86 Eurocent zur Glückseligkeit.




Nun ist es also amtlich: Der so genannte Rundfunkbeitrag darf - sogar rückwirkend ab dem 20. Juli 2021 - um 0,86 Euro pro Monat steigen. Gut, ja, gut, ich sach´ma´, das hört, sieht, und liest sich eher wie eine leichte Preiserhöhung bei einem Kilo Bananen in den Supermarktketten an. Eigentlich die berühmten Peanuts im Budget eines Durchschnittshaushalts. Doch hier ging es um mehr als nur die von der ARD, dem ZDF und dem Deutschlandradio ( das braucht eh kein Bundesbürger mehr ) eingereichte Verfassungsbeschwerde. Es wird an den Grundfesten des angeblich freiheitlich, demokratischen Sozialstaates gerüttelt. Das meinen zumindest die hoch bezahlten Intendanzen der drei Vorgenannten.

Tatsächlich hat diese von Sachsen - Anhalt ausgehende Posse eine knall hartes politisches Kalkül als wahren Grund. Der aus Angst vor einer braunen Regierung vom Sachsen - Anhalter wieder gewählte CDU - Ministerpräsident Haseloff wollte den AfDlern im eigenen Bundesland das Wasser abgraben, um so zu verhindern, dass die Streitereien rund um die öffentlich - rechtlichen Rundfunk - und Fernsehanstalten zum Wahlkampfthema werden.

Die Braunen hetzen bekanntlich seit Geburt ihrer Partei gegen den " Staatsfunk ". Insbesondere jene, die die volle Breitseite DDR - Sozialisation vor ihren Bug bekamen. DDR - Medien waren nun einmal zu 100 % staats - und linientreu, wodurch der Informationswert der Berichterstattung gen Null ging. Es handelte sich nämlich um reine Propagandasendungen. Das ist aber seit 30 Jahren vorbei. Doch der Stachel im Fleisch des Ex - DDR - Bürgers der Generationen vor November 1989 sitzt tief. Womit das Misstrauen gegen die Organe der neu erworbenen Meinungsfreiheit nie wirklich ausgemerzt werden konnte.

Demokratie hin, Rechtsstaat her, wenn die eigene politische Sichtweise in dem angeblichen " Merkel " - Sendern nicht vorkommt, ist der Bundesmichel aus der dortigen Provinz arg frustriert. Er wittert hinter jenem nicht arisch aussehenden TV - Moderator eine Ausgeburt der " Umvolkung ", bei jedem nicht erwähnten Verbrechen eines mutmaßlichen Täters mit Migrationshintergrund eine bewusste Ignoranz der ins " Heimatland " geholten Auslandskriminalität und bei jeder Kritik an der AfD eine Indoktrination.

Dabei ist die Kritik an den Öffentlich - Rechtlichen gar nicht so falsch. Die aufgeblähten Verwaltungsstrukturen der Rundfunk - und Fernsehanstalten, deren Mitarbeiter sich nicht selten fürstliche Gehälter genehmigen, die aufgeblasenen Programme, die damit gigantische Kosten produzieren und schließlich das gesetzliche Verfahren der Gebühren - bzw. Beitragserhebung sowie deren Beitreibung durch die Gerichtsvollzieher, sind nur einige der zu kritisieren Missstände.

Leider findet sich in der pauschalen Ablehnung des derzeitigen öffentlich - rechtlichen Rundfunk - und Fernsehsystems des Landes durch die braunen Flachdenker davon nichts wieder. Ihnen geht es nur um die angeblich einseitige Berichterstattung in Nachrichten und Sachbeiträgen. Inzwischen dürfen auch AfDler hier ihren Senf beitragen, wenn es um aktuelle Themen geht. Allerdings sitzen diese noch nicht in den viel zu vielen Gremien des Riesen - Apparats. Aber, was noch nicht da ist, kommt bestimmt. 

Spätestens nach der bevor stehenden Bundestagswahl wird auch die braune Bagage ihre Pöstchen bekommen. Dann dürfen auch diese Herren ihre Sicht der Dinge in die Programmgestaltung mit einbringen. Vielleicht sieht der Bundesmichel dann wieder die " Wochenschau " vom November 1942 mit Bildern von der Ostfront?

Dafür geben wir doch sehr gerne 86 Eurocent je Monat mehr aus. Oder, etwa nicht?


TEN YEARS AFTER  -  Year 3.000 Blues  -  Cricklewood Green  - 1970:




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