Der alte " Alte " aus der Mediathek

Seit einigen Tagen haben wir in der Mediathek des Rentner - Kanals, mit dem ( man? ) besser sehen soll, die Asbach - uralten Folgen der immer noch laufenden Krimi - Serie " Der Alte " aufgerufen. 

Damals, also ab Mitte der 1970er Jahre ermittelte der längst verstorbene Schauspieler Siegfried Lowitz   ( https://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Lowitz ) als Hauptkommissar Köster im Umfeld der bayrischen Landeshauptstadt. Zusammen mit seinem Kollegen Gerd Heymann ( Michael Ende ) klärten sie ab dem 11. April 1977 in insgesamt 100 Folgen jede Menge Gewaltverbrechen - vornehmlich Morde - in der Landeshauptstadt München auf.

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Alte

Auch in der 6. Folge mit dem eher unverfänglichen Titel " Blütenträume " sterben gleich drei Männer eines unnatürlichen Todes. Aber, der Reihe nach erzählt:

Ein Alkoholiker betritt am helllichten Tag das kleine Kunstblumen - Geschäft mit dem Namen " Fleur du mal " in der Stadtmitte Münchens und palavert mit der Inhaberin herum. Es stellt sich heraus, dass diese seine geschiedene und dann wieder verheiratete Frau ist. Sie bügelt die Avancen ihres angetrunkenen Mannes brüsk ab. Dieser zieht plötzlich aus der Mantel - Innentasche einen Bündel 50 DM - Scheine heraus und wirft sie ihr auf den Ladentresen. Dann verlässt er das kleine Geschäft, um anschließend Alkoholika zu kaufen. Er trifft seine alten Trink - Kumpanen an der Isar und hält diese dort mit teuren Spirituosen aus.

Am nächsten Morgen wird er erschossen aufgefunden. Die Ermittlungen von Köster und Heymann laufen an. Die Kriminalisten finden heraus, dass es sich bei den 50 DM - Scheinen um Falschgeld handelt. Die " Blüten " weisen dabei eine exzellente Qualität auf, wie Köster von seinen Dezernatskollegen erfährt. Er will nicht nur dem Ursprung des Falschgeldes auf den Grund gehen, sondern vor allem den Mord an dem Mann der Blumenverkäuferin nach gehen.

Als Köster dem inzwischen namentlich bekannten Komplizen des Fälschers eine Falle stellen will, in dem er die Gruppe von " Trinkern " in seinen Plan mit einbezieht, geht dieses schief. Einer der " Wermut - Brüder " erkennt den Gesuchten auf der Trabrennbahn in München zwar, versucht aber diesen mit seinem vorhandenen Wissen zu erpressen. Der " Trinker " wird einen Tag später ebenfalls erschossen an der Isar gefunden.

Im Verlaufe der Ermittlungen decken die Kripo - Beamte dann den vollständigen Zusammenhang des ersten Mordes auf. Der erste Erschossene war ein talentierter Graphiker, der nach seinem Knast - Aufenthalt zusammen mit dem dann gesuchten Komplizen in einem herunter gekommenen Bauernhof am Rande von München eine Fälscher - Werkstatt aufgebaut hatte, in der die 50 DM - " Blüten " hergestellt wurden. Der einstige Graphiker begann dabei wieder zu trinken, wurde eine Gefahr für den Komplizen und von diesen dann erschossen. 

Auch den " Wermut - Bruder ", der den Fälscher - Komplizen zu erpressen versuchte, musste dieses mit dem Leben bezahlen. Köster fährt dann zusammen mit der Blumen - Verkäuferin, die inzwischen dem Kommissar den tatsächlichen Zusammenhang jener Geldfälschungen erzählt hatte, zu dem Bauernhof, um den Mörder der beiden Männer festzunehmen. Das misslingt, weil der Täter Köster niederschlägt und mit den " Blüten " sowie weiteren inzwischen erfolgreich eingetauschten Banknoten im Wert von sagenhaften 800.000 Mark fliehen will. 

Dann erschießt die Blumen - Verkäuferin den Mörder mit dessen Pistole, weil sie erst jetzt bemerkt, dass dieser ihren Mann auf dem Gewissen hat. 

Am Ende wird Köster aus dem Futtersilo, in das er von dem Täter geworfen wurde, von seinem Kollegen Heymann befreit und kann die Blumen - Verkäuferin als weitere Mörderin des Doppelmörders verhaften.

Ende gut, alles gut!

Damals habe ich nicht eine einzige Folge der ZDF - Krimi - Serie " Der Alte " gesehen. In den " wilden " 70ern sah meine Freizeitgestaltung anders aus. Nun, mehr als 4 Dekaden später, muss ich mir eingestehen, dass diese Krimis doch nicht so schlecht waren, wie ich sie einst eingeschätzt hatte. Ich entwickelte vormals eine starke Abneigung gegenüber dem heutigen Rentner - Kanal, weil dieser mit Schwarzen und Ex - Braunen durch setzt war, die sehr oft politischen Schwachsinn in ihren Sendung verzapften. Zudem waren die Sport - Redakteure und Reporter Bayern - Anhänger, die für mich als " Gladbach " - Fan mehr als nur ein Dorn im Auge waren. Und dann gab es noch die dämlich " ZDF - Hitparade " mit dem Ober - Quasseler Heck, die ich wegen der dort auftretenden Schlager - Fuzzis wie die Pest hasste.

Das ist sehr lange her. Und - zum Glück - gibt es eben die Mediathek. Nun kann ich nach Belieben jenes Verpasste nachholen und dabei unumwunden konstatieren, dass die damaligen Krimis zwar bieder, auf dem Stand des Zeitgeistes getrimmt und zum größten Teil schablonenhaft produziert waren, aber schauspielerisch um Lichtjahre von dem entfernt einzustufen sind, was sich heutzutage in jenem Genre wieder findet. Lowitz, Ende und auch die anderen Protagonisten ( sehr gut auch der verstorbene Günther Ungeheuer als Fälscher ) waren eine andere Hausnummer als die talentfreie Stumph in der aktuellen Besetzung der Krimi - Serie. 

http://kommissar-koester.de/episode%206.html

Ach, ja, und die Musik war auch besser:

THE OLD MAN & THE SEA  -  Love ´77  -  1972: