" Schuhe to go "?


Das all umfasende Dauerthema " Corona " bringt nicht nur viele Erdenbürger an den Rand der Verzweifelung, sondern führt sie auch zu einer kreativen Lebensgestaltung hin. Medial betrachtet ist Tante " Corona " ein Glücksgriff, ein Gewinn für jene Menschen, die sich damit versuchen, uns allen jeden Tag erklären zu wollen, dass die Erde keine Scheibe ist. Dabei verstrickt sich so mancher Medien - Profi und gerät auf einen intellektuell abschüssigen Pfad. Weil " Corona " eigentlich immer noch mehr Rätsel und Fragen als deren Lösung oder Beantwortung aufgibt, fällt es in der Jetztzeit eher schwer, dem, was da tagtäglich an Meldungen auf uns herein prasselt, irgendwie Glauben zu schenken.

Wie kann es sein, dass der zum Evangelium hoch stilisierte Inzidenszwert seit geraumer Zeit wieder ansteigt? Warum greifen die Maßnahmen gegen die Seuche nicht sofort? Wieso können " wir " uns den Oster - Urlaub abschminken, dürfen aber - allerdings nur rein theoretisch - wieder Urlaub auf der Baleareninsel Mallorca buchen?

Ein Konzept in dem Kampf gegen das Virus gibt es eben nicht. Hier gilt wohl eher das Prinzip: "er am lautesten schreit, jammert, droht, dem wird Gehör verschafft. Alle anderen, die Kleinen, die Unbedeutenden, die Schwachen, sie existieren dabei nicht. Und dennoch gibt es sie eiter. Jene Einzelhandelsgeschäfte, die qua " Corona " - Dekret ihre Türen zusperren müssen, ihre Lichter nicht für einen einladenden Einkaufsbummel anknipsen können und - vor allem -, die keine Lobby haben.

Auf der Fahrt in Richtung der durchaus attraktiven Kreisstadt Freising fuhren wir vor einiger Zeit an einem seit Monaten geschlossenen Landgasthof vorbei. Dessen Fassade stammt noch aus den glorreichen, den nolens volens erfolgreichen, den Vor - " Corona " - Zeiten also, nämlich den 1960er Jahren. Damals war die gesamte Welt ja etwas überschaubarer. Da gab es strengere Verhaltensmuster. Wer mit seiner Familie einen Ausflug im abbezahlten PKW der Marken VW, For oder Opel machte, der nahm in der Regel ein paar Brote mit, weil zu befürchten stand, dass der Nachwuchs - ordentlich angezogen, vorschriftsmäßig auf der Rückbank sitzend und sich leise verhaltend, alsbald " Kohldampf " bekommen würde.

Manchmal endete aber so ein Sonntagsausflug ( eigentlich: eine Sonntagsausfahrt oder so ) in einem jener Gaststätte, die sich zumeist in Ortschaften befanden, in denen die befahrene Bundesstraße direkt hindurch führte. Es kam aber durchaus häufig vor, dass jene Lokalität am Ende des Ortsdurchfahrt lag und deshalb schon weit vorher sehr gut erkennbar war. Dann wurde kurz ein Für und Wider zu einer geplanten Einkehr bei den Eltern besprochen, der Blinker gesetzt und schwungvoll auf dem geschotterten, aber geräumigen Parkplatz gefahren. Aussteigen - Mittagessen wartet!

Also aus jener Zeit dürfte auch dieser, sich in Neufahrn zwischen Eching und Freising liegende Gasthof sein. Er müht sich auch in diesen schwierigen Zeiten, den betrieb dann doch irgendwie aufrecht zu erhalten. Da es weitere 22 ( Schnellrestaurants, wie " Burger King " und " McDonald´s " einbezogen ) gibt sowie mindestens ein Dutzend weiterer Anbieter im Umkreis von 10 Kilometer, ist es schwierig, sich hierbei aus der Masse heraus zu schälen.

Da kam denn eben jener Betreiber der Speisegaststätte auf die werbewirksame Idee, auf einem eher schlichten Pappschild, das sich am Eingangsbereich befindet, handschriftlich zu vermerken: " Essen to go "!

Jo, mei, gibt´s däs?

Doch. Denn in feinsten Denglisch - Sprech lässt sich in den eher tristen " Corona " - Zeiten auch das zusammenfügen, was weder sprachlich noch in der realen Umsetzung möglich sein kann. 

Einige Zeit danach entdeckten wir just jenen sprachlich Fauxpas an einem Schuhfachgeschäft. Auch dieser Betreiber musste wegen der " Corona " - Auflagen sein Geschäft vorübergehend dicht machen. Wäre dieses vor einigen Jahrzehnten geschehen, der Händler hätte regulär oder offizielle nichts mehr verkauft. Die Pleite, der Konkurs, die heutige Insolvenz wäre die unausweichliche Folge gewesen. So aber gibt es noch das vielseitig verwendbare Internet. Und dabei gilt: Je besser und einfacher eine Seite aufgebaut ist, desto eher wird sie von einem Besucher verstanden. Will heißen: Schuhe gibt es auch auf Bestellung - zum Mitnehmen!

" Schuhe to go ", wohl aber eher nicht, denn das Prinzip des Verkaufs im Vorübergehen ist wohl eher, dass die gewünschte Ware bereits bereit steht. So, wie es den " Coffee to go ", der aus einer der teuren Großautomaten einfach in einem Becher abgefüllt werden kann, während der Kunde das Getränk am Tresen bezahlt. Oder, so wie es bei dem Schnellreaturants, wie " Burger King " oder " McDonald´s " geschieht, dass aus dem Sortiment ausgewählt wird und der Fast Food - Fan den Fraß dann am so genannten " Mc Drive " - Schalter im Auto in Empfang nimmt und an einem weiteren Schalter bezahlt.

Aber, Schuhe " to go "? Da muss doch der potentielle Kunde erst über das Internet gehen, dort ordentlich die Scroll - Technik anwenden, dann eine Klick - Orgie veranstalten, ehe er schließlich bezahlt hat. Wo soll dabei der " to go " - Effekt sein?

Egal! Hauptsache die Händler können irgendwie Umsatz vorweisen. Und dieses ohne " Amazon ", " ebay " oder andere Online - Plattformen. Vielleicht erlebe ich es noch, dass das gesamte Konsumverhalten zu einem reinen " to go " - Event wird; ich einen Pullover im Netz aussuche, diesen bezahle und nur abzuholen brauche. Gleiches gilt für einen Elektro - PKW, eine Waschmaschine und einen Besenstiel. Nur beim Urlaub wird es schwierig, da muss der Kunde sich dem " Corona " - Diktat wieder unterwerfen. Test vorher, Maske auch im Flugzeug auf, Abstand halten und Maske beim Buffet usw. Oder könnte es nicht auch ein " Urlaub to go " geben? Sowie - exklusiv für alle AfD - Fans und sonstige braunen Amöben :

 





COSMOS FACTORY  -  Days In Past  -  Black Hole Year  -  1974:










   

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