den dortigen Gulli. Alles okay - kein Land unter.

Das heftige Gewitter zieht weiter. Die Regenintensität wird hörbar geringer. Ich drehe mich um und versuche wieder einzuschlafen. Ich döse vielleicht ein halbe Stunde dahin. An Einschlafen ist nicht zu denken. Über das halb offene Fenster vernehme ich immer noch tropfende, glucksende, planschende Geräusche. Der heftige Regen hatte so manche Dachrinne zum Überlaufen gebracht.

Dann wiederholt sich das gesamte Szenario. Ein weiteres Gewitter ist im Anmarsch. Blitze zucken über den Himmel. Krachender Donner, dann der erneute Gewitterguss. Dieses Mal deutlich stärker. Prasselnd schlägt das von oben herab fallende Wasser auf Steine, Platten, Kies, Bäume, Blätter und den Boden. Minutenlang schäumt es in der offenen Regentonne. Von der Wucht des herunter fließenden Wassers, bildet sich vor der Tür ein Zentimeter hoher Wasserwall. 

Ich stehe erneut auf und gehe in den Keller. Ich schiebe den entfernten Gullideckel zur Seite damit der Wasserstrom ungehindert in den Ablauf abfließen kann. Auch dieses Mal ist keine akute Gefahrensituation gegeben. Beruhigt gehe ich zurück in das Schlafzimmer. Der Regen lässt nach. Das zweite Gewitter zieht ebenfalls weiter. Draußen tropft und plätschert es weiter.
Irgendwann schlafe ich wieder ein.

An anderen Teilen Sachsens vermeldeten der Wetterdienst und andere Stellen dieses:

" 75 Liter Regen in 6 Stunden, 40 Liter in einer Stunde! Dazu gab es jede Menge Regen. Innerhalb von 6 Stunden (Donnerstag von 02:00 Uhr bis 08:00 Uhr) fielen in Weissenberg in Sachsen 75 (davon 40 Liter in einer Stunde!) und in Hähnichen-Trebus, auch in Sachsen, 70 Liter Regen! Leipzig meldete im gleichen Zeitraum knapp 50 Liter.

Die durchschnittliche Regenmenge im gesamten Monat August beträgt in Leipzig 59 Liter.

(mehr dazu bei wetter.de) "

- Zitatende - aus: http://www.wetter.de/cms/weitere-unwetternacht-in-deutschland-4122710.html

Wieder führten so genannte Unwetter, dieses Mal im Südosten des Landes, zu erheblichen Schäden. Klimawandel? Vielleicht hier eher heftiges Sommergewitter, wie ich sie vor Jahrzehnten auch kennengelernt habe. Wenn auch nicht in dieser Häufigkeit.

Den Pflanzen und dem Grün waren diese Regengüsse höchst willkommen. Und damit hat auch das unangenehme schwüle Wetter zumindest für heute ein Ende.

Die vielen Regentropfen auf den unzähligen Blättern werden jedoch wohl auch heute Nacht noch nicht verschwunden sein:





" Strobe " " Pain Or Pleasure " aus dem 1992er Album " Maya ":



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