" viagogo " - Finger weg von diesem Online - Kartenbestelldienst?
Da las ich vor einigen Tagen auf der Internetseite des NDR einen Bericht über eine Dame, die bei dem Online - Kartenbestelldienst " Viagogo " für zwei Eintrittskarten zu dem " Rolling Stones " - Auftritt in Hamburg sage und schreibe fast 850 € bezahlt haben soll.
Was das Perfide an der Geschichte ausmacht, ist die Tatsache, dass die Dame für ihre schon etwas betagten Eltern zwei Sitzplatzkarten erwerben wollte und statt ihrer, eben nur " billigere " Stehplatzkarten erhielt, die zudem 4 Mal so teuer waren wie die regulären Tickets.
Da stellt sich jeder Außenstehende die Frage, ob die Dame zudem eine persönliche Beziehung zu Mick Jagger und Co. aufbauen wollte, so eine Art " VIP " - Louge für Edelfans?
Doch nichts dergleichen war der Fall. Sie hatte über den Internet - Kartenverkäufer " viagogo ", der seinen Hauptsitz in der Schweiz genommen unterhält, zwei Karten bestellt und dann per Kreditkarte bezahlt.
Das war ein Fehler, denn dieser Dienstleister soll mittlerweile zu einem bekannten Namen für zwielichtiges Geschäftsgebaren aufgestiegen sein?
https://en.wikipedia.org/wiki/Viagogo
Auf der Bewertungsplattform " trustpilot " hagelt es deshalb seitenweise negative Bewertungen und Warnungen vor diesem Anbieter. Nun, ja, im Netz wird viel erzählt, gemeckert und gehetzt, wenn der Tag lang ist. Doch: Derartig viele negative Bewertungen für einen Dienstleister. Da könnte doch etwas wahres dran sein?
So machte ich heute die Probe aufs Exempel und startete eine fiktive Anfrage bei dem Kartenvermittler " viagogo ". Der bietet auf seiner Internetseite, die in deutscher Sprache gehalten ist, so allerhand " Events ", quasi quer durch den Garten an.
Da sind neben diversen Fussballbegegnungen, natürlich auch musikalische Veranstaltungen, aber auch andere Bespaßungen an.
So befanden sich auf der " viagogo " - Seite einige Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen und den damit verbundenen Kartenangeboten. Tja, siehe da, auch der Deutschrock - Rentner Peter, der " Kleine " Maffay tourt wieder. Er beabsichtigt ab März 2018 in einen Großstädten der auf die Bühne zu gehen. Da wollte ich mal sehen, wie teuer eine Karte für seinen Zirkus in unserer benachbarten Metropole Leipzig ist.
Zwischen 69 bis zu 159 Euro pro Eintrittskarte sagte die die seitliche Legende der daraufhin angeklickten Seite es aus. Das dürfte im Bereich der handelsüblichen Entgelte liegen.
Beim Durchlesen der Verkaufsbedingungen erkannte ich jedoch, wo der Hase im Pfeffer liegt. Nicht der Vermittler der Tickets selbst bestimmt den tatsächlichen Verkaufspreis, sondern der dahinter liegende Anbieter, der natürlich anonym bleibt.
Was " viagogo " allerdings klar und deutlich in einem Textfeld dem potenziellen Kunden zur Kenntnis gibt. Zudem erfolgt ein Hinweis, dass die erwünschten Eintrittskarten jedoch von dem tatsächlich Veranstalterpreisen abweichen können. Wer als möglicher Kunde dieses liest, dem müsste jetzt ein Licht aufgehen. Zwischen den, durch den jeweiligen Veranstalter ausgepreisten Tickets und denen, die hier offeriert werden, kann es - teilweise erhebliche - Abweichungen geben.
Nun muss ein Interessent keinen Grundkurs im BGB - Vertragsrecht belegen, um sofort erkennen zu können, dass " viagogo " nicht selbst als Kartenverkäufer fungiert, sondern nur die Tickets vermittelt. Und diese Dienstleistung lässt sich der Schuppen fürstlich bezahlen.
Ob nun die Seite dabei " sofort einen gewissen Handlungs - und Zeitdruck bei dem potenziellen Kunden aufbaut - mag dabei dahin gestellt bleiben, denn wer viel Geld für Eintrittskarten ausgeben möchte, sollte lieber zwei Mal hinsehen, bevor er den Button " kaufen " anklickt.
Nachdem ich die Seite aufgerufen hatte, das Feld für die billigste " Maffay - Karte " angeklickt hatte und das System arbeiten ließ, erschien dann nach einer gewissen Zeitspanne ein Feld, das mir wiederum eine vorgegeben Entscheidungszeit von 8 Minuten vorgab, innerhalb derer ich den Bestellvorgang abzuschließen habe.
Dann erkannte ich eine neue Seite mit einigen Dialogfelder, in denen ich meine persönlichen Angaben einpflegen konnte. Darunter natürlich auch die Art der Bezahlung.
Die Bundesrepublik ist ja ein Land, in dem jeder Bürger so etwas wie ein Selbstbestimmungsrecht reklamieren darf. Wer also den " Deutschrock - Opa " Peter Maffay auf der Bühne erleben möchte und dabei den Vermittlungsdienst " viagogo " in Anspruch nimmt, sollte sich über die dortigen Konditionen im Klaren sein. Ich unterbrach den vermeintlichen Kauf einer Eintrittskarte für das Leipziger - Genöle des auf jung getrimmten Asthmatikers und las mir erneut die unzähligen negativen Bewertungen bei " trustpilot " durch. Hatten diese Nörgler da etwas falsch verstanden?
