Eintracht - Zwietracht - AfD!



Der Fußballklub Eintracht Frankfurt e.V. hat Tradition. Darauf pochen nicht erst seit gestern einige Fußballanhänger, wenn sie ein undifferenzierte Unterscheidung von Konkurrenten des Profi - Fußballsports vornehmen möchten. Tradition muss demnach per se nichts Schlechtes sein; sie muss aber kein Kriterium bei der Beantwortung der Frage nach der Existenzberechtigung eines solchen Vereins darstellen. Schließlich dürfte dieses Alles nur eine Frage des Geldes sein. Auch wenn sich hier erneut die Geister der Fans voneinander scheiden.

Der Profifußball ist nämlich längst zu einem teuren Vergnügen geworden. Nicht nur, dass der Stadionbesucher für seinen Vollkomfort saftige Eintrittspreise zu berappen hat, nein, vor allem die Klubs sind - wollen sie überlebensfähig bleiben - darauf angewiesen, diverse Finanzierungsvarianten einzuführen, um die teuren Spieler halten und / oder kaufen zu können, die ihnen von den Vermittler - Gruppen offeriert werden. Das Milliardengeschäft Fußball boomt dennoch, denn der Vereinsanhänger das er selbst zusammen mit seinem präferierten Klub mitspielen darf. Erfolg kostet demnach viel Geld, weil Selbiges die Tore schießt.

Tradition hin, Geld her!

Keine ganz andere Frage dürfte jene sein, ob ein Fußballklub sich politisch zeigen darf. Oder, ist der Profisport, der Fußballsport im Speziellen, auch ein gesellschaftspolitischer Teil des Landes?

Der Eintracht - Präsident Peter Fischer hat vor nicht allzu langer Zeit diese mit einem eindeutigen " Ja " beantwortet. Weshalb Fischer dabei gleichzeitig die Partei " Alternative für Deutschland " als " braun " oder " braune Brut " und  " Nazis " titulierte dürfte demnach klar sein. Wenn eine Partei es duldet, dass ihre Mitglieder öffentlich rassistische Äußerungen als aktives und sogar exponiertes Mitglied tätigen dürfen, impliziert dieses Verhalten, dass diese selbst solche Meinungen und Einstellungen vertritt.  Zwar ist Rassismus nicht unbedingt mit Faschismus gleichzusetzen, aber die Grundrichtung jener politischen Einstellung und Ideologie ist nahezu identisch. Menschen sollen ausgegrenzt und dafür sanktioniert werden, dass sie anders sind als es die vermeintliche Heilslehre gerne haben möchte.

Der Profifußball indes lebt von der Vielfalt. Wenn aus Europa, Afrika oder Asien stammende Berufsfußballer in einer Mannschaft, in einem Verein also, für diesen spielen. Wenn Amateure, Freizeitfußballer in diesem Klub und im Namen des Vereins auftreten und spielen, dann ist es völlig egal, aus welchen Land, Kontinent sie stammen und welche Hautfarbe oder Nationalität sie besitzen. Fußball hat schon immer einen internationalen, ein globalen, ja, einen kosmopolitischen Hintergrund aufzuweisen gehabt. Das soll und muss so bleiben.

Dem Eintracht - Präsidenten sei dank, dass er dieses so sieht und auch danach handelt. Ob er die AfD - Mitglieder nun insgesamt als " Nazis " bezeichnen sollte, bleibt diskutabel. Ob er sämtliche AfD - Wähler von seinem Verein fernhalten kann, erscheint deshalb eher unwahrscheinlich. Was er aber sehr wohl verhindern kann und wird, ist der Umstand, dass AfD - Mitglieder im Verein nichts zu suchen haben und AfD - Agitation dort unterbunden werden kann.

Wer sich also als AfD - Mitglied, als deren Anhänger oder Sympathisant, nicht von billiger Polemik und offen bekundeten, rassistischen Einstellungen a´la Gauland, Höcke, Poggenburg oder wie sie sonst noch heißen mögen, distanziert, ist selbst Rassist. Ein derart Rückwärtsgewandter hat indes in einer offenen Gesellschaft, die sich über die globalisierte Welt definiert, nichts verloren. Und in einem Fußballverein, in dem Aktive aus " aller Herren Länder " ihrem Hobby oder Beruf nachgehen dürfen, schon lange nicht.

Danke, Herr Peter Fischer, für diese klare Stellungnahme!



" Projekt FX 3 " - " Danse de paix " - " Hertzschlag " - 2015:






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