Wem gehört der Osten? Eine versuchte Bestandsaufnahme nach 31 Jahren deutscher Wiedervereinigung


Der Mitteldeutsche Rundfunk ( MDR ) hat seit seiner Gründung vor mehr als 30 Jahren eine durchaus belebte Historie aufzuzeigen. Diese wird aber auch von diversen Skandalen konterkariert, die es dem Konstrukt aus drei Landessendeanstalten nicht immer nur leicht gemacht haben, das erwünschte Image eines Gebühren finanzierten Unterhaltungsmediums in der Leichtgewichtsklasse gerecht zu werden.   

Auch nach der Ära Udo Reiter, der aus dem benachbarten Freistaat Bayern kommend, die Drei - Länderanstalt nicht nur mitbegründet, sondern als deren Intendant fast 20 Jahre lang mitprägte, hat sich die inhaltliche Zielrichtung des TV - Drittprogramms nicht so wesentlich verändert. Neben " ollen " DDR- Fernseh - Kamellen, BRD - " Schinken " von anno Knips, versteht sich der Sender hauptsächlich als Transformator von regionalen Themen sowie als Aushängeschild der leichten Schlager - Schunkel - Unterhaltung. 

https://de.wikipedia.org/wiki/Mitteldeutscher_Rundfunk

Wesentlich interessanter als die Unterhaltssparte des MDR ist ein Bereich, der sich dokumentarisch mit der DDR - Geschichte befasst und versucht, dabei die Vergangenheit von einem durchaus kritischen Blickwinkel heraus betrachtet, für den Zuschauer zu erklären.

Die Serie " Wem gehört der Osten " zählt zweifelsohne dazu. 

In einer dieser Folgen befasst sich das MDR - Team mit den östlichen Regionen des Harzes.Jener Teile des deutschen Mittelgebirges, das zu Zeiten der Existenz zweier deutscher Staaten von der innerdeutschen Grenze in vielfältiger Weise beeinflusst wurde. Hierbei knüpft auch diese Folge an eine bereit 2015 produzierte Serie unter dem identischen Titel an. 

https://www.fernsehserien.de/wem-gehoert-der-osten/episodenguide/0/30540

Die Berichterstattung nimmt jedoch einen größeren Regionalbezug ein. So werden dabei die Bedingungen des Natur - und Erholungsgebietes sowohl zu den DDR - Zeiten als auch die in den 31 Nachwendejahren gegenüber gestellt.

Weil der Durchschnittsdeutsche eine durchaus affine Haltung zum Wald hat, kommt es nicht von ungefähr, dass sich rund um die erfolgte Rückabwicklung diverser Wald - und Forstgebiete im Ostteil des Harzes unendlich viele Geschichten ranken. Ein gerüttelt Mass an diesen nicht immer reibungslos abgelaufenen Vorgängen kommt der Treuhand zu, die von der Kohl - Regierung einst installiert wurde.

So zeigt auch deshalb 31 Jahre nach dem formalen Abgesang der DDR ein sehr indifferentes Bild über diese Region in Deutschland. Was einst ausschließlich  zum Wohl der Werktätigen zugute kommen sollte, was als Freizeit - und Erholungssegment mit einem zwar überschaubaren, jedoch für DDR - Verhältnisse in einem guten Niveau ausgestatteten Erholungsheim des FDGB respektive vieler Kombinate einst zu den Privilegien zählte, gammelt heutzutage vor sich hin. Es finden sich hierzu weder Betreiber noch Kaufinteressenten. Die MDR - Sendung gibt jenes eher dunkel Kapitel der Nachwendezeit ungeschminkt wieder. 

Der einstige DDR - Teil des Harzes ist allerdings mehr als nur ein Sammelsurium an einstigen, verrottenden Gebäuden, Heimen und volkseigenen Betrieben. Er zeigt sich als ein wertvolles Erholungsgebiet und wird längst als Nationalpark zu einem bedeutenden Refugium zur Artenerhaltung innerhalb einer fortschreitenden Bedrohung von Flora und Fauna geführt. 

Hiermit hat die 40 Jahre lang existierende DDR - Nomenklatura eh nichts am Jägerhut gehabt.

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/land-leute/wem-gehoert-der-osten-158.html



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