In Frankreich wird die " gute " Butter knapp.


Die französische Küche soll ja eine der besten weltweit sein. Das mag schon sein. Doch: Was ist sie noch wert, wenn es plötzlich keine Butter mehr zu kaufen gibt? Wenn vielleicht nur noch Margarine oder andere Surrogate auf dem Markt existieren? Wenn das typische, das knusprig - frische Croissant nicht mehr so schmeckt, wie es mit der " guten " Butter schmecken sollte?

Irgendetwas scheint auf dem Markt für Molkereierzeugnisse nicht zu stimmen. Seit Jahresbeginn sind die Preise für Milch, Margarine oder Butter in schöner Regelmäßigkeit in die Höhe geschnellt. Kostete die irische Butter von " Kerry Gold " einst standardmäßig € 1,79 je 250 Gramm - Packung, so bieten die Supermarktketten sie einheitlich nur noch mit € 2,29 an. Die so genannte " Deutsche Butter ", die allerdings nicht immer arisch ist, weil der Kaskopp aus den Niederlanden oder der Österreicher in der Nähe der bayrischen Grenze sowie der Belgier in der Region bei Aachen, seine Exporte in bundesdeutsche Molkereien und Fabriken einbringt, ist von oft € 1,09 bis € 1,29 je 250 Gramm - Einheit auf satte € 1,99 je Beton - Stein gestiegen. Das bedeutet eine Preissteigerung bei den Iren um 28 % und bei den Pseudo - Deutschen um 83 % / 54 %.

Was ist da also los?

Ganz einfach: Durch eine exorbitant gestiegene Nachfrage von Butter in den riesigen Ländern China und USA, verkaufen die europäischen Erzeuger lieber ihre Produkte nach dort hin und verknappen damit den hiesigen Markt, was zu Preissteigerungen in Deutschland führt sowie zur Knappheit in Frankreich, denn dort wird der Preis für Molkereierzeugnisse, also auch für Butter, für ein Jahr festgezurrt. Was nützt aber dort eine Verbraucher freundliche Preisbremse, wenn es nichts zu bremsen? Die französischen Bauern zeigen sich dieses Mal nicht als aggressive Erzeuger, die ihre Produkte auf die Straßen, in die Gullis oder Gräben entsorgen, sondern sie verkloppen sie nach China und in die USA. Genauso unpatriotisch verhalten sich CDU - Stammwähler in Deutschland. Sie exportieren ebenso in die Länder, die viele Geld dafür bezahlen und erhöhen damit auf den einheimischen Märkten die Erzeugerpreise.

Das ist eben Kapitalismus oder, besser ausgedrückt, Weltkapitalismus.

Was also bleibt dem Verbraucher dabei als Reaktionen übrig? Boykottieren sie die Erzeuger? Dieses funktioniert nur sehr eingeschränkt, denn es existiert auf dem hiesigen Markt längst ein Erzeuger - Oligopol, dass die Preise gegenüber dem Handel diktiert. Verbraucht der Konsument weniger Butter, in dem er sie nicht Daumen dick auf jede Stulle schmiert, sie bei der Anreicherung von Soßen eingibt oder sie noch zusätzlich auf das ohnehin fettige Croissant pappt?

Die Franzosen indes haben ganz andere Sorgen, denn es gibt bei ihnen, insbesondere in den Geschäften der Landeshauptstadt kaum noch Butter zu kaufen. Versucht der Kunde oder Konsument diese vielleicht im grenznahen Deutschland, in Belgien oder in der Schweiz zu kaufen, muss er dafür ordentlich viel Geld berappen.

Dem Bäcker in Paris allerdings muss der Preis egal sein. Denn wenn er keine Croissants, die aus einem eigelbhaltigen, mit weniger Zuckeranteilen hergestellten Grundteich gebacken werden, mehr im Angebot gibt, wird er alsbald dicht machen können. Und einen Grundteig importieren, der eventuell billiger sein könnte, geht auch nicht, denn dass verstieße gegen die berühmte französische Esskultur, innerhalb der das Mondsichel artige Gebäck nur selbst und frisch hergestellt als echt und verkaufsfähig angeboten werden darf. Und bei der Herstellung von so einem leckeren Gebäckstück gehört nun einmal " gute " französische Butter, von der jeder Franzose pro Jahr im Durchschnitt 8 Kilogramm = 32 Stücken vertilgt.

Geht die Verknappung der französischen Butter in dem eigenen Land so weiter, werden Käuferströme über die Grenze nach Deutschland einfallen, dort die Regale leer räumen, die " gute " Butter horten und die Preise in Deutschland in die Höhe schnellen lassen. Gut, ja, gut, ich sach´ma´, der Teutone frisst nur knapp 6 Kilogramm dieses Molkereierzeugnisses pro Jahr und könnte sich notfalls mit einfacher Margarine als Brotaufstrich zufrieden geben. Oder, er importiert eben mehr aus Irland. Das würde jedoch den Patrioten der AfD nicht gefallen. Die müssten dann sofort eine Anfrage in den Deutschen Bundestag einbringen, die da lauten könnte:

" Was beabsichtigt die Bundesregierung gegen die Butter - Verknappung und deren Verteuerung zu unternehmen, damit der deutsche Volkskörper nicht weiter ausgezehrt wird und systematisch im Kampf gegen einfallende " Scheinasylanten - Horden " geschwächt wird? "

Also: " Mutti ", dann ma´Butter bei die Fische!

" Bröselmaschine " - " Na, so was " - 1976:




Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Man denkt ja immer, die Verbraucher hätten auch ein Wörtchen mitzureden. Haben sie rein rechnerisch auch, nur schlecht, wenn sie sich dermaßen verblöden lassen, alles, was man ihnen vorsetzt oder wegnimmt, oder sonst wie verändert sofort als Trend aufzugreifen. Aber wen kümmerts. Hauptsache es wird morgen früh wieder hell. ;o)

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