Tatort aus München - " Die ewige Welle " oder: Wo bleibt die Spannung?


Das " Tatort " - Ermittlerduo Ivo Batic ( Miroslav Nemec ) und Franz Leitmayr zählt nach der Kommissarin Lena Odenthal ( Ulrike Folkerts ) zu den lang langlebigsten Akteuren des ARD - Dauerlutschers.

Bei sind bekanntlich seit 1989 dabei.


 https://de.wikipedia.org/wiki/Batic_und_Leitmayr


In ihrem 81. Fall mit dem Titel " Die ewige Welle " wird der inzwischen mit eisgrauen Haaren versehene Münchner Kommissar Leitmayr um satte 35 Jahre seines Lebens zurück geworfen. Bei der Aufklärung eines versuchten Tötungsdeliktes muss er sich nur kurzzeitig mit seiner eigenen Vergangenheit befassen.

Er wird dabei an den Sommer jenes Jahres erinnert, den er zusammen mit seinem damaligen Bekannten Mikesch Seifert und der Niederländerin Frida de Kuyper an der portugiesischen Atlantikküste verbracht, dort, wo die Meereswellen besonders hoch sein können.

Aus der seichten, die Haupthandlung ummantelnden Vergangenheitsgeschichte, wird alsdann knallharte Ermittlungsarbeit. Mikesch Seifert wird bei einem Raubüberfall von einem Drogensüchtigen mit einem Messer lebensgefährlich verletzt. Er entpuppt sich hiernach als Kleinkrimineller, der mit illegal erworbenen Schmerzpflastern handelt, aus denen sich Drogenabhängige die Morphinanteile auskochen. Seifert versucht nun einen finanziell großen Wurf zu landen und hat die hier verschreibungspflichtigen Schmerzpflaster in einer großen Menge besorgen können, die er dann verkaufen will.

Er möchte aus dem selbst geschaffenen sozialen Elend heraus und plant für seine Tochter, die gerne Medizin studieren möchte, und sich ein " neues " Leben. Nach zwei weiteren " Drogentoten " und allerlei Nebenhandlungen, steht am Ende der knapp 1 1/2 Stunden fest: De versuchte Ausbruch des Mikesch scheitert. Sein verpfuschtes Leben endet mit dem frühen Tod.

 https://de.wikipedia.org/wiki/Tatort:_Die_ewige_Welle

Sieht der Glotzer mal davon ab, dass die 81. Episode der beiden " Tatort " - Ermittler bereits vor knapp 2 Jahren gesendet wurde und hierüber längst das Gras gewachsen ist, muss er zu dem Ergebnis kommen, dass auch die Wiederholung des Krimis " Die ewige Welle ", diesen nicht in einem besseren Licht erscheinen lässt. Ödes Herumgeschnüffel in einem Milieu, dass von dem sonst hoch gehaltenen Schicki - Micki - Geschisse aus den Münchner Stadtteilen Schwabing etc. sich um Galaxien entfernt hält. Das Gezeigte spielt sich in einer anderen Sphäre ab, die mit Wohlstands - Wau - Wau - Gassi - gehen reinweg gar nichts zu tun hat. Mag sein, dass dem blasierten Landeshauptstädter jene Subkultur, die ihren Ursprung irgendwo aus den Endsechzigern findet, dann und wann mal ordentlich auf die Glüsen gepappt werden muss, aber ein Krimi eignet sich als fiktives Szenario eher nicht dazu.

Das sieht auch die Münchner Heimatzeitung, die " Süddeutsche Zeitung " ähnlich:

 

https://www.sueddeutsche.de/medien/tatort-muenchen-ostersonntag-die-ewige-welle-1.4461124

Wenn dann der gute Franz Leitmayr in einem Anwurf von verklärender Nostalgie auch noch eine bei seinem jetzt toten Ex - Kumpel Mikesch gefundene LP der Band " Pink Floyd " mit dem Titel " Wish You Where Here " findet und diese auf dem Uralt - Plattenspieler laufen lässt, wird es nahezu lächerlich. Diese Platte stammte garantiert aus dem Jahr 1975, die Leitmayr´schen Reminiszenzen ereigneten sich beinahe 10 Jahre danach. Da war Schrammel - Musik der Punk - New Wave - NDW - Ära angesagt, die mit den wohl klingende, säuseligen Melodien der englischen Band " Pink Floyd " so viel zu tun hatten, wie der FC Bayern München mit einem Bundesligaabstieg!



LIQUID VISIONS  -  Fragile Illusions  -  The Lost Recordings  -  2006:


  



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