Das Jahr der Schnecke
Der Sommer 2021 ist bislang keiner. Bereits im Mai zeichnete es sich ab, dass ite Teile Mitteleuropas wohl ordentlich Regen auf die Mütze bekommen werden. Klar, wenn die alte Bauernregel vom " Mai kühl und nass, füllt dem Bauern Scheun´und Fass ", heran gezogen werden sollte, ist dieses Vorzeichen gar nicht so schlecht. Doch auch im Juni und Juli dieses Jahres regnete es beinahe jeden zweiten Tag. Und von dem sintflutartigen Wassermassen, die da in Teilen von Rheinland - Pfalz sowie Nordrhein - Westfalen vom Himmel kamen, wollen wir erst gar nicht reden.
In den größten Teile Bayerns gab es jedenfalls auch heftige Niederschläge. Zwar füllen sich damit die vielen Wasserspeicher, jedoch haben derart hohe Niederschlagsmengen auch Nachteile. Wenn es zu nass ist, verfaulen bestimmte Ernten. Aber, nicht nur dieses dürfte ein Manko sein. Die nassen Böden lassen Schnecken zu Tage treten und sich explosionsartig vermehren.
So beobachteten wir bereits im Juli, dass ganze Heerscharen einer bestimmten Nacktschneckenart an den Wegesrändern herum krochen. Bei jedem neuen Regenschauer überquerten sie hier bestimmte Abschnitte. Massenhaft fielen die glibberigen Tiere in die angepflanzten Beete und Töpfe ein und fraßen sich hier an den noch zarten Blättern satt.
Klar, nasse Sommer hat es auch vor einigen Dekaden gegeben, doch derart viele Schnecken, die ja als Schädlinge eingeordnet werden, habe ich dann nicht gesehen. Diese sehr artenreiche Spezies, die zu Klasse der Weichtiere zählt, kommt auf in unseren Gefilden vermehrt in feuchten oder nassen Sommern vor.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schnecken
Für viele Hobby - oder Kleingärtner ist ein verregneter Sommer deshalb ein reines Horrorszenario, weil diese dann mit diversen Tricks der Invasion jener Kriecher Herr werden möchten. Zumeist gelingt dieses aber nicht. So finden sich dann riesige Löcher in den Blättern von Kürbispflanzen, denen der Gurken oder Aubergine und auch Sonnenblumen verschmähen die Vielfraße nicht. Selbst die Blätter unserer im Außenbereich stehenden Amaryllis wiesen Schneckenfraß auf.
Mir reichte es irgendwann und ich streute Schneckenkorn auf bestimmte Bodenflächen. Das ist zwar nicht gerade die feine englische Art, aber dafür sehr wirksam. Seitdem entwickeln sich Kürbispflanzen und anderes Gemüse prächtig. Manchmal hilft viel, eben doch viel - im Jahr der Schnecke.
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