68 - 69 - 70


Nachdem im vergangenen Jahr die so genannten 68er ihr 50jähriges Medienjubiläum begehen konnten, darf sich der nach dieser Zeit Geborene nunmehr über eine Musikereignis informieren lassen, dass sich im August 2019 zum 50. Mal jährt. Das Woodstock - Festival.

Ähnlich wie es die Protagonisten aus dem Umfeld der 68er über sich ergehen lassen mussten, wurde auch zu diesem Ereignis in den USA, das ab dem 15. bis 18. August 1969 auf den Weiden eines Milchbauern in White Lake, das in der Nähe der Kleinstadt Bethel liegt, viel berichtet, gesprochen und geschrieben.

Weil das Musikfest zum Synonym einer vermeintlichen Gegenkultur hoch stilisierte wurde, musste es in der Zeit danach mehr oder weniger polarisieren. Kritiker erkannten in der Großveranstaltung ( es traten immerhin 32 Musikformationen sowie Einzelkünstler vor schätzungsweise 400.000 Besuchern auf ) den untauglichen Versuch, über das gelebte Anderssein, die gesellschaftlichen Verhältnisse sowie die politische Realität verändern zu wollen. Andere wiederum wollen darin ein Sammelsurium spinnerter, unter ständigen Drogeneinfluss stehender Faulpelze, Dummköpfe oder Krimineller gesehen haben. Von dritter Seite wurde wesentlich später über polemische Abhandlungen von einem Rückfall in die Urgesellschaft geschrieben, in der es weder sanitäre Anlagen noch ausreichende Übernachtungsmöglichkeiten gab. Die Menschen campierten im Freien.

Das sich Jahre und Jahrzehnte nach dem Woodstock - Ereignis einige Mythen um dieses Festival rankten, ist dann eher dem Umstand geschuldet, dass die Medien hierüber nur bedingt berichteten.
Das wurde allerdings später in epischer Länge nachgeholt. Selbst der Film zeigt bei über drei Stunden Spieldauer ansatzweise, das damals vermittelte Lebensgefühl, die Vertreter einer Generation zu sein, nur bruchstückhaft.(   https://de.wikipedia.org/wiki/Woodstock_(Film) ).

Viele verarbeiteten deshalb zu viele Information aus Sekundärquellen oder sogar auf Grundlage von Hörensagen. Dabei könnte die Glaubwürdigkeit alsbald auf der Strecke bleiben. Was allerdings in den Folgejahren, nämlich ab 1970, an Vermarktungsstrategien von Seiten der Industrie gefahren wurde, ist bis dahin noch nicht dagewesen. Nicht nur Unmengen an Tonträgern von und über jenes Ereignis schwemmten auf die Märkte, auch die Modebranche wollte einen Teil des dargereichten Kuchens mit verspeisen. Ebenso die Werbung, die Kitschhersteller, selbst die Automobilbranche zog an jenen Strang, der in der Nähe des Großereignisses aufgehängt worden war, um ordentlich Moneten abzufetten.

Mit dem Ende der Woodstock - Euphorie verschwanden jene, vom Zeitgeist geprägten Erscheinungen aus der Gesellschaft. Jahre später erinnerten nur noch Nostalgiker an jene drei Tage auf den Wiesen von White Lake. Je länger das Ereignis zurück lag, desto häufiger meldeten sich Kritiker dieser gesellschaftlichen Episode zu Wort. Zwar war die Musik der 1970er Jahre noch von der in Woodstock vorherrschenden Richtung beeinflusst, doch bereits Ende dieses Jahrzehnts hämmerte drohend der Punk an die Holztür.

Das Love - Peace and Happiness - Gefühl der Hippie - Ära wurde nicht Krach und einer Antihaltung weggeschoben. Auch wenn AFN noch bis zum Ende der 1970er ab Mitternacht an jenes Woodstock - Gefühl in musikalischer Form erinnern wollte, brach längst eine andere Zeit an.


https://de.wikipedia.org/wiki/Woodstock-Festival


https://lobster53.blogspot.com/2013/08/woodrock-woodstage-wutzrock-wenn-der.html




" Hundred Seventy Split " -  " Wish You Were At Woodstock " - 2010:



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