Tischtennisrundlauf im Jugendheim oder " Magic Carpet Ride "



Ab Mitte der 1960er Jahre, als die ersten Hormonwallungen unsere untergewichtigen Körper durchflossen, trafen wir uns regelmäßig im Jugendheim des CVJM, um dort gemeinsam die schulfreie Zeit zu verbringen. Einige aus meiner einstigen Volksschulklasse besuchten längst die weiterführenden Schulen in Bückeburg. Einige waren indes weggezogen. Der Kern der Klasse verblieb indes bis zum 9 Schuljahr in Heeßen. Dort, wo die Volksschule nebst Neubau, Turnhalle und dem daran angeschlossen Jugendheim stand.

Die Freizeitmöglichkeiten waren einst sehr überschaubar. Neben einem Kino, dass an drei Tagen geöffnet war, dem Sportverein, der einige Abteilungen unterhielt, gab es eben noch den CVJM, der der örtlichen Evangelischen Kirche angeschlossen war. Hier konnten sich die Interessierten in der Jugendschar und die älteren davon in der Jugendschaft treffen. Beide nahmen allerdings nur Jungs auf. Weil Schule, Sportverein und CVJM bei unserer Freizeitgestaltung nahezu eine Einheit bildeten, waren es eben beinahe die gleichen Schüler, die sich dort trafen.

Deshalb trafen wir uns auch am Sonntag nach jeder Fete wieder, die im Jugendheim abgehalten werden durfte, wieder. Unter dem Vorwand, die Räume sauber zu machen, fanden sich viele jener einen Abend zuvor anwesenden Jugendlichen wieder. Dann wurde eine Tischtennisplatte in der oberen Etage aufgebaut und nach den aktuellen Hitparaden - Titel der Tischtennisrundlauf begonnen. Eigentlich war das CVJM - Jugendheim als Treffpunkt für die dort organisierten Schüler vorgesehen. Doch an jenem Wochenende durften auch Schülerinnen die Räume betreten. Und die spielten ebenso fleißig nach der aufgelegten Musik beim Tischtennisrundlauf mit.

Da schepperte denn aus dem Mono - Plattenspieler mit eingebauten Lautsprecher der " Steppenwolf " - Titel " Magic Carpet Ride " während gut ein Dutzend Jugendlich sich an der Tischtennisplatte versuchten. Was waren wir doch einst bescheiden und zurückhaltend, wenn es darum ging, das Interesse des anderen Geschlechts zu wecken. Beatmusik mochten dabei alle Beteiligten und die kam - wie am Abend zuvor auch - von dem Plattenhobel mit abnehmbaren Lautsprecher - dieses Mal eben nur in Mono, weil ich meinen geliebten " Universum Stereo - Plattenspieler  " längst wieder ins elterliche Haus geschleppt hatte.

Na, denn:









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