" Finger weg von den Abzockern! ", so hieß es dort häufig. Ja, aber nur dann, wenn ich die Systematik des Vermittlungsportals nicht richtig auf dem Schirm habe.
" Blackfield " mit " Glow " - 2004:
Was das Perfide an der Geschichte ausmacht, ist die Tatsache, dass die Dame für ihre schon etwas betagten Eltern zwei Sitzplatzkarten erwerben wollte und statt ihrer, eben nur " billigere " Stehplatzkarten erhielt, die zudem 4 Mal so teuer waren wie die regulären Tickets.
Da stellt sich jeder Außenstehende die Frage, ob die Dame zudem eine persönliche Beziehung zu Mick Jagger und Co. aufbauen wollte, so eine Art " VIP " - Louge für Edelfans?
Doch nichts dergleichen war der Fall. Sie hatte über den Internet - Kartenverkäufer " viagogo ", der seinen Hauptsitz in der Schweiz genommen unterhält, zwei Karten bestellt und dann per Kreditkarte bezahlt.
Das war ein Fehler, denn dieser Dienstleister soll mittlerweile zu einem bekannten Namen für zwielichtiges Geschäftsgebaren aufgestiegen sein?
https://en.wikipedia.org/wiki/Viagogo
Auf der Bewertungsplattform " trustpilot " hagelt es deshalb seitenweise negative Bewertungen und Warnungen vor diesem Anbieter. Nun, ja, im Netz wird viel erzählt, gemeckert und gehetzt, wenn der Tag lang ist. Doch: Derartig viele negative Bewertungen für einen Dienstleister. Da könnte doch etwas wahres dran sein?
So machte ich heute die Probe aufs Exempel und startete eine fiktive Anfrage bei dem Kartenvermittler " viagogo ". Der bietet auf seiner Internetseite, die in deutscher Sprache gehalten ist, so allerhand " Events ", quasi quer durch den Garten an.
Da sind neben diversen Fussballbegegnungen, natürlich auch musikalische Veranstaltungen, aber auch andere Bespaßungen an.
So befanden sich auf der " viagogo " - Seite einige Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen und den damit verbundenen Kartenangeboten. Tja, siehe da, auch der Deutschrock - Rentner Peter, der " Kleine " Maffay tourt wieder. Er beabsichtigt ab März 2018 in einen Großstädten der auf die Bühne zu gehen. Da wollte ich mal sehen, wie teuer eine Karte für seinen Zirkus in unserer benachbarten Metropole Leipzig ist.
Zwischen 69 bis zu 159 Euro pro Eintrittskarte sagte die die seitliche Legende der daraufhin angeklickten Seite es aus. Das dürfte im Bereich der handelsüblichen Entgelte liegen.
Beim Durchlesen der Verkaufsbedingungen erkannte ich jedoch, wo der Hase im Pfeffer liegt. Nicht der Vermittler der Tickets selbst bestimmt den tatsächlichen Verkaufspreis, sondern der dahinter liegende Anbieter, der natürlich anonym bleibt.
Was " viagogo " allerdings klar und deutlich in einem Textfeld dem potenziellen Kunden zur Kenntnis gibt. Zudem erfolgt ein Hinweis, dass die erwünschten Eintrittskarten jedoch von dem tatsächlich Veranstalterpreisen abweichen können. Wer als möglicher Kunde dieses liest, dem müsste jetzt ein Licht aufgehen. Zwischen den, durch den jeweiligen Veranstalter ausgepreisten Tickets und denen, die hier offeriert werden, kann es - teilweise erhebliche - Abweichungen geben.
Nun muss ein Interessent keinen Grundkurs im BGB - Vertragsrecht belegen, um sofort erkennen zu können, dass " viagogo " nicht selbst als Kartenverkäufer fungiert, sondern nur die Tickets vermittelt. Und diese Dienstleistung lässt sich der Schuppen fürstlich bezahlen.
Ob nun die Seite dabei " sofort einen gewissen Handlungs - und Zeitdruck bei dem potenziellen Kunden aufbaut - mag dabei dahin gestellt bleiben, denn wer viel Geld für Eintrittskarten ausgeben möchte, sollte lieber zwei Mal hinsehen, bevor er den Button " kaufen " anklickt.
Nachdem ich die Seite aufgerufen hatte, das Feld für die billigste " Maffay - Karte " angeklickt hatte und das System arbeiten ließ, erschien dann nach einer gewissen Zeitspanne ein Feld, das mir wiederum eine vorgegeben Entscheidungszeit von 8 Minuten vorgab, innerhalb derer ich den Bestellvorgang abzuschließen habe.
Dann erkannte ich eine neue Seite mit einigen Dialogfelder, in denen ich meine persönlichen Angaben einpflegen konnte. Darunter natürlich auch die Art der Bezahlung.
Die Bundesrepublik ist ja ein Land, in dem jeder Bürger so etwas wie ein Selbstbestimmungsrecht reklamieren darf. Wer also den " Deutschrock - Opa " Peter Maffay auf der Bühne erleben möchte und dabei den Vermittlungsdienst " viagogo " in Anspruch nimmt, sollte sich über die dortigen Konditionen im Klaren sein. Ich unterbrach den vermeintlichen Kauf einer Eintrittskarte für das Leipziger - Genöle des auf jung getrimmten Asthmatikers und las mir erneut die unzähligen negativen Bewertungen bei " trustpilot " durch. Hatten diese Nörgler da etwas falsch verstanden?
" Finger weg von den Abzockern! ", so hieß es dort häufig. Ja, aber nur dann, wenn ich die Systematik des Vermittlungsportals nicht richtig auf dem Schirm habe.
" Blackfield " mit " Glow " - 2004:
Kommentare