B.B. sucht!




Seit vielen Jahren kennen die Immobilienpreise und Mieten in und um den Großraum München herum nur eine Richtung: Sie steigen! Dieses stetig, so dass ein Ende des Booms nicht abzusehen ist. Wer hier Grundbesitz hat, sich als Vermieter, Verpächter oder Grundeigentümer nennen darf, hat gute Chancen, eines Tages Millionär sein zu dürfen. Der große Rest, die Masse der Bewohner also, darf löhnen und glotzt in die Röhre. Auf dem Markt der Millionen geht es so zu, wie es in den übrigen Bereichen der Wirtschaft auf Usus ist: Nur der Stärke überlebt!

Seit einigen Wochen befand sich auf der Plattform " Immobilien Scout 24" ( kurz: " Immo Scout 24 " ) das Reihenendhaus des Nachbarn als Kaufobjekt. Es stammt wie beinahe alle Objekte auf dieser Straße aus den Endsiebzigern. Damals bauten die Eigentümer beinahe nach dem Grundsatz, es darf vieles sein, Hauptsache es wird ausgefallen.

Das Hausgrundstück des Nachbarn umfasst 352 m² und besitzt somit die größte Grundfläche an dieser  Straße. Das Haus misst zirka 200 m² Wohnfläche. Nichts außergewöhnliches also, wenn dann aber der Verkaufspreis aufgerufen wurde, kippt so mancher außenstehende Betrachter förmlich aus den latschen. Der Noch - Eigentümer hatte das Objekt mit sage und schreibe 1.549000 Euro angeboten.

In der letzten Wochen müssen dennoch einige Besichtigungstermine statt gefunden haben, denn seit heute ist das Objekt aus der Datenbank heraus genommen. Möglicherweise könnte es tatsächlich verkauft worden sein. Nicht selten aber, wird es nach zirka 4 Wochen für einige Tage in der Datenbank gelöscht, dann zu einem niedrigeren Preis erneut eingestellt.

Als wieder heute Morgen auf dem Rückweg von unserem einstündigen Lauf um den Hollener See an jenem Reihenhaus vorbei liefen, saß der Noch - Eigentümer in seinem Garten und trank bei sonnigem Wetter einen Kaffee. Er sah sehr entspannt aus, grüsste freundlich und machte auf uns den Eindruck, dass er seine Verkaufsabsichten realisiert haben könnte.

Unser Nachbar B. B. suchte. Er suchte einen Käufer. Und er fand ihn!

Ein horrender Preis, sofern er diesen erzielen konnte, sind jene knapp 1,55 Millionen Euro schon. Doch offensichtlich wird eine solche, zum Teil sanierungsbedürftige Immobilie, auch in " Corona " - Zeiten verkauft. Der Boom hält nach wie vor an, die Preise schießen längst durch die Decke.

Als kritischer Beobachter jener Entwicklung stelle ich mir dabei immer wieder die berechtigte Frage:

" Wer soll das bezahlen? Wer hat so viel Geld? "



DEAD ENDS  -  Suurkaupungin Suudelma  -  1976:




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