Sabine Thiesler : " Basta Amore! " vom alltäglichen Irrsinn in Italien ( Bella Italia )


Der Versuch, eine Rezension zu schreiben, gelingt nicht immer. Noch seltener allerdings, wenn wir Hobby - Rezensenten am Werke sind. Was da beispielsweise beim Online - Versandhändler " amazon ", bei dem Netz - Giganten " google " oder in einigen anderen Internet - Plattformen zu lesen ist, lässt dem geübten Leser so manches Mal die ergrauten Haare zu Berge stehen. Oft ist da Niveau dort unterirdisch. Es wimmelt nur so on sprachlichen Unzulänglichkeiten und auch die eigentliche Zielrichtung einer derartigen Buchbesprechung, vielleicht sogar Buchkritik, sich über den Inhalt des Werks auszulassen, wird deshalb um Lichtjahre verfehlt.

Vor einiger Zeit erwarb meine bessere Hälfte ein Taschenbuch der Berliner Schriftstellerin und mehr Sabine Thiesler. Sie wurde auch aufgrund ihrer Kriminalromane bekannt.   


 https://de.wikipedia.org/wiki/Sabine_Thiesler


Vor zirka 6 Jahren erschien von der Autorin ein etwas anderes Buch. Es trägt den Titel " Basta Amore! Vom  Alltäglichen Irrsinn In Bella Italia " Sie beschreibt hierin einige ihrer Erlebnisse, die sich während ihres 14jährigen Aufenthalts in der Toscana zugetragen haben. 

Wenn eine Autorin das Genre wechselt, dann muss dieses nicht immer gelingen. Frau Thiessler legte allerdings ein rundum amüsantes Werk vor, das insbesondere ein gesellschaftlichen Rundumblick in dem Stiefelland zulässt. Sicherlich kann der dabei gewählte, der witzig bis ironische Schreibstil, dann und wann etwas ermüdend werden, weil sich das von ihr und ihrem Mann Klaus ( Rumpf ) Erlebte den eigenen Erfahrungen sehr nahe kommt, sich dann aber doch als eine Spur zu weit übertrieben zeugt. Doch ihr daraus gewonnener Erkenntniswert, dass in Italien eben vieles völlig anders zu sein scheint, lässt sich alsdann nur bestätigen.

Nun, das Buch beginnt mit dem Aufbruch von einem gekauften Haus in der Toscana, jener Region im angeblichen Sehnsuchtsland der Teutonen. Die Region in Mittelitalien mit ihrer Metropole Florenz ist nicht nur landschaftlich sehr reizvoll, sondern auch ländlich geprägt. Die Toscana zählt mit mehr als 22.900 Km² zu den flächenmäßig größeren Teilen Italien und mit mehr als 3, 7 Millionen Einwohnern zu den dichter besiedelten Regionen. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Toskana

 Dennoch gibt es hier sehr abgelegen, sehr einsame, sehr abgeschiedene Orte und Plätze. Und just einen solchen guckte sich das deutsche Ehepaar Thiessler / Rumpf aus.

Aus einem zunächst völlig verwunschenen Grundstück und einem - eher - Abbruchhaus, wollte die Schreiberin nebst Gatten ein bewohnbares Objekt umbauen. Dass damit auch in Italien diverse Schwierigkeiten auftreten, sei hier nur am Rande erwähnt.

Viel interessanter sind jene, beinahe gleichförmigen Darstellungen über das Alltägliche, welches für einen preußisch und / oder gut deutsch erzogenen Menschen nur sehr schwer abzuarbeiten sind. Mit einer nahezu Engelsgeduld manövriert sich das Paar aus den fort während auftretenden Tücken der italienischen - besser wäre gewesen - toskanischen Lebensweise. Diese ist in dem Buch mit Schlampigkeit, Schluderei, Unzuverlässigkeit und Gleichgültigkeit umschrieben. Nun, dass dürfte nicht immer für alle Regionen in Italien oder den Italiener zutreffen. 

Doch die Grundhaltung gilt - wie von ihr beschrieben - in ganz Italien. 

Dieses zieht sich sodann nahezu durch sämtliche 27 Kapitel, die in dem 256 Seiten starken Buch nieder geschrieben sind.

Sicherlich beschreibt das Thiessler´sche Buch eine Zeitspanne die sich  - mutmaßlich - von 2000 bis 2014 erstreckt. Inzwischen ist jedoch viel Wasser den Arno herunter geflossen und die Lebensverhältnisse insgesamt könnten sich ab dem Ende des beschriebenen Zeitraums bis heute durchaus verändert haben, doch einige Abläufe bleiben wohl eher bestehen. Für eine deutsche, eher Ordnung liebende Person, sind italienische Verhältnisse ( siehe der " Corona " - Ausbruch vor einem Jahr ) ein Graus.

Daraus eine Pauschalkritik herzuleiten, dürfte indes verfehlt sein. Sabine Thiessler indes fomuliert es in ihrem Werk möglicherweise zu verallgemeinernd. Sie tituliert alsdann das negativ Erlebte mit den/der/ Italiener/in. Damit läuft sie - vielleicht sogar gewollt - Gefahr, die Gesamtheit der Bevölkerung, der Gesellschaft, der Wirtschaft unter einen gewissen Generalverdacht zu stellen. Sie könnte für den Leser missverständlich bewusst stigmatisieren. Womit sich denn auch einige Hobby - Rezensenten sehr schwer tun. 

https://www.amazon.de/Basta-Amore-alltäglichen-Irrsinn-Italia/dp/3453410610

Tja, was sodann das Lesen der dortigen Ergüsse angeht, muss indes klar gesagt werden, dass es in dem besagten Buch nicht nur um die gewaltigen Schwierigkeiten rund um den Hausbau geht, noch um damit verbundene, angeblich Luxusproblem, wie etwa den Kauf und die Installation eines Herdes, den Austausch von Elektroteilen, wie beispielsweise Stecker oder den lausigen Service der " Telecom Italia ", der italienischen Post oder der lokalen Verwaltung oder Behörden ganz allgemein.

Es geht um ein grundlegendes Anliegen, das die Autorin hier beschreibt. Italienische Lebensverhältnisse sind - außer im Urlaub, der bekanntlich zeitlich befristet ist - nicht mit dem deutschen Grundverständnissen kompatibel.

Basta!



IRISH COFFEE  -  Masterpeice  -  1971:




Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